Mittwoch, 12. Oktober 2011

Gerechtes Urteil?

*macht sich einen Tee, geht nach draußen auf die Terrasse und sieht Auri mit Kerstin bei Afra's Lager, ruft rüber: Kinder seid ja vorsichtig, berührt die Knochen nicht, das mag Afra nicht, das sind die Knochen ihrer Ahnen und sie sieht es SOFORT, wenn jemand an den Knochen war.

Afra ist dann nicht mehr so lieb, wie sie eigentlich ist, wenn sie das mitbekommt...

Geht wieder in das Haus und schreibt weiter...

Liebes Buch, dieser Tag, über den ich jetzt berichte, wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, es war der Tag, wo wir immer ein großes Feuer haben und die Hoheiten über Geschehnisse im Land berichten oder neue Zuwanderer vorstellen.

Als das Feuer beendet war, ging ich nach hause, ich wollte die Kräuter umdrehen, die ich zum trocknen ausgebreitet hatte und als ich im Garten war, stand Drew und Muckhase im Garten, es schien mir so, als ob beide mich suchten.

Drew fragte mich, ob es mir gut ging, ich konnte es nicht verneinen, aber meine Knochen waren immer noch sehr lahm.

Drew fragte mich, ob ich diese Monster noch mal sah, zum Glück sah ich seid Tagen keins der Monster, die uns in einen Kristall steckten.

Dann hörte ich plötzlich einen Satz von Muck in einer Sprache, die mir sehr, sehr bekannt vor kam.
Meine Großmutter sprach auch in solcher Sprache, wenn sie im Wald war, sie sagte mir, dass sie so den Waldwesen danken würde und sie lehrte mir diese Sprache.

Ich war zwar ganz schön eingerostet aber ich bin mir sicher, wenn ich Muck ab und an in dieser Sprache reden höre, würde ich wieder reinkommen.

Dann wurde ich gefragt, ob Muck ihre Flügel hier offen tragen könnte, ich sagte dass sie es selbstverständlich könne, nur sehr vorsichtig sein muss, da es auf der ganzen Welt Wesen gibt, die nur froh wären, Elfen zu sehen.
Ich erinnre mich an die Dunkelelfen, wenn sie wissen, dass eine Elfe sichtbar hier im Land und dass auch noch ungeschützt sich aufhält, würden wir bald eine Invasion dieser Dunkelelfen hier haben.

Drew fragte mich, ob ich was über diese komischen Monster wüsste, die uns in einen Kristall steckten mit dessen Macht.
Viel konnte ich Drew nicht erzählen, ich erzählte aber Drew von der Begegnung mit der dunklen Janina, die uns vor dem, was uns passierte warnen musste.

Drew war vollkommen aus dem Häuschen, er musste sich förmlich zusammenreißen, nicht zu platzen, einige in Amazonien wussten also von dem, was passierte, nur nicht alle.
Das war was, was Drew nicht begriff.
Ich erklärte Drew, dass dieses schöne Land nicht nur Freunde hätte und wenn es mehr gewusst hätten und auch nur ein Funken an die Außenwelt gelangt wäre, wir vielleicht nicht mehr leben würden.
Besonders die Kinder würden nicht mehr leben, wir würden als Stein immer noch im Land verteilt sein.

Es war sehr schwer Drew zu beruhigen, auch Yoh konnte Drew nicht beruhigen, Mareta war auch da, ich glaube sie hatte es aufgegeben, Drew zu erklären, dass hätte, wenn und aber nichts mehr bringt, geschehen, war geschehen.

Nach dem ich auch die Hoffnung aufgab und Drew und Muck erzählte, dass ich auch unbedingt ins Sanctum müsse, weil die Hoheit mich sehen wollte, eilte ich los.

Es war ganz gut, dass Muck und Drew mir nicht gleich folgten, sonst hätten sie vielleicht den Geheimgang noch entdeckt.

Ich schlich mich also ins Sanctum an den Wachen vorbei und versteckte mich in der Küche.

Von oben hörte ich Stimmen, Stimmen von Kindern und der Hoheit Atrista.

Ich versteckte mich in einem Regal und schob Säcke davor.

Ich zitterte am ganzen Leibe, als plötzlich Mareta in der Küche stand, sie sagte mir, dass sie Angst um mich hätte, ich flüsterte ihr zu, dass sie lieber weg gehen soll, nicht in meiner Nähe bleiben soll, da, wenn es mich erwischt, uns beide vielleicht treffen könne.

