Samstag, 6. Februar 2010

Wenn der Schein trügt

Nach dem ich nun einige Tage bei einer alten Frau verbrachte um mehr über meine Großmutter zu erfahren, kam ich gut gelaunt und voller Lebensdrang zurück in das Dorf, wo ich so herzlich aufgenommen wurde, heute schien aber alles anders zu sein, wie ich es kannte, ich ging zum See, setzte mich da hin und schaute auf das Spiegelbild vom Mond, es sah beruhigend aus, wie der Mond sich im Wasser spiegelte und es schien mir, als ob der Mond mit mir sprechen wolle oder irgendwas mitteilen wollte, so habe ich den Mond noch nie gesehen, vielleicht habe ich auch noch nie so auf diese Schönheit geachtet und es ist mir erst mit Abend bewusst geworden, wie schön der Mond doch ist.

Als ich so ruhig am See sass, hörte ich ein leichtes Knacken, ich dachte zuerst ein ein Tier, was sich verirrt hatte, aber das Knacken wurde lauter und ich schaute mich vorsichtig um, ich sah den Hauptmann Sir Georg vor einer Falle und sah viel Blut, mir wurde leicht schlecht, da ich den Anblick von Blut nicht ertrage und blieb so in sicherer Entfernung, Sir Georg und ich unterhielten uns noch eine kurze Weile, Sir Georg faselte was von Romantikerin, ich, gerade ich, eine Romantikerin, ich verneite das natürlich und dann meinte Sir Georg doch glatt, ich solle in die Taverne gehen, da wo ich hingehöre, ich winkte Sir Georg noch mal zu und verschwand im dunklen des Waldes um schnell ins Dorf zu kommen.

Vor der Taverne angekommen sah ich auch schon Mell vor der Tür stehen, ich wunderte mich schon ein wenig, da ich Mell um diese zeit äußerst selten vor, oder in der Taverne sah, Mell und ich unterhielten uns eine kurze Zeit Mell sagte mir, sie wolle in die Kirche gehen zum beten, bis wir beide einen Fremden Sir sahen, wir drehten uns um und wir beide schauten nicht schlecht, der Sir, der da stand, war wirklich mit freiem Oberkörper da und begrüßte uns, Mell war gewiss genau so erstaunt wie ich, dass der Fremde mit nackten Oberkörper da so stand und musste den Fremden gleich fragen, ob dieser bestohlen wurde, weil dieser kein Hemd trug.

Es dauerte keine lange Zeit, da war auch schon der Hauptmann Georg bei uns und sagte dem Fremden, dass dieser sich doch ein Hemd überziehen solle, wenn der Graf das sehen würde, wäre er nicht begeistert.
So zog sich der Fremde rasch was über...

Der Fremde und der Hauptmann Georg unterhielten sich eine Weile, wie ich es mitbekommen habe, ging es um die Fähigkeiten des Fremden, ich war immer noch sprachlos, da ich die Blicke von dem Bild auf dem Körper des Fremden nicht abwenden konnte und ich fragte mich, ob man die Farbe abwaschen könnte.
Der Fremde sagte Mell und mir, dass die Farbe eingeprägt sei auf seine Haut. Kurz da drauf, erschien auch der Graf und der Graf unterhielt sich kurze zeit mit dem Fremden, ich beschloss, dass es nun langsam an der Zeit wäre in die Taverne zu gehen, um das Essen zubereiten.
Ich schnitt das frische Brot, stellte den frischen Käse, welchen ich von der alten Frau bekommen hatte auf den Tisch, setzte Wasser auf und reinigte den Tresen.

Plötzlich ging die Tür auf und Safira kam, äußerst gut gelaunt in die Taverne, ich fragte mich, warum sie bei so guter Laune war, aber bohrte nicht weiter nach. Safira versuchte mich auszufragen, wo ich die tage verbracht habe, ich sagte ihr nur, dass ich bei der Frau war, die auch aus meiner Hand schon gelesen hat, erzählte ihr nur, dass sie mir viel über meine Großmutter berichten konnte und mir dies und das erklärte, ach und dass sie mich noch in Erinnerung hat, als ich ein kleines Kind war.

Als ich den Tresen sauber hatte und Safira genau betrachten konnte, sah ich eine Art goldenen Schimmer um sie herum, geprägt mit anderen Farben, aber das Gold, das war so intensiv, dass ich schauen wollte, ob es eine Art Staub sei, ich fuchtelte um ihren Kopf herum, aber es verflog nicht, ich beschloss näher zu Safira zu gehen und fuchtelte noch mal mit meiner Hand um Safira, reibte mir meine Augen und dachte mir nur, dass meine Augen mir einen Streich spielen wollte, oder vielleicht lag es auch nur daran, dass der Fremde mit nackten Oberkörper Mell und mich begrüßte und ich deswegen noch verwirrt war.

