Samstag, 6. Februar 2010

Die Rückkehr der Gräfin und der neue Medicus

Nach einer sehr unruhigen Nacht, wo ich immer und immer wieder aufwachte, mich im Zimmer umschaute, unter mein Bettdecke schaute, ob wirklich keine Schlange oder gar Lady Nebula im Zimmer sei, beschloss ich in aller frühe mich auf den Weg in die Stadt zu machen um Kraut und Eiweiss und Leinen für die kranke Mell und Sylvi zu besorgen.

Noch stand der Mond hell am Himmel und zeigte mir den Weg durch die dunklen Gassen, endlich in der Stadt angekommen, immer noch gefolgt vom Gefühl, dass eine Schlange mich auf Schritt und Tritt begleitet, beschloss ich zu der alten Frau zu gehen, die mir viel über meine Großmutter berichtete, sie gab mir auch Leinen und ein paar Wurzelstücke der asiatischen-weissen-Pfingstrose und die Blüte, sowie Wurzel einer einheimischen Pflanze mit, aus denen ich einen Tee kochen konnte, um die Schmerzen der kranken in Ivendust zu zu lindern, dann erklärte sie mir, wie ich das mit dem Tuch und dem Eiweiss machen soll, damit das Leinentuch hart wird und als Art Gips Mells Knochen zusammen halten kann.

Die alte Frau nahm wie immer meine Hand, wenn ich mich verabschiedete, schaut mit einem tiefen Blick hinein und sagte immer „hmmmm!“, dann eine lange Weile schweig sie, bis sie sagt „Nun, dann Kindchen, geh mit Peraine und finde Deinen rechten Weg, so wird Travia immer über Dich wachen!“, bis heute verstehe ich nicht, was die alte Frau damit meint, dann lächelte sie mich warmherzig an und sagt, wie jedes mal „Kindchen, Deine Großmutter wäre stolz auf Dich!“.
Nur heute war es irgendwie anders, ich ging aus ihrem kleinen Häuschen, was umgeben war von Hecken, ich stand nun mit dem Rücken vor ihrer Tür und genoss noch eine kleine Weile die Stille, das Gezwitschert der Vögel, beobachtete die Sonnenstrahlen, wie sie mit den Gräsern und den Schmetterlingen spielte und plötzlich hörte ich eigenartige Geräusche, mir schien, als ob die alte Frau am reden war, nur verstand ich kein Wort, es war eine eigenartige Sprache, Rauch stieg aus ihrem Schornstein, ich dachte mir nur, um diese Zeit heizen, es ist doch warm, der Sommer ist eingekehrt, als ich dann noch einmal zum Schornstein schaute, sah ich kleine Funken aus dem kommen und es roch merkwürdig nach Kraut, ich bekam es langsam mit der Angst zu tun und versteckte mich hinter einer der Hecken.

Als es sich ein wenig beruhigte eilte ich schnell zurück nach Ivendust und setzte den Tee für die kranken auf, liess ihn ziehen und legte mich noch mal zur Ruh, da ich ja die Nacht nicht zum schlafen kam, mich liess das Gefühl nicht los, dass das Buch, das, was mir Lady Nebula gab, der Grund war, dass ich solche Träume hatte.

Es war schon dunkel, als ich endlich aufwachte, ich schaute nach der kranken Marktfrau Sylvi, versorgte ihre Wunde, welche schon sehr gut verheilt ist, brachte ihr einen Tee, damit sie wieder gut schlafen konnte und packte meinen Korb um Mell zu versorgen, so ging ich mit dem voll gepackten Korb zur Burg und suchte Mell auf, man gut, dass Sir Georg anwesend war, er führte mich in Mells Zimmer, dort angekommen, legte ich meine Utensilien zurecht und kümmerte mich um die kranke Mell, als ich mir ihre Beine und ihrem Arm anschaute, war ich sichtlich zufrieden, man gut, dass der Graf mir helfen konnte um die Knochen in richtige Position zu rücken, ohne ihn, wäre es gewiss anders ausgegangen.

Als ich nun Mell versorgte spürte ich plötzlich ein komisches Gefühl, mir schien als würde ich die Gräfin spüren, nur konnte das ja eigentlich gar nicht sein, die Gräfin war schon lange auf Reise und keiner wusste, wann sie wieder kommen würde, nun aber da ich das Gefühl hatte, sagte ich Mell, dass wohl die Gräfin wieder im Dorfe ist, Mell wollte mir nicht glauben, warum sollte sie mir auch glauben, mir kam es selbst komisch vor, ich gab Mell noch einen kleinen Saft, der ihr helfen sollte, die Schmerzen erträglich zu machen und sie auch leicht müde macht.
Nach dem ich meinen Korb wieder zusammen packte, sah ich schon, dass Mell ihre Augen schloss und am einschlafen war.