Mareta ging mit Svenja nach oben, ich versuchte weiter zu lauschen, was die Hoheit erzählt.

Dann hörte ich die Hoheit plötzlich sagen: hört mal zu ihr tapferen Kinder, ihr habt Amazonien gerettet. Wollt ihr mit mir zusammen ein Urteil fällen?

Ich zuckte zusammen und hielt den Atem an, meine Finger wanderten zum Mund ich ich knabberte nervös an meinen Fingernägeln.

Ich hörte ein Kind fragen: das macht man wenn jemand was böses getan hat oder? Und die Hoheit bejahrte es.

Dann hörte ich die Hoheit sagen: Ihr seid meine Richter, wollt ihr das tun?
Dann hörte ich Jani fragen: wer wird verurteilt?
Ich hielt wieder meinen Atem an und lauschte, die Hoheit meinte nur; das werdet ihr gleich sehen.

Dann sprach die Hoheit laut, so laut, dass ich jedes Wort in der Küche verstehen konnte.
Mir schoss durch den Kopf: bei Pallas, vor der Hoheit kann man nichts verheimlichen, sie sieht einfach alles.

Mein Herz pochte bis in meinem Hals, das Schlucken fiel mir verdammt schwer und ich spürte eine Übelkeit in mir aufkommen, es drehte sich alles, am liebsten hätte ich mir ein ganz tiefes Loch gebuddelt.

Dann hörte ich die Hoheit rufen: Svenja bring diese Priesterin nach oben.

Ein Raunen erfüllte den oberen Bereich und mir war klar, wenn ich jetzt nicht nach oben gehe, mache ich alles nur noch schlimmer.

Ich sah Drew und Muck bei den Wachen stehen, atmete tief durch und ging langsam die Treppe hoch.

Oben angekommen, kniete ich mich nieder und senkte demütig meinen Kopf, ich spürte die Pfote von Yoh auf meinem Arm und schluckte schwer, als ich die Stimme der Hoheit wieder hörte.

Dann winkte die Hoheit mich näher zu ihr, immer noch in der Hocke, bewegte ich mich langsam Richtung Hoheit.

Dann sprach die Hoheit: schau sie dir an yve
Sie machte den Blick frei, dass ich die Kinder sehe, die uns gerettet haben und die Hoheit sprach weiter: diese tapferen Kinder, haben mich und Amazonien gerettet. Du aber hast nur an deinen Hintern gedacht. Du hast mich im Stich gelassen.

Ich stotterte vor mir her, suchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden, bis die Hoheit mich anschrie: Schweig!

Dann sprach sie weiter: hast du nicht geschworen dein Leben für mich zu geben? Hast du nicht geschworen mir zu dienen? Auf Untreue steht Tod oder Verbannung. Deine Göttin im Stich zu lassen. Dafür gibt es keine Strafe mehr die du erleiden kannst.

Mir schossen Tränen in die Augen und ich stammelt wieder verlegen rum, dass ich es doch erklären möchte.

Die Hoheit schaute mich missmutig an und meinte nur: du willst mir deine Feigheit erklären?

Ich versuchte die richtigen Worte zu finden und erklärte der Hoheit, was ich machte, als ich weg rannte, aber es schien alles zwecklos gewesen zu sein.

Als ich fertig war mit erzählen, schaute sie die Leibwache und die Kriegerin des Feuers an und fragte, ob sie mir glauben würden.

Sirena glaubte mir, auch Cindy, dann beugte sich die Hoheit zu mir runter und sagte mir: schau Dir Jadzia an, sie wich nicht von meiner Seite, sie war auch in Gefahr.

Dann sagte sie plötzlich: heute sollte ich Glück haben, da es der Tag der Kinder sei und dass die Kinder über mich richten würden.

Ich guckte verdattert und wusste nicht, wie mir geschah.

Dann wendete sich die Hoheit an die Kinder und zeigte auf mich.

Sie sagte: dieser Frau habe ich mein Vertrauen geschenkt. Diese Frau habe ich in vollem Vertrauen zu meiner Priesterin gemacht. Sie hat mir ihr Leben gegeben und geschworen ihr leben für meines zu geben. Sie hat mich im Stich gelassen. Ich stelle euch zur Wahl; ich lasse ihr den Kopf abschlagen damit diese untreue gesühnt wird.
Ich lasse sie von diesem Land verjagen damit niemand mehr durch sie in Gefahr kommt oder ich lasse sie im Tempel als Hure arbeiten.

