Freitag, 17. August 2012

Wird alles gut?

*Kommt aus dem Garten ins Haus und seufzt leise vor sich hin... *Tunkt gedankenversunken die Feder in das Fass mit Tinte... Liebes Buch, wo war ich stehen geblieben? *Blättert eine Seite zurück und ließt die letzten Sätze noch mal durch. Ach ja liebes Buch, ich berichtete Dir von der merkwürdigen Frau! Ja, sie schien mehr wie nett, nämlich genau das Gegenteil, sie drohte mir sogar dass sie mir alles nehmen würde, was mir lieb ist. Sie zählte auf und in welch einer Boshaftigkeit; Ly, Aurelia, Yoh, Sma, Mary dann kürzte sie ab, sie sagte dann: ich werde dir alles nehmen, was dir lieb geworden ist, ALLES! Mir wurde heiß und kalt zugleich, ich musste es irgendwie verhindern, wusste aber immer noch nicht wie. Am gleichen Abend, als ich im Tempel war und schon so sehr am Selbstzweifel nagte, hörte ich eine leise Stimme mir schien es, als ob sie von unten aus der Gruft her kam. Yve, du dummes Ding... Ich zuckte zusammen und wurde bestimmt kreidebleich, ich schaute mich um, sah aber niemanden, ich schüttelt den Kopf und sagte zu mir selbst: nun beginnst du schon zu halluzinieren... Ich faltete meine Hände von neuem und dann hörte ich wieder diese Stimme, die sagte: was haben wir uns nur dabei gedacht, eine Priesterin, die in Selbstzweifel verfällt, bei Pallas wenn Atrista dich so sehen würde. Ich blickte wieder auf und in diesem Augenblick war mir klar, wer da zu mir spricht. Ich seufzte leise und sagt: ich machte so etwas doch schon lange nicht mehr, wie soll ich wissen, ob ich es noch kann? Die Stimme zischte leise und ich hatte das Gefühl, als ob sie direkt hinter mir stand, ein Hauch von Atem war zu spüren in meinem Nacken.. Du dummes Ding, so lange ist es noch gar nicht her, wo du mit Hilfe einer Wicca und einer Druidin jemanden geholfen hast, erinnre dich, meinst du, wir sind umsonst hier und helfen euch, wo wir können? Und wenn Du das andere meinst, spüren, sehen und verstehen, mach Deine Augen auf du dummes Ding! *dieser Satz klang wütend* Diese Dinge kann man nicht unter Anspannung durchführen und sie lassen sich auch nicht gewaltsam erzwingen. Das Zusammenspiel von Geist, Seele und Körper hast du gelernt, achte da drauf, dass du keinen dieser drei Bereiche vernachlässigst und bleibe deinen Zielen weiterhin treu. Just in diesem Augenblick fiel mir das Ritual mit Anna ein und ich sagte, wie aus einem Pfeil geschossen: stimmt bei Pallas; Anna! Ich versuchte mich zu erinnern, da es für meine Verhältnisse lange Zeit zurück lag, ich schloss meine Augen und sah uns im Steinkreis sitzen, mit Cindy und Sma, oh ja, da half ich und ich wusste auch noch alles, was ich zu machen hatte. Dann zischte die Stimme noch mal: es ist nicht nur Anna, erinnre Dich an den Fluss bei Ly's Haus, erinnre Dich was dich in dieses Land führte, bist du wirklich so dumm, oder nur naiv? Ich seufzt leise und sagte: nun ja, dann werde ich versuchen mich weiter auf euch zu konzentrieren. Die Stimme sprach nun sanft zu mir und sagte: deine alten Gedankenwelten müssen sterben, den nur somit eröffnen sich neue Wege. Und dann sprach sie weiter: vertraue nicht auf uns, wir sind zwar immer in der Nähe, aber manchmal haben wir auch andere Sachen zu tun. Wir sehen, das die Verwirrung deiner Gefühle dich gerade die Orientierung verlieren lässt, nichts ist greifbar für dich, so scheint es uns. Nur wenn du dich fallen lässt, wird sich das Wasser beruhigen und du wirst den Grund des Sees erkennen. Dann war die Stimme weg. Ich erinnerte mich an Yoh, wie sie mir erklärte, mit dem Herzen zu schauen um auf den Grund des Kessels blicken zu können. Ja, darin lag das Geheimnis, meine Gedanken flogen wirr durcheinander, ich sollte dort erst mal Ordnung hineinbringen. An diesem Abend blieb ich noch recht lange im Tempel bis ich im Morgengrauen mich auf den Weg machte um an den Strand zu gehen. Ich setzte mich in eine Bucht, schaute den sanften Bewegungen der Wellen nach und blickte nach oben. Ein paar kleine funkelnde Sterne waren noch zu erkennen und ganz weit am Horizont ging die Sonne auf, es war ein traumhaftes Spiel mit Pallas Athene und Aenigna. Die Wolken verformten sich zu Figuren man konnte deutlich erkennen, was es war, die eine Wolke schien ein Kind zu sein, mit Pfeil und Bogen, dann sah man einen Pfeil fliegen, eine andere Wolke schien mir, als sei es eine Frau mit langem Haar, die nach hinten fiel, weil der Pfeil sie traf. Dann sah ich eine Höhle, die Sonnenstrahlen fielen so herab, als ob eine Art Schutz um die Höhle sich legte. Es sah aus, als ob einige Menschen vor der Höhle waren und einige in der Höhle. Ich beobachtete das Schauspiel eine Weile bis die Wolken sich auflösten. Als der Hahn schon längst gekräht hatte, machte ich mich auf den Weg nach hause und kramte meine ganzen Sachen zusammen, aber immer noch mit Selbstzweifel im Herzen... *Nippt am kalten Tee, schüttelt sich leicht und macht etwas frische Zitrone zu, trank wieder einen Schluck und nickt zufrieden. Ließt sich alles noch mal durch und schickt hoch,d a sie ein Klopfen am Fenster hört und geht raus. Wer sollte auch um diese Zeit am Fenster klopfen? Das kann nur Kusa sein die einen Kauz schickte... *Geht zum Kauz und befreit ihm vom Pergament, gibt ihm frisches Wasser und eine schon tote Maus, die ihre Katze ihr mitbrachte...

