Sonntag, 7. Februar 2010

Der Hasenbraten

Ich weiss nicht wie viele Tage und Nächte ich im Wald rum irrte um frisches Kraut für Tee zu finden, meine Kleider litten stark, sie wurden an Ästen und Gebüsch zerrissen, schlafen konnte ich nur im freien, da ich weit und breit keine Höhle sah, manchmal hatte ich den Eindruck, dass ich mich verlaufen hätte, da die Lichter von Ivendust nicht mehr sichtbar waren, völlig erschöpft und aus gehungert war ich irgendwann wieder im Waldgebiet von Ivendust, ich sah einen Hirsch, der erlegt war, ging weiter ins Dorf hinein, erblickte Mell und wir unterhielten uns eine kurze Weile, bis Sir Georg hinzugestossen war, meine größte Sorge war erst mal meine Kleider, so konnte ich doch mich nicht unter das Volk wagen und fragte, ob man die Schneiderin schon sah.

Es dauerte keine Weile, so stiess Safira auch zu uns, ich jammerte rum, dass ich dringend ein neues Kleid bräuchte, aber irgendwie schien mir niemand zu zuhören, es ging allen wie mir, der Hunger plagte das ganze Dorf, was war geschehen in der Zeit, wo ich im Walde war?

Sir Georg sprach, davon, dass er wohl essbares gefunden hätte, ich wollte gerade sagen, dass ich einen toten Hirsch im Wald gesehen hätte, aber meine Sorge um mein zerrissenes Kleid war größer, wie mein Hunger in diesem Augenblick, Sir Georg zog zwei tote Hasen hervor und meinte doch glatt, dass einer von uns die Hasen küchenfertig machen sollte, Mell ging es just in diesem Augenblick gar nicht gut und erbrach mitten auf den Marktplatz.

Es wurde wirr durcheinander gesprochen und ich verstand gar nichts von dem, was gesprochen wurde, Kreuzritter sollen vor dem Dorfe sein, oder in der Nähe, das Dorf würde kurz vor dem Aus stehen, nun war mir auch klar, warum der tote Hirsch im Walde lag, es sollte wohl eine Warnung sein, machte mir aber keine weiteren Gedanken darüber, ich wurde ehr ungeduldig, weil ich keine Kleider mehr hatte und bat Safira mir endlich ein neues zu nähen, also gingen wir in ihre Schneiderstube und sie nahm mass bei mir, wo einige Situationen mir sichtlich unangenehm waren.

Sie erzählte mir, was während meiner Abwesenheit passiert war, ich erzählte Safira, was ich beobachtete, auf der Wanderung und irgendwie machte ich Safira leicht sauer damit, da Safira nicht mehr aufpasste und mich piekste, genau in meinen Fuss, es tat höllisch weh.

Ich glaube sogar, dass in diesem Augenblick Janina zu uns gestossen ist um uns zu sagen, dass der Hasen zubereitet ist, es dauerte nicht lange, da bot Safira mir ein Kleid von sich an, damit ich nicht mit dem Lumpen in die Burg gehen muss, kurz entschlossen zog ich mich um und wir gingen in die Burg.

In der Burg angekommen, erblickte ich die Gräfin, sie schien mir sehr krank zu sein, ich sorgte mich um sie und wollte wissen, was mit ihr los sein, ihre Sorge war aber bei Mell, da es Mell wohl auch nicht sehr gut gehen würde, ihr würde oft schlecht sein und sie würde sich häufig übergeben.

Als ich mich gerade um Mell kümmern wollte, wollte die Gräfin noch kurz mit mir unter vier Augen sprechen, so gingen wir in die Küche und unterhielten uns kurz, ich machte mir ernsthafte Sorgen um die Gräfin, da sie auch sehr schwach schien, so bat ich ihr meine Hilfe an, nach kurzem zögern ihrer seits und meiner seits, nahm sie meine Hilfe an und es schien ihr kurz darauf etwas besser zu gehen, nur mir schien es schlechter zu gehen, ich schwankte zum Wasser in der Küche und trank einen kleinen Schluck, mein Mund fühlte sich sehr trocken an und meine Beine fühlten sich wie Pudding an, sollte das mein großer Hunger gemacht haben, dass ich mich plötzlich so schwach fühlte?!

Nach dem es der Gräfin etwas besser ging, beschloss ich zu Mell zu gehen um nach ihr zu schauen, ich tastete ihren Bauch ab und kam ins grübeln, Mell schien so fest zu schlafen, dass ich sie nicht fragen konnte, also nahm ich mir vor, erst am nächsten Tag mit Mell darüber zu sprechen und ging runter in den Saal, wo alle sassen und am essen waren.

Der Duft vom Hasenbraten lag in der ganzen Burg und mein Bauch knurrte mittlerweile so laut, dass ich es schon fast mit der Angst zu tun bekommen hatte.

Ich ging schnell in die Küche und ass eine Keule, die da noch lag, um nicht ganz so verfressen auzusehen.
Dann setzte ich mich zu den anderen und tat mir auf, das Essen hat so lecker geschmeckt, dass ich all meine Manieren vergessen hatte.

Nach dem wir alle aufgegessen hatten, sprachen wir noch mal kurz über die Geschehnisse in Ivendust, irgendwie scheint es mir so, als ob Sir Georg und Janina was gemeinsam planen, aber darüber machte ich mir an diesem Abend keine Gedanken mehr, mir ging es gut, mein Bauch war voll und ich war müde, sehr müde.

Als alle nach und nach die Burg verliessen hatten, beschloss ich auch in mein Haus zu gehen um endlich richtig schlafen zu können, mit den Gedanken im Kopf, dass ich am nächsten Tag unbedingt mehr über das in Erfahrung bringen muss, was alles in Ivendust geschehen ist.

(Die komplette Geschichte: Ivendust.de)

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