Man hörte wieder ein Raunen durch den Saal, dann sprach die Hoheit weiter...

Oder aber ich über lasse sie eurer Gnade und sie bekommt noch einmal eine Chance.
Überlegt euch gut wie ihr urteilt, davon hängt auch das wohl von Amazonien ab.
Ich werde das Urteil fällen das ihr mir gibt.
Beratet euch und sprecht weise.



Man hörte Kinder durcheinander reden, dass das eine oder andere Kind auch weg rannte und man dann auch den Kopf dieses Kindes abschlagen müsste.

Es wurde wirr durcheinander gesprochen, leise und tuschelnd.

Es war schwer den Kindern zu folgen, ich holte das Amulett raus, was ich damals von der Hoheit bekommen hatte und betete leise in mich hinein.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Kinder beraten hatten und mir kam es wie eine Ewigkeit vor, zumal ich dem leisen Getuschel nicht folgen konnte.

Bis... bis zu dem Zeitpunkt, wo Jani nach vorne trat und sagte: Du Tante Atrista?
Die Hoheit schaute Jani an und fragte: seid ihr zu einem Urteil ,gekommen?

Man sah nur die Kinderköpfe nicken.

Die Hoheit lauschte den Kindern auch ich lauschte und dachte, ich höre nicht richtig, da Janina sagte: Ja, Tante yve soll uns Kindern eine Woche lang Bonbons, Kekse und Kuchen machen.

Die Hoheit schaute glaube ich genau so verblüfft, wie ich.
Dann hörte man noch von einem anderen Kind: ja und Pfannkuchen mit Marmelade.

Die Hoheit fragte noch mal: wie bitte? Kinder ist das Euer Ernst?
Anora rief noch dazwischen: ja und Mama sein für Aurelia!

Aurelia schaute die Hoheit an und sagte: na du hast doch gesagt, wir sollen ein Urteil fällen und das es dessen Ernst sei.

Dann war kurze Zeit Schweigen, es war Stille im Saal.

Dann sagte Aurelia noch: und ihr Rätsle war viel schwieriger wie das der Hoheit.

Die Hoheit hob ihre Hand und bat um Ruhe, ich glaube sie betete zu Pallas da sie recht verzweifelt aussah.

Dann schaute die Hoheit zum mir und sagte, dass sie ihr Wort halten würde.

Dann sprach sie weiter: du hast Strafe verdient, du wirst Priesterin bleiben, aber du wirst diesen Kindern eine Woche lang jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
Für sie backen und ihnen das süße Zeugs machen und du wirst für eine Woche auf Aurelia aufpassen. Und wehe du kommst deinen Fürsorgepflichten nicht nach, Aurelia hat mich befreit und ich schwöre bei meiner Mutter, so ein seltsames Urteil habe ich noch nie gefällt.

Die Verhandlung ist zu ende.

Ich schaute ungläubig zu den Kindern und konnte kaum glauben, was ich da hörte. Ich machte einen Beutel mit Bonbons vom Rock und ging zu Aurelia, dankte den Kindern für das Urteil und bat Aurelia die Bonbons zu verteilen, auch dass sie die Hoheit nicht vergessen solle.

Die Kinder umarmten mich und waren froh, dass ich es gut überstanden habe, dem Blick der Hoheit zu urteilen, war sie glaube ich immer noch Fassungslos.

Nach dem es sich im Sanctum beruhigte, wurde ich gebeten noch mal nach Svenjas Bein zu schauen, als ich es mir anschaute, sah ich dass da was merkwürdiges drin war, es fühlte sich an, wenn man mit dem Finger drüber fuhr, als ob die Finger einschlafen würden, als ob aus Svenja noch nicht alles draußen gewesen wäre, was sie zu Stein verwandelte.

Ich hatte einige Kräuter zuhause, wo draus ich aber erst einen Brei machen musste und bat Svenja am nächsten Tag zu mir zu kommen und wenn sie nicht laufen könne, würde Drew sie bestimmt bringen.

Nach dem auch das erledigt war, nahm ich mir Aurelia an die Hand und ging mit ihr in ihr neues Zuhause, zeigte ihr alles und erzählte ihr beim Einschlafen noch eine Geschichte...

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