Nach dem ich aus Mells Zimmer ging, ging ich in die Küche, ich schaute mich um, ob ich brauchbare Lebensmittel finde, um wenigstens eine Suppe kochen zu können, als ich mich so umschaute, dachte ich, ich trau meinen Augen nicht, in der Burgküche lag ein Reh, ein ganzes Reh, küchenfertig, ich spürte leichte Wut in mir aufkommen, da wir in der Taverne seid einigen Tage nur noch von Fisch, fleischloser Suppe, oder Dinkelbrei lebten.

Nun, nichts desto trotz bereitete ich das Reh zu und rief laut nach Sir Georg, ich wartete eine Weile auf eine Antwort, aber mich schien keiner zu hören, also beschloss ich noch einmal zu rufen, es kam aber wieder keine Antwort, somit stellte ich das Reh neben die Feuerstelle und beschloss mich auf den Weg in die Taverne zu machen, da auch dort das Essen bereitet werden musste, es könnten ja Gäste kommen.

Auf dem Marktplatz angekommen, sah ich Sir Georg, der sich anscheinend mit Janina gut amüsierte ich teilte ihm mit, dass das Reh fertig sei und dass er sich beeilen solle, sonst würde es noch kalt werden.

Ich schaute mich um und erblickte viele Gesichter auf dem Makrtplatz, es war ein reines getummel, ich wunderte mich schon, warum plötzlich so viele Menschen hier versammelt sind und dachte nur: habe ich was verpasst? Ist das Fest, von dem der Graf sprach in Arbeit?

Ich beschloss nun etwas näher zu der Menschentraube zu gehen und was erblickte ich? Die Gräfin, ja, es war wirklich die Gräfin, die wieder im Dorf war.
Ich war sichtlich erleichtert, die Gräfin wieder zu sehen, so habe ich ihr doch was wichtiges mitzuteilen, ich ging näher und begrüßte alle anwesenden auch Lady Flöte war wieder im Dorf, sie berichtete mir, dass sie in der Stadt war und dass sie dort spielte und ein paar Kreuzer verdiente, ich sagte der Gräfin noch schnell, dass ich sie unbedingt sprechen müsse und beschloss mit Lady Flöte in die Taverne zu gehen, gerade als wir in Aufbruchstimmung waren, sah ich eine fremde über die Brücke kommen, gefolgt von einem Schwein.

Ich ging näher, um die Fremde genauer zu betrachten, mir schien es, als wenn es eine Bäuerin wäre, aber warum nahm sie ihr Schwein mit?
Ich fing an, die Fremde auszufragen, immer und immer wieder schaute ich die Fremde mit großen Blicken an, sie sagte uns, dass ihr Dorf niederbrannte und sie nur ihr Schwein retten konnte, somit war sie lange Tage und Nächte unterwegs auf der Suche nach einem neuen zuhause.

So lud ich auch die Fremde ein, mit in die Taverne zu kommen, ich machte allen einen Becher Met und setzte mich zu Safira, Flöte und der Fremden, die Fremde wollte doch glatt ein Wasser haben, ich verstand die Welt nicht mehr, sie zog wirklich Wasser dem guten Met vor, aber man gut, ich konnte sie vom Gegenteil überzeugen und so trank sie vom Met, dann fing sie an zu erzählen, woher sie kommt, was passiert sei und die die Fremde heisst, sie stellte sich als Epposina vor.

Der Graf erschien nun auch plötzlich in der Taverne, er beäugte die Fremde und unterhielt sich mit Epposina, kurz darauf kam völlig ausser Atem Lady Nebula in die Taverne, sie meinte, dass sie dringend mit mir sprechen müsse, so beschloss ich mit Lady nebula nach draussen zu gehen, sie berichtete mir, dass der Fremde, den ich nur kurz auf dem Marktplatz in Augenschein nahm, Mell ein Mittel gab, dass sie schläft und dass er sie untersuchen wollte.
Ich war ausser mir vor Wut, so kommt ein Fremder und meint, er beherrsche das Handwerk besser, ich war heute schon bei Mell und versorgte ihre Beine, wie ihr Arm und mir schien es, dass alles gut verheilen würde.

Ich rannte zur Bug, völlig ausser mir und klopfte energisch gegen die große Tür und rief laut, als endlich Sir Georg mich rief, ich solle herein kommen, im Saal angekommen, stand auch schon Sir Georg unten und zeigte mir wieder den Weg in Mells zimmer, der Fremde stand vor der Tür, auch die Gräfin war da, ich fragte mich, was das alles soll und machte meiner Wut freien lauf, ich raunte den Fremden an, was ihm einfallen würde, mir einfach in das Handwerk zu pfuschen.

