Dienstag, 23. Februar 2010

Das Kraut und Trockenfleisch

Einige Tage irrte ich umher und schaute mir vorsichtig die Gegend an, wo es uns hin trieb, schlief auf einem Baum, damit die Tiere die auf dem Boden herumlaufen mich im Schlaf nicht an knabbern, beissen oder stechen konnten, als es heute morgen hell wurde, sah ich das große Ungeheuer, welches Glutfunken spuckt, ich ging näher, aber um so näher ich ging, um so schlimmer wurde der Geruch, der von dem Ungeheuer ausging, ich schaute auf den Boden, ob ich da Eier liegen sah, ich erinnre mich noch gut an meine Großmutter, sie sammelte alles Gemüse, was alt war und nicht geniessbar war in einer Holzkiste, auch alte Eier waren da dabei, die meinte, es sei der beste Dünger für Gemüsebeete nur wenn ein Ei zerstört wurde stank es bestialisch, genau so, wie es in der Nähe, des Feuerspuckendem Ungeheuer riecht.

Da der Geruch kaum zum aushalten war, ging ich weiter, ich erblickte die Gegend, wo wir uns niedergelassen hatten und war sichtlich erleichtert, endlich wieder da zu sein, ob mich jemand vermisst hat?

Am großen See angekommen, da wo der Wasserfall ist, ging ich weiter, setze mich auf einen Hügel, gleich in der Nähe, wo Nebula ihr Zelt aufgeschlagen hat und schaute Richtung Berge, ich sah wieder das kleine Haus, welches da einsam steht und dachte mir, seid so vielen Tagen sind wir hier und ich sehe kein Rauch aus dem Schornstein steigen, sehe keinen Menschen da herumlaufen und es herrscht eine beängstigende Ruhe dort, wer da wohl wohnt?
Ich drehte mich um und ging wieder Richtung großen See, schaute noch mal zurück, zu dem kleinen Haus, am See angekommen, sah ich Fische im See schwimmen, viele Fische, sie schimmerten in verschiedenen Farben und sprangen sogar manchmal raus, den Fischen scheint es gut zu gehen, ich ging etwas weiter, Richtung Flusslauf und überlegte mir, wie ich wenigstens einen dieser Fisch fangen könnte, da fiel mir ein, wie mein Vater es manchmal machte, nur hatte er ein Netz, also, entschloss ich mich, meinen Rock auszuziehen, band festes Schilf um ein Ende des Rocks und suchte lange Stöcke her, band die Äste fest am Rock, liess den Rock langsam in den Fluss gleiten und hoffte, dass ich wenigstens so einen Fisch fangen könnte, ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert.

Nun stand ich da, schaute den Fischen zu, wie sie sich fast unbeschwert gegen die Strömung kämpften und schwupps, war ein Fisch im Rock, am liebsten hätte ich laut vor Freude gerufen, aber ich dachte mir nur, wenn ich jetzt laut werde, verscheuche ich nur die anderen Fische und just in diesem Augenblick, wo ich das dachte, war auch schon der zweite Fisch im Rock gefangen, ich eilte in den Fluss und zog schnell meinen Rock raus, legte die Fische etwas abseits von Fluss auf das Gras, wrang meinen Rock aus, legte ihn über einen Busch, damit er besser trocknen konnte, es tat mir zwar leid, diese munteren kleinen Lebewesen tot zu machen, aber ich versprach den Fischen, dass es gewiss nicht schmerzen würde, mein Hunger war viel zu groß um weiter von Beeren und Blättern zu leben und stach beiden Fischen ins Herz, schaute dem Blut nach, was sich langsam den Berg den Weg suchte und schnitt beide Fische sehr vorsichtig aus, holte die Innerei von jedem Fisch raus, nahm beide Fische in eine Hand und in die andere Hand die Innerei, der beiden Fische, ging zum anderen Ufer, buddelte ein Loch, und vergrub die Innerei dort beim Baum, wusch beide Fische sauber und ging wieder zum Busch um meinen Rock zu holen, plötzlich hörte ich jemanden rufen, es war Janina.

Ich versteckte schnell meine Fische unter dem Busch, der neben mir war und legte ein paar Blätter drauf, in der Hoffnung, dass keiner die Fische entdeckt.

Sie schien sauer zu sein und begann mich zu beschimpfen, ob ich blind sei, sie sagte mir, dass da wohl Reiter waren, nur sah ich niemanden, weil ich ja die ganzer Zeit mit dem Rücken zu denen sass, oder stand, sie schimpfte weiter vor sich hin, was mich recht kühl liess, nein auch ein wenig wütend, ich kannte es ja nicht anders, ich war Schuld, ja, ich, so sagen es die da unten zu mindestens immer wieder und lassen es mich spüren, keiner will mit mir was zu tun haben, warum bin ich überhaupt mit gewandert?