Die Kiste...

*Setzt sich wieder an den Tisch und tunkt die Feder ein... Nun liebes Buch, einiges ist hier wirklich passiert, wir hatten eine neue Anwärterin, die sich in der Kunst des Heilens weiter bilden wollte. Sie machte einen sehr netten Eindruck und schien wissbegierig zu sein, sie kam genau im richtigen Zeitpunkt in unser Land, da eine merkwürdige Frau sich auch in Amazonien herumtrieb und ich jede Hilfe gebrauchen konnte. Es wäre eine gute Prüfung gewesen, ja, eine Prüfung, um zu sehen, dass sie sich mit unseren Göttern befasst. Aber leider habe ich Sandy Cho seid langer, langer Zeit nicht mehr im Lande gesehen. Nun will ich Dich nicht länger damit belasten, ich möchte Dir lieber von der merkwürdigen Frau berichten. Es fing alles damit an, dass Thukal mir von einer Frau berichtete, die den Himmel hinter Thukal zusammen brechen ließ und dass diese Frau mich sucht, aber vielleicht auch in Gestalt eines Kindes. Ich sollte ihr nicht trauen, egal ob in Gestalt eines Kindes, oder einer Frau. Ich berichtete natürlich sofort von dem, was ich erfahren konnte, meiner Hoheit Atrista, ich konnte mir schon denken, was die Hoheit sagen würde, nämlich, dass wenn sie in Gestalt eines Kindes kommen würde, die Kriegerinnen dieses Kind töten sollten. Irgendwann, ich hatte diese Frau schon fast vergessen, stand sie da, mitten in unserem Garten und sprach mich an, ich versuchte natürlich zu leugnen, dass ich die Yve bin. Die Frau schien mir kein Wort zu glauben, womit sie ja auch recht hatte. Sie schien anfänglich recht nett, aber ihre Aura, verriet mir, dass die ein Bündnis mit der dunklen Seite hatte. Irgendwann kam das Gespräch auf eine Kiste zu sprechen. Ich wusste ganz genau, von welcher Kiste diese Frau sprach, sie versuchte mit fadenscheinigen Ausreden, wirklich in Besitz dieser Kiste zu kommen. Irgendwie musste das verhindert werden. Nun, als einige Sonnenläufe vergingen, war diese Frau wieder bei mir im Garten, sie fragte, ob ich die Kiste nun hätte, nach der sie verlangte, ich verneinte es, diese Frau war mehr wie unsympathisch, sie stellte sich noch nicht ein mal vor, kannte aber alle Namen von denen die in Amazonien leben. Nun, ich nannte die Hopes, was besseres fiel mir nicht ein und als ich hörte, mit was sie drohte, war mir klar, dass wir einen Weg finden müssen, diese Hexe zu vernichten. Es war alles leichter gesagt, wie getan, unsere Hoheit Atrista, war in Vorbereitung auf ihre Reise um Bündnisse abzuschließen, ich bat die Hoheit natürlich mir die Kiste auszuhändigen, aber wie sollte es auch anders kommen? Atrista blieb stur, ich durfte diese Kiste nicht aus dem Sanctum holen, aber wie sollte ich nun mit Hilfe der Götter einen Weg finden, diese Frau zu vernichten? Ich weiß nicht, wie viele Nächte ich schlaflos im Haus herumwanderte, ich lass in dem alten Tagebuch meiner Großmutter um dort vielleicht einen Weg zu finden. Ich bekam immer mehr Zweifel, ob ich der Sache gewachsen bin, ich legte schon seid langer Zeit auf nichts mehr einen Fluch, oder einen Bannzauber, ich fragte mich, ob ich es überhaupt noch könne.... *Trinkt ihren Tee aus und geht zur Feuerstelle um sich einen neuen zu machen...

Zweifel....

*Sitzt gemütlich am Tisch und trinkt einen Tee, schaut zum Topf, der über dem Feuer brodelt und atmet tief ein und aus, holt ein Pergament hervor und tunkt die Feder in ein kleines Fass und beginnt zu schreiben. Liebes Buch, ich habe Dich ganz schön vernachlässigt, ich weiß, aber es gab andere Sachen zu tun, wie am Feuer zu sitzen und zu schreiben. Vor einiger Zeit, war ich an einem Tiefpunkt, ich weiß nicht liebes Buch, ich war auf Wanderschaft und hörte mich in dem Dorf um und und dem Dorf um um zu erfahren, wie die Menschen über das Volk Amazoniens denken. Die einen waren dankbar, mich zu sehen, ich sprach ihnen Mut zu und wir beteten gemeinsam, dass sie reichlich Ernte tragen andere wiederum, hätten mich am liebsten gesteinigt, riefen mir nach, ich solle bloß aufhören, gut über Pallas Athene, Arithrea, Aenigna und Disopia reden, da es letztes Jahr auch nicht half, eine Heuschreckenplage fiel über die Acker herein. Dabei ist es doch meine Aufgabe, die Leute wieder den Glauben zurück zu geben, in dem Dorf, wo sie mich am liebsten gesteinigt hätten, hatte ich wenig Erfolg, das brachte mich zum nachdenken. Irgendwann beschloss ich mich im Archiv der Hoheiten mich durch zu lesen um mehr, viel mehr zu erfahren, wie es früher war, wie es heute ist, es sind so viele Schriftstücke dort vorhanden, da bräuchte ich Jahre, um diese zu lesen, bis dahin bin ich alt und grau *seufzt leise und nippt am Tee... Aber einiges habe ich gelernt, durch die vielen Schriftstücke, die ich bis jetzt durchlas. Und ich weiß, dass Pallas Athene, wenn sie richtete, gerecht am richten war, aber auch sehr hart. Liebes Buch, Du weißt, ich erzählte Dir schon mal von der kleinen Aurelia, vielleicht hätte ich da auch härter durchgreifen sollen, dann wäre es nicht so weit gekommen, wie es jetzt ist, aber dazu erzähle ich Dir später mehr. Dieses kleine Biest, ist glaube ich bald schlimmer, wie ich es einst war, aber eins hat sie mir voraus, sie weiß, was sie will und hegt keinerlei Zweifel an ihrem Handeln. Nun liebes Buch, das ist der Charakter eines Kindes, sie denken nicht nach, über das was sie machen, oder anstellen. So manches mal wünsche ich mir diese Unbeschwertheit auch zurück liebes Buch *seufzt wieder leise und nippt am Tee... Aber meine Sorgen und Gedanken sind nicht zu vergleichen, mit der Last, die unsere Hoheiten Tag für Tag tragen müssen, sie müssen gerecht entscheiden, sie müssen Verträge abschließen, sie müssen ihre Hand über das Land halten und aufpassen, dass keiner aus der Reihe tanzt. Ich will Dich auch nicht weiter belasten mit meinen Gedanken, aber es wird Zeit, dass ich wieder beginne alles nieder zu schreiben, es half mir damals und es wird mir auch bestimmt heute wieder helfen. *Legt die Feder beiseite, steht auf und schürt das Feuer, macht sich einen neuen Tee und geht mit der Tasse in den Garten, schaut hinauf in den Himmel und seufzt leise, nippt am Tee und geht schweren Schrittes wieder ins Haus zurück....