Ich weiss nicht wie wütend ich war, da ich einfach nur Zorn in mir spürte und kaum auf die Worte des Grafens oder der Gräfin hörte, ich hörte immer und immer wieder, sich soll dem Fremden helfen, nur wie soll ich einem fremden Medicus trauen, der kreidebleich ist, eine komische Bemalung unter dem Auge hat und Mell einen Trunk gibt, der sie tief und fest schlafen lässt.

Als der Fremde dann im Zimmer von Mell war, kam ich hinzu, der Fremde meinte doch glatt, dass er mit mir Mell gewiss heilen könnte und das schneller, wie gedacht, mir fielen nur noch die Worte ein, dass er es auch ohne mich machen solle, wenn er schon der Meinung sei, dass ich Mell nicht gut versorgte.

Nach dem wir uns noch ein wenig stritten, beschloss ich nachzugeben und löste Mells Gripsverbände un d der Fremde schaute sich die Beine an, der Fremde fing an leise zu sprechen in einer Sprache, die der alten Frau ähnlich war (ähnlich hervorgehoben, da sie nicht gleich war), mich überkam eine Gänsehaut am ganzen Körper, ich fragte mich, was der Fremde für ein Medicus war, der mit komischer Sprache zu einem Bein sprach.

Nach dem Mell weitestgehend versorgt wurde, kam Lady Nebula auch zurück in Mells Zimmer, sichtlich aufgewühlt erzählte Lady Nebula, dass keine Bäuerin da war und dass in der Taverne nur Sir Georg und Sir Barus sassen, irgendwas schien Lady Nebula aufgebracht zu haben nur was, Lady Nebula stürzte aus dem Zimmer und ich rannte in Windeseile hinterher.

Lady Nebula schien zu weinen, nur was kann so schlimmes passiert sein?
Lady Nebula beruhigte mich und meinte, dass alles in Ordnung sei, somit bohrte ich nicht weiter nach, Lady Nebula wollte dann auch den Fremden Heiler, der wohl Sir Simon heissen soll zu seiner Schlafstätte bringen, ich sagte nur noch schnell zu Lady Nebula, dass ich auch dringend mit ihr sprechen müsse, sie sollte mir was über das Buch erzählen, welches sie mir gab, da ich den Eindruck hätte, es läge ein Fluch auf diesem, Lady Nebula schien auszuweichen und meinte nur, dass ich mich wohl überarbeitet habe, aber auch der Fremde wurde hellhörig, so wollte ich nicht weiter sprechen und sagte nur noch, dass ich mit Lady Nebula gerne unter vier Augen sprechen wolle.

Nach dem Lady Nebula mit dem Fremden untergegangen ist, um ihn seine Schlafstätte zu zeigen, ging ich langsam in den Saal, es war still, mucksmäuschen still, es war eine herrliche Ruhe, ich genoss diese Ruhe einen Augenblick und wollte mich dann langsam auf den Weg in die Taverne machen, als plötzlich die Tür aufging und die Gräfin im Saal stand, ich war froh die Gräfin zu sehen, so musste ich ihr doch dringend erzählen, was der Ritter vor hat, somit berichtete ich ihr, was ich vom Ritter erfahren habe, aber ich berichtete ihr auch sogleich, was ich mit dem Grafen ausmachte, die Gräfin schien leicht erschrocken zu sein, von dem, was ich ihr erzählte, wir beschlossen, dass wir uns noch einmal zusammen setzten um einen Weg zu finden, dass das nicht geschieht, was der Ritter vor hat. Plötzlich ging die Tür auf und Lady Nebula stand im Raum, ich schweig sofort und sprach nicht weiter, verabschiedete mich und eilte in die Taverne.

In der Taverne angekommen, schaute ich mich um und ich sah nur noch den Fremden Sir Simon vor, er sass alleine auf einer Bank und hatte nichts zu essen, oder trinken, ich bot ihn noch einen Schlummertrunk an und brachte ihn einen Met, er erzählte mir dann auch noch, woher er kommt und dass er das heilen bei jemanden lernte, der ihn aufzog, wie seinen eigenen Sohn.

Ich bemerkte, dass Simon leicht müde wurde, es war ja auch kein Wunder, es schien mir, als ob Simon lange auf Reise war, so beschloss ich Simon sein Zimmerschlüssel zu geben und ihm sein Zimmer zu zeigen, ich verabschiedete mich und beschloss auch zur Ruh zu gehen, so legte ich mich ins Bett und hörte ein gleichmässiges Schnarchen vom Sir Barus, mit einem Lächeln zündete ich eine Kerze an und begann weiter im Buch zu lesen.

(Die komplette Geschichte: Ivendust.de)

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