Janina meinte dann nur noch, dass es wohl wirklich Zeit wird, eine Palisade aufzubauen, ich sagte nur schnippisch, dass es mir egal sei und ging an Janina vorbei, warum können die mich nicht einfach in Ruhe lassen, denen wäre es doch recht, wenn ich von den Wilden gefangen genommen werden, so wären die mich los.

Ich war wirklich wütend, warum müssen die mich als Sündenbock nehmen, was habe ich denen getan?
Aber einer muss ja schuld sein, wenn was schief läuft, also nahm ich es hin und machte mir keiner weiteren Gedanken drüber.

Meine einzigen Gedanken waren, wir nun, nur Feuer machen?
Einen Zunderschwamm sah ich nirgends, Zunder gibt es genügend, aber der Schwamm und das Metall, welches ich brauche um das Feuer zu entfachen, fehlte mir, ich schaute mich um und erblickte Nebulas Zelt, rief laut, aber es kam keine Antwort, ich schielte um die Ecke und sah ein leeres Zelt mit einer kleinen Lampe, die am leuchten war, ich dachte mir nur, das ist meine letzte Rettung, bis ich plötzlich wild aufgebrachte Leute hörte, kam das von unseren?

Ich ging in die Richtung, wo ich die Schreie hörte und ja, es war so, da schimpften welche lauthals, was die da suchen würden, ich traute mich nicht näher, nicht dass es wieder hiess, ich sei schuld an allem.

Nur war alles zu spät, Janina erblickte mich und wie sollte es auch anders sein, ja, sie gab mir wieder die Schuld, ich drehte mich um und ging wieder weg, so hätte ich wenigstens meine Ruhe, die Natur hier, ist viel schöner wie diese Schuldzuweisungen, das Zwitschern der Vögel, das Summen der Insekten wirkte beruhigend auf mich, ich schlich in Nebulas Zelt, nahm vorher noch einen trockenen Ast, um den zu entzünden und ging wieder Richtung großen See, ich erblickte eine Stelle, wo viele Steine lagen, legte einen kleinen Kreis, legte trockene Äste rein und getrocknetes Schilf und machte Feuer, holte meinen kleinen Topf hervor, den ich gut versteckt hatte und eilte zum Wasserfall, füllte den Topf mit Wasser und rannte zurück zur Feuerstelle, hing den Topf über das Feuer, entfernte die Gräten der Fischen, schnitt vorsichtig die Fischaut ab und legte beides auf zwei verschiedene Haufen, schnitt den Fisch klein und legte ihn in das Wasser.

Als das Wasser am köcheln war, schaute ich mich um, aber die Kräuter die hier wachsen, kenne ich nicht, also, würde es heute Fisch geben, ohne Kraut und Gewürz, der Hunger würde es schon rein treiben.

Man gut, dass Fisch nicht lange brauch um gar zu werden und somit konnte ich schneller essen, wie ich dachte, ich nahm den Topf von der Feuerstelle und begann zu essen, nach dem auch mein Rock endlich trocken wurde, vom Feuer, räumte ich den Platz noch schnell auf, löschte das Feuer mit Wasser, welches ich aus dem See holte und räumte den Rest weg.

Den Topf, den ich hatte, versteckte ich unter einen kleinen Busch, der gleich bei der Feuerstelle war und ging wieder langsam Richtung den anderen, sehr vorsichtig, damit mich keiner sieht, oder hört.

Als ich an einer Ruine ankam, lauschte ich den anderen, zu mindestens versuchte ich es, ich wollte wissen, was die über mich erzählen, ich hoffte, dass mich keiner entdeckt, aber es war zu spät, Safira kam, ich duckte mich schnell hinter einem Busch und hoffte, dass Safira weiter gehen würde, ja, ich hoffte und meine Hoffnung schwand von Sekunde, zu Sekunde, Safira blieb vor dem Busch stehen und erblickte mich, sie wollte dass ich ihr helfe, die Gedärme zu säubern, ich schüttelte mich vor Ekel, Safira erzählte mir, dass sie die sauber machen soll, als Sehne für einen Bogen, ich war recht verwundert, ein Bogen, woher haben die einen Bogen?

