Dienstag, 9. Februar 2010

Die Ruinen-Stadt

Als ich mir sicher war, dass mir keiner folgte, rannte ich so schnell ich konnte Richtung Taverne, ich rannte fast Flöte um, ich dachte nur, ein Glück, wenigstens ist Flöte nichts passiert, ich fragte aufgeregt Flöte, ob sie Sir Georg gesehen hätte, mir war zwar fast klar, dass Sir Georg mir nicht glauben wird, aber es wurde noch schlimmer, wie ich an nahm.

Föte sagte mir, dass sie Sir Georg nicht gesehen hätte, ich rannte die Taverne hoch, rief nach Sir Georg, aber es kam keine Antwort, Sir Georg war bestimmt am Strand, oh nein, die Spuren, die Spuren die wir hinterließen im Sand, schoss mir durch den Kopf, der Käse, das Plündern der Taverne, die Wilde, die uns platt machen will, die andere Wilde, die eine Wache zum schlafen legte, wie um Himmels willen konnten wir auf die trügerische ruhige Stadt rein-fallen?

Ich holte in Windeseile meinen Rucksack, holte den Käse, den ich abschnitt hervor, rannte die Treppe wieder runter, legt den Käse wieder an seinen Platz und legt zwei Silbermünzen in das Mehl beim Brot, schob ein wenig das Brot darüber, dass keine diebische Elster auf das Funkeln rein fällt und schaute mich immer wieder ängstlich um.

Langsam füllte sich die Taverne wieder, ich war noch so aufgeregt, von dem, was ich sah und hörte, dass ich mein Herz pochen hörte, als auch endlich Sir Georg anwesend war, versuchte ich ihm zu erzählen, was ich sah und hörte, aber er hörte mir gar nicht richtig zu, nein, er gab mir sogar die Schuld, dass ich dafür verantwortlich wäre, wenn die wilden Frauen uns töten würden und ich sollte doch glatt, den wilden ins offene Messer laufen, Sir Georg hielt mich am Arm fest, sehr dolle sogar, mein Arm schmerzte, ich konnte kaum glauben, was gerade passiert, ich, ich sollte dafür verantwortlich sein, aber dabei war es doch Safira, die am keifen und rummotzen war und uns mit ihrer lauten Stimme verriet, ich riss mich los und setzte mich trotzig auf eins der Kissen, ich klammerte mich richtig fest, da ich nicht weiter gehen wollte, auf keinen Fall mit denen, die würden doch eh wieder im Sand langlaufen und Spuren wie eine Kuhherde hinterlassen.

Mir wurde richtig mulmig bei dem Gedanken den wilden über den Weg zu laufen, nur was sollte ich machen?
Sollte ich in der Taverne bleiben und abwarten was passiert oder sollte ich mich heimlich hinterher schleichen und schauen, was den aus Ivendust passiert?
Das Messer, was ich unter meinem Rock versteckt habe, könnte nicht viel von nütze sein, Sylvi und Maria versuchten mich noch zu überreden, selbst Janina versuchte es, aber ich war mir sicher, wenn ich mit denen weiter gehe, würden noch mehr Spuren im Sand zu finden sein, warum wollte mir keiner so richtig zuhören?

Nach dem alle nach und nach aufgebrochen waren und es immer ruhiger wurde, beschloss ich mich um die Ecke zu schielen, ich schlich mich wieder von Hauswand zu Hauswand, an der kleinen Quelle vorbei, presste mich an Bäume, versuchte zu lauschen wo die Leute aus Ivendust lang gegangen sind, so ganz alleine wollte ich auch nicht zurückbleiben, wer weiss, was die Wilden mit mir gemacht hätten, wenn sie mich entdeckt hätten.
Als ich hinter einem Baum stand, kurz vor einem kleineren Berg, hörte ich schon wieder Safiras laute Stimme, sie rief aus vollem Hals nach Sylvi, ich zuckte förmlich zusammen und dachte mir nur, ja, ja, ich bin die, die alle verrät, Sir Georg sollte lieber mal in seinen Reihen nach schauen, wer lieber ruhiger sein sollte.

Als es langsam ruhiger wurde, schlich ich denen hinterher, ich kletterte den kleinen Berg hoch und mir blieb fast das Herz stehen, Trommeln, ich hörte Trommeln, es klang bedrohlich, sehr bedrohlich, einen Augenblick dachte ich, ich hätte die aus Ivendust verloren, aber ich sah sie, ja, sie überquerten gerade einen Fluss.

Aber anstatt durch den Fluss zu gehen, auch wenn der Fluss noch so kalt war, wanderten sie lieber Querbeet und hinterliessen einen Wanderpfad, der auch vom Weiten noch gut zu erkennen war.

In diesem Augenblick war mir klar, dass es wirklich besser war nicht mit denen zu wandern, kaputte Äste, auf denen getreten wurden lagen rum, ich ging langsam Flussaufwärts, meine Füße waren so kalt, dass ich sie kaum noch spürte, ab und an zuckte ich zusammen, weil ein Fisch flussaufwärts durch meine Beine huschte, die Steine im Fluss bohrten sich in meine Füße, als ich einen rettenden Baum sah, beeilte ich mich, schnell hinter den Baum zu kommen, ich wurde das Gefühl nicht los, dass man uns beobachtete, die Trommeln wurden immer unheimlicher und Blicke spürte ich, Blicke in unseren Nacken.

Ich schlich von Baum zu Baum, von Felsen, zu Felsen, immer mein Blick zu den Leuten aus Ivendust gerichtet, als ich sah, dass sie einen Platz gefunden hatte, wo sie sich wohl nieder lassen wollten, ging ich etwas näher, aber immer noch weit weg genug, von der lauten Safira, nur schien es nicht weit weg genug gewesen zu sein, Safira erblickte mich und rief, ich sollte zu ihr hochkommen, gerade zu Safira, nein, sie ist die, die uns verraten hat, zu ihr werde ich gewiss nicht gehen, sie versuchte es wirklich eine Weile, ob sie wirklich Angst um mich hatte?

Ich hörte Pfeile, durch die Luft fliegen, ob die Safira auch hörte und sich deswegen um mich Sorgen machte?

Selbst Rouke, versuchte mich nach oben zu locken, ich ging wutschnaubend den Berg etwas weiter runter um einen sichern Platz zu suchen, Nebula lief mir just in diesem Augenblick über den Weg, ich sagte Nebula, dass ich nicht im Dorf bleiben werde, so lange Safira nur am rummotzen ist, da sie uns auch da verraten würde, Nebula schlug vor, ausserhalb mein Zelt aufzuschlagen, das empfand ich als sehr gute Idee und suchte mir einen Platz, fern ab von dem Gekeife, so ging ich ein wenig rum, es war ein herrlicher Ort, auch wenn er nicht bewohnbar ist, da der Ort nur aus Ruinen besteht, aber es war schön, man hörte einen kleinen Bach hier und da plätschern, Vögel zwitscherten, Schmetterlinge tänzelten durch die Sonne und es duftete, es duftete nach Blüten, am liebsten hätte ich mich einfach in das Gras gelegt und diesen Augenblick genossen, genossen in vollen Zügen, aber da war ja was, die Wilden, nein, hinlegen konnte ich mich nicht, so suchte ich Stöcke zusammen und Steine, band aus dem Schilf, was ich in einem See fand, ein paar starke Bänder zusammen und setzte mich an den kleinen See, etwas weiter abwärts von denen aus Ivendust und schnitzte ein paar spitze Pflöcke, holte ein großes Tuch aus meinem Rucksack, stellte zwei große Pflöcke in die Erde, legte das Tuch über die und befestigte die vier Enden mit den kleinen Pflöcken, band das Seil, von einem großen Pflock, zum anderen und legte ein paar Steine als kleinen Kreis zusammen, sammelte getrocknetes Gras und etwas Holz, legte es sorgfältig in den kleinen Steinkreis und machte ein kleines Feuer.


New Ivendust



New Ivendust




Man gut, dass ich noch gute Wurst hatte, eine Wurst hätte eh nicht für alle gereicht und ich darf heute auch nicht alles aufessen, wer weiss, wie lange wir noch wandern würden, Proviant ist wichtig, gerade zu dieser schweren Zeit, also ging ich ein wenig rum und sah Pilze, leckere Pilze, ich rieb an einem roch an meinem Finger, brach ein kleines Stück ab, steckte den in den Mund und begann an zu lächeln, ein fruchtbarer Boden, dachte ich und es gibt Pilze hier, Pilze, die man essen kann, ich sammelte mir ein paar, schnitt ein viertel von meiner Wurst ab wusch einen flachen Stein im See und legte ihn in die Feuerstelle, damit er heiß wurde, schnitt die Pilze in Scheiben und legte die auf den Stein zusammen mit der Wurst, als die Wurst etwas Fett abgab, kramte ich meinen Löffel unterm Rock hervor und begann zu essen.

Nach dem ich mich ein wenig gestärkt hatte, wollte ich mich weiter umschauen, aber da draus wurde nichts, ich hörte eine Männerstimme, ich zuckte zusammen, weil ich was von einem Dolch hörte, ich schlich mich in eine der Ruinen und sah Janina und Bent, beide stritten sich und bedrohten sich gegenseitig mit einem Schwert und einem Dolch, ich versuchte beiden zu lauschen und stellte mich auf Zehnspitzen hin, um mehr zu hören und auch um ein wenig zu sehen, Janina und Bent beschuldigten sich gegenseitig, der Hexerei, ich dachte mir nur, sind hier nur noch verrückte, oder des Warnsinns nahe?

Janina bedrohte Bent sogar, dass sie ihn in der Nacht töten wolle, dieser ganze Stress, das viele Laufen und nun auch noch die Sonne, scheint einigen wirklich zu Kopf gestiegen zu sein, Janina trat plötzlich Bent mit ihrem Fuss ins Gesicht, ich staunte nicht schlecht, der Streit ging eine ganze Weile, auch Blut floss, ich war am überlegen, ob ich einschreite, aber wenn ich das gemacht hätte, hätte ich vermutlich auch was abbekommen, also verharrte ich lieber in der Ruine.

Als es sich ein wenig beruhigte, versuchte ich denen nachzugehen, um zu lauschen, was da vorgefallen war, viel habe ich nicht mitbekommen und somit schlich ich mich weiter zu den anderen, die an einer Feuerstelle standen, Janina, Safira, Sir Georg und Flöte waren da, ich hörte nur Bruchstücke von dem was sie sprachen und als ich plötzlich hörte, dass Janina gehen wollte, war es zu spät, beinahe hätte Janina mich um gerannt, sie schien sehr aufgebracht und wütend zu sein, sie sagte doch glatt, dass sie zu den wilden gehen wollte, abhalten konnte ich sie nicht, ich konnte ihr sagen was ich wollte, ja, Janina hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht beirren.

Nach dem Janina im Wald verschwunden war, machte ich mich auch langsam auf den Weg zu meinem Zelt, das Feuer loderte noch und ich legte ein paar Steine auf das Feuer, damit man das Feuer nicht vom Weitem schon sehen kann, schloss meine Augen und hörte dem Plätschern des kleinen Baches zu, bis ich einschlief.

2 Kommentare:

  1. Hi yve,

    spannend wie du die Geschichte schilderst. Macht Laune mitzu....lesen. ;)

    Grüßle
    Theia

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  2. Nicht nur lesen, spielen Theia, spielen ;)

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