Safira war so erschrocken, als ich ihr sagte, dass ich eine Art Schein oder so um sie herum sehe, dass sie dachte, der Geist wäre zurückgekehrt, ich konnte sie zum Glück beruhigen.
Just in diesem Augenblick kam der Fremde auch in die Taverne, aber diesmal nicht mit nackten Oberkörper, ich fragte natürlich, wie es sich gehört, ob der Fremde Speiss und Trank zu sich nehmen wollte und somit machte ich dem Fremden schnell einen Tee, vergass ihn aber zu ermahnen, dass der Tee sehr heiß ist, nach dem der Fremde ein paar Schlucke getrunken hatte unterhielten wir uns noch eine Weile, Safira war sehr neugierig und fragen den Fremden aus, ob er im Krieg war, weil er ja so bemalt ist, der Fremde verneite es, er sagte nur Safira, dass er seid dem er zum Mann wurde diese Bemalung hatte und dass er eine Nacht im Wald mit Wöfen verbringen musste, der Fremde scheint ein sehr mutiger Sir zu sein, da er uns berichtete, dass es Wölfe geben würde, die einem nicht gut gesinnt sind und es solche waren, wo er eine Nacht im Wald verbringen musste, da ein Wolf jemanden sogar tötete, kurz da drauf verschwand Safira und ich bot dem Fremden an, auch draussen sitzen zu können, es war aber auch warm in der Taverne, das Feuer, kein Fenster auf, ich sollte unbedingt dem Wirten sagen, dass ich kein Fenster öffnen lässt, das bei der Hitze zur Zeit, es ist fast unerträglich in der Taverne.

Ich wollte gerade die Speisen nach draussen bringen, stand schon wieder ein für mich Fremder in der Taverne, ich musterte den Fremden von oben bis unten, eingehüllt ein einer Art Kutte, oder war es doch ein Kleid?
Ich begrüßte auch den Fremden freundlich und brachte ihm einen Trunk, bot ihn auch an, mit nach draussen zu gehen, da es draussen doch angenehmer war, wie drin. Also holte ich einen Becher Ale für den anderen Fremden und balancierte das Tablett mit dem Käse auch mit raus.

Der andere Fremde zahlte auch sogleich seine „Schuld“ und legte mir die zwei Kreuzer hin, was den Bemalten Fremden ermutigte auch gleich Speiss und Trank zu zahlen, er schob mir einen Goldtaler hin, ich war sehr erstaunt und ich stotterte glaube ich unruhig rum, dass es viel zu viel sein, der bemalte Fremde, welcher sich als Sir Termi vorstellte winkte ab und sagte nur, dass es in Ordnung sei und ich das Geld ruhig nehmen könne, so schnappte ich mir in Windeseile den Goldtaler drehte mich um und biss einmal drauf, um zu kontrollieren, ob das Gold echt sei, verstaute den Goldtaler unter meinem Rock und gesellte mich zu den beiden Fremden.

Nach einer Weile stellte sich herraus, dass der andere Fremde der Pater sei, naja, eigentlich ehr ein Mönch und er berichtete mir, dass er hier schon einmal war, um eine Hochzeit auszurichten. Wir unterhielten uns eine Weile, bis ich bemerkte, dass Sir Termi sich sein Hemdn wieder ausgezogen hatte, ich konnte nicht wiederstehen und schaute immer und immer wieder auf die Bemalung und es zuckte in meinen Fingerspitzen, nahm ein Zipfel von meinem Rock und rubbelte leicht an der Bemalung, Sir Termi musste lachen und sagte nur, dass man es gewiss nicht abwaschen kann, mir war die Situation sichtlich peinlich, ich spürte förmlich die Röte in mir aufsteigen und schate verlegen weg.

Es wurde noch ein wenig geplaudert, über Gott und die Kirche, dass man beten solle, irgendwie fühlte ich mich leicht unwohl bei dem Gedanken regelmässig zu beten, ein Fremder brachte mir zwar mal das Ave Maria bei, aber im christlichen Glauben aufgezogen wurde ich nicht, ich wurde ja noch nicht mal getauft, was ich meiner Großmutter zu verdanken habe, sie glaube an andere Götter, aber nicht an DEN Gott, daran würde ich mich entsinnen.
Irgendwie schien mir dass auch Sir Termi bei dem Gespräch über Gott und regelmässigen Beten leicht unwohl wurde und wir versuchten auf ein anderes Thema zu kommen, was uns nicht gerade leicht fiel, aber es trotzdem noch recht gut gelungen ist, wir kamen auf das Thema Wald, so konnte Sir Termi über sein Erlebnis berichten und beiden Herrschaften noch einen neuen Trunk bringen.

Als ich wieder aus der Taverne draussen war, war auch Sir Georg wieder anwesend und er berichtete, Sir Termi, dass er in der Schmiede verweilen könne.
Was mich natürlich sehr freute, endlich mehr männliche Herrschaften in dem kleinen Dorf.

Als ich nun auch Sir Georg bewirtschaftet habe, schaute ich Sir Georg verwundert an, auch er trug den gleichen Schimmer um sich herum, wie Safira, was das wohl zu bedeuten hat?

Ich machte Sir Georg drauf aufmerksam, nur er winkte forsch ab, ich beliess es dann auch und bohrte nicht weiter, da andere, die anwesend wahren nichts gesehen haben.

Als Sir Georg in Aufbruchstimmung war, wurde sich noch ausgetauscht zwecks Pate für den kleinen David, Sir Georg schlug den Grafen vor, was ich auch persönlich als eine gute Idee empfand, so mangelst doch dem Grafen an nichts und für den David wäre ausgesorgt.
Als nun auch endlich Janina anwesend war, sprachen wir über diesen Vorschlag, ich glaube, Janina war gar nicht begeistert und winkte immer wieder forsch ab, zumal Janina eh nicht auf ihre Schwester gut zu sprechen ist.

Der Pater und ich versuchten Janina gut zu zusprechen, dass der Streit zwischen beiden endlich mal ein Ende finden sollte, aber auch das liess sie glaube ich unbekümmert links liegen.

Der Pater und der Schmied verliess uns auch nach einiger Zeit und kurz da drauf kam der Graf zu uns, als der Graf sich zu uns gesellte, spürte ich plötzlich eine Kälte, fast eine eisige Kälte, ich fragte mich,w arum mir plötzlich so kalt geworden war, da es vorher sehr warm war und ich vermutete, dass es vielleicht an der Kleidung vom Grafen liegen könnte, da er ja den ganzen Tag in der kalten Burg seine zeit verbringen würde.
Nur komisch war, dass kein anderer diese Kälte spürte.

Der Graf schaute mich des öfteren auch so merkwürdig an, irgendwie macht mir der Graf angst, erst die Geschichte mit Safira, dass er sie riechen könne und dass er ihren Finger nahm, als sie sich stach und das Blut ableckte, dann sein eindringlicher Blick und nun die Kälte, ich weiss nicht, ob der Graf vorher auch schon diese unheimliche Kälte abgab, vielleicht lag es auch mit dem Mond zusammen, dass ich an dem Tag mehr wahrgenommen habe, oder aber, ich werde krank seufzt*

Der Graf setzte sich zu uns und wir unterhielten uns eine Weile, irgendwie kam mir heute alles etwas komisch vor, auch die Vertrautheit zwischen dem Grafen und Janina, schien mir unheimlich.

Der Graf ermahnte mich, dass ich mir doch was wärmeres überziehen solle und all so was, ich versuchte es zu belächeln, aber etwas Angst hatte ich schon krank zu werden, der Medicus ist ja leider auch zur Zeit nicht im Dorf, wer würde mir Kraut besorgen?
Wir unterhielten uns dann auch über den Vorschlag, zwecks Taufpate des kleinen Davids, irgendwie war weder der Graf noch Janina von dieser Idee überzeugt.

Mich fröstelte es immer noch und ich bekam es leicht mit der Angst zu tun, Janina meinte dann auch noch glatt, dass ich vielleicht im See baden war, wie lächerlich, ich versuchte nun meine Kälte nicht mehr zu zeigen, was mir sehr schwer fiel.
Sir Termi erzählte dann ein wenig von seiner Geschichte, auch der Graf mischte fleissig mit, der Graf erzählte von Wölfen, die tagsüber Mensch sein und in der Nacht zum Wolf werden, ich dachte mir nur *lächerlich, so etwas gibt es nicht.

Aber ich lauschte den Worten von Sir Termi weiter, wie er erzählte, dass er mutig einen Wolf getötet hätte.

Es dauerte nicht lange, da wurde das Gespräch unterbrochen, von einer fremden Lady, ich fragte mich, woher diese vielen Fremden plötzlich kamen, aber es war auch schön, da so das Dorf nun endlich Leben ein gehaucht wird.
Die Fremde Lady stellte sich als Lady Nebula Vacirca vor und schien mir recht aufgewühlt.
Die Lady erzählte auch was von innerer Unruhe, auch komisch war, dass Sir Termi gleich gegangen ist, als die fremde Lady erschien, aber heute war irgendwie eh alles anders wie sonst und machte mir keine weiteren Gedanken.

Die Lady berichtete, dass sie auf der Suche nach der Gräfin sei, ich spürte wie meine Finger feucht wurden und stotterte, dass ich sie auch dringend sprechen müsse, nur leider ist sie verschwunden, wo hin auch immer, wenn der Graf noch nicht mal weiss, wo seine Gemahlin sich aufhält, hat es schon was zu heissen.

Nach dem noch ein wenig geplaudert wurde und der Graf mit Janina einige zärtliche Gesten austauschten, verabschiedete sich der Graf auch und begleitete Janina, ich unterhielt mich noch eine kurze Weile mit Lady Nebula und verabschiedeten, als der Graf und Lady Nebula nicht mehr in der Nähe der Taverne waren, wurde es mir langsam, aber sicher wieder wärmer, ich schaute noch mal Richtung Marktplatz und wunderte mich, warum mir plötzlich wieder wärmer wurde, ich räumte noch schnell auf, und schloss die Türen und ging zur Ruh mit wirren Gedanken im Kopf.

(Die komplette Geschichte: Ivendust.de)

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