Die wollen doch nicht etwa auf Wild schiessen, so etwas kann und werde ich nicht unterstützen, ich sagte Safira, dass Janina ihr doch helfen soll, man gut, dass Sylvi hinzu gestossen war, Safira gab sich damit zufrieden, dass ich ihr nicht helfen bräuchte, wenn ich Sylvi beim Fischen helfen würde und das empfand ich als gute Idee, also beschloss ich Sylvi zu helfen, ich führte Sylvi zu dem Flusslauf und erklärte ihr, was wir machen müssen, sie zog ihren Rock aus und machte das, was ich ihr sagte, Sylvi stellt sich gar nicht so dumm an, für eine Adlige, dachte ich mir, nach dem wir die ersten Fische erfolgreich eingefangen hatten, entnahm Sylvi die ersten Fische, in dieser Zeit hatten sich noch mehr im Rock verfangen und somit konnte Syllvi mit reichlich Beute zurückkehren, ich erklärte Sylvi noch, dass die Innerein der Fische vergraben werden sollten, um keine wilden Tiere vom Geruch anzulocken, sie verbuddelte alles und legte die Fische in ihren Rock, dann erzählte sie mir, dass sie eine große Beule am Kopf hat und dass sie wohl nicht mehr wüsse, was alles vor ihrem Sturz passierte, ich schaute mir ihre Beule an, sie war groß, sehr groß, aber wird bestimmt bald heilen.

Wir unterhielten uns noch eine kleine Weile, unter anderem, was ich für ein Geruch vernahm, als ich in der Nähe des Feuerspuckenden Ungeheuer war, Sylvi erklärte mir, dass es ein Vulkan sei und dass der Geruch wohl Schwefel sei, ich weiss, dass Schwefel nicht gut für Menschen ist und machte mir Sorgen, ob es vielleicht ins Grundwasser und somit auch in die Seen gelangen könnte, die Fische werden das gewiss nicht überleben, was für und nicht gut ist, kann für so kleine Wesen erst recht nicht gesund sein.

Lange konnten wir nicht reden, da Sylvi zu den anderen musste, also liess ich sie vorgehen mit der Begründung, dass ich gerne noch am See bleiben wolle, als Sylvi ausser Sichtweite war, schlich ich langsam hinterher um zu horchen, ob Sylvi verraten würde, wie sie an die vielen Fische gekommen ist, ich wusste zwar, dass ich Sylvi trauen konnte, aber Vorsicht ist die Mutter im Töpferladen, ich schlich von Ruine, zu Ruine, versteckte mich hinter Bäumen und versuchte den, die am Feuer standen zu belauschen, Safira schien sich Sorgen zu machen um mich, um mich?

Ich wollte es kaum glauben, was ich hörte, Safira wollte wirklich wissen wo ich geblieben, aber ich blieb in meinem Versteckt und musste aufpassen, da Sylvi runter zum See ging, um ihren Rock zu waschen und hätte mich beinahe gesehen, wenn ich mich nicht um die Ruine geschlichen hätte, in diesem Augenblick kam auch noch Safira zum See, da wo Sylvi war, ich wusste, wenn ich mich jetzt weiter schleiche, wird Safira mich entdecken, wie am Busch vorhin, also blieb ich an der Stelle stehen, bis die Luft rein war, ich hörte Sylvi noch sagen, dass sie sehr müde sei und sie sich schlafen legen wollte, als ich das hörte, schlich ich mich beruhigt wieder von Ruine zu Ruine und von Baum zu Baum, ich wusste dass Sylvi nichts verraten würde und konnte beruhigt mich auch zur Ruhe legen.

Nur bevor ich mich auch zur Ruhe legen konnte, musste ich ja meinen Topf noch aus dem Versteck holen, ich konnte den ja nicht im Gebüsch liegen lassen, also ging ich zu der Stelle, wo ich den Topf versteckte, ich zog den Topf raus und sah einige Blätter drin und dachte mir, dass die Blätter wohl vom Busch kommen würden, aber als ich die Blätter verglich, konnten es unmöglich Blätter vom Busch sein, ich nahm ein paar raus und rieb etwas dran, roch dran und merkte, dass es Kraut ist, gutes Kraut, was gut zu Fleisch und Fisch passen könnte, aber ich fühlte nicht nur Blätter, nein, noch etwas, was sich rauh anfühlte und härter, wie Blätter, ich holte den Gegenstand raus und dachte, ich gucke nicht richtig, es war Fleisch, Trockenfleisch, wer das alles wohl da rein gelegt hat?
Safira vielleicht?
Sie machte sich ja sichtlich Sorgen um mich, Janina konnte es auf keinen Fall gewesen sein, sie ist froh, wenn ich von denen da aus dem Dorf verschwinden würde, aber hat Safira mich vorhin beobachtet?
Das hätte ich doch mitbekommen, wenn sie in meiner Nähe gewesen wäre, oder war es vielleicht Sylvi?
Hmmm, nein Sylvi konnte es auch nicht sein, sonst hätte sie sich ja nicht die Mühe gemacht und sich zeigen lassen, wie man am großen See Fisch fängt.
Ich nahm meinen Topf unterm Arm, holte das Kraut und das Trockenfleisch aus dem Topf, legte beides in separate Lederbeutel und legte mich an den See, meine Gedanken kreisten immer noch um das Kraut und das Trockenfleisch, ich würde gewiss raus finden wer diese gute Tat machte und mich nicht verhungern lassen möchte, mit diesen Gedanken schlief ich ein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen