Mittwoch, 12. Oktober 2011

Das fremde Mädchen

*Geht in die Küche, macht sich einen Tee und geht nach draußen, atmet die schon recht kühle Luft ein und genießt beim Tee trinken die morgendliche Stille...

Holt ihr Buch raus und tunkt die Feder ein...

Liebes Buch, nun sind schon einige Sonnenläufe vergangen, wo Afra mit der Kriegerin des Feuers, Ly und Sirena auf Reise gegangen ist.

Mittlerweile mache ich mir doch schon große Sorgen, obwohl ich weiß, dass alles erfahrene Krieger und Späher sind und den Umgang mit ihren Waffen beherrschen.
Nur alleine auf dessen Fähigkeiten wollte ich mich nicht verlassen, ich musste irgendwie rausbekommen, ob es allen gute geht.

Ich steckte mir eine kleine Flasche in meinen Bund, kontrollierte, ob es auch wirklich die richtige Flasche war, die ich haben wollte ein paar Kräuter zum räuchern und meine Räucherschale.

Dann ging ich in den Garten und schaute über das Land, der Dunst des Morgens machte sich breit, meine Füße spürten den nassen Rasen und die morgendliche Kälte.

Ich ging langsam Richtung Afras Lager, schaute nach Janina und deckte sie noch ein mal mit einem zweiten Fell zu.
Dann flüsterte ich ihr leise ins Ohr: Deine Mama wird bestimmt bald wieder da sein, da bin ich mir sicher, gab ihr noch einen kleinen Kuss auf ihren Kopf und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht, dann ging ich langsam Richtung Tempel.

Ich stand vor dem großen Tor, schaute ehrfürchtig den Tempel an, holte tief Luft und öffnete die große Tür, ging zwei Schritte hinein und schloss die Tür hinter mir.

Dann begrüßte ich Pallas athene und dankte ihr, dass sie mich gewähren lässt.

Ich kontrollierte alle Feuer die im Tempel am brennen waren und nickt zufrieden.

Was hätte ich wohl gemacht, wenn eins der Feuer erloschen wäre, zur Hoheit Amelie laufen, die Hoheit Atrista sah ich schon seid einiger Zeit nicht mehr im Lande, sie wird wohl auf Reisen sein.

Dann schüttelte ich den Kopf und sagte zu mir selbst:
Yve du bist dumm, wenn eins der Feuer hier erloschen wären, hätte das die Hoheit Amelie doch schon längst gewusst.

Ich strich diesen Gedanken, was wäre wenn, schnell aus meinen Kopf und kniete mich nieder, entzündete die Kräuter und reinigte mich mit dem Rauch.
Legte die Schale dicht neben mich und dankte Pallas noch ein mal, dass sie schützend ihre Hände über meine Schwestern hält.

Dann nahm ich die kleine Flasche von meinem Rock, nahm einen großen Schlick, legte meine Hände auf den Boden des Tempels und fing leise an zu den Göttern zu sprechen.
Meine Finger klopften dabei in einem gleichmäßigen Rhythmus.

Ich spürte ein Kribbeln in meinem Bauch, was hochstieg zu einem Kopf, meine Finger klopften immer noch im gleichen Rhythmus auf dem Boden und meine Augen waren geschlossen.

Das Klopfen meiner Finger nahm ich nicht mehr wahr, ich wurde immer ruhiger und mein Atem verlangsamte sich.

Vor meinen Augen sah ich Bilder von vier Gestalten, sie waren von einem feinen Nebel umhüllt, mühsam bewegten sie sich vorwärts.
Der Nebel lichtete sich langsam und die Bilder wurden immer klarer, ich sah eine große Frau und eine kleine, dann sah ich klar und deutlich eine dunkelhäutige Frau und ja, es konnte nicht anders sein, Cindy, es war Cindy die ich auch sah.

Alle vier Frauen schienen erschöpft zu sein, nach dessen Schritten zu urteilen, schien es mir, als hätten sie einen schweren Kampf hinter sich.
Meine Blicke untersuchten die vier mir schien es, als seien alle ohne großen Blessuren bis jetzt weg gekommen.

Dann sah ich die Sonne langsam hinter den Bergen verschwinden und es schien, als ob sie eine Rast machen wollten.

Der Nebel vor meinen Augen wurde wieder dichter, Afra, Cindy, Ly und Sirena wurden immer undeutlicher vor meinen Augen, ich strengte mich an, versuchte mich an Punkten der Umgebung festzuklammern, um einen Punkt zu haben, der nicht vom Nebel verschlungen wurde.

Dann sah ich plötzlich, wie aus dem Nichts dunkle Gestalten vom Himmel fliegen, sie schwirrten in den Lüften, als ob sie was suchen.
Mehrere dieser dunklen Gestalten machten einen Landeflug und es sah aus, als ob einige dieser Gestalten auf dem Boden suchen würden, die Bilder wurden immer klarer.
Ja, sie suchten förmlich den Boden ab, ob Spuren zu sehen sind, mein Herz begann an zu schlagen, so sehr, dass ich es bis in meine Fingerspitzen fühlte.

Meine Finger trommelten im Takt meines Herzens nun auf dem Boden, meine Augen wanderten über die Gegend und suchten hilflos die Gegend ab.

Dann sah ich hinter einem großen Busch Ly hocken, ihren Speer hielt sie in der Hand und eine der dunklen Gestalten war nicht sehr weit weg, aber weit weg genug um Ly nicht zu wittern.

In Gedanken flüsterte ich Ly zu, sie soll sich vorsehen, ich rief ihr in Gedanken zu, sie solle alle warnen und dass es viele dieser dunklen Gestalten sind.

Ich sah Ly ganz vorsichtig aufstehen, sie glitt förmlich über den Boden und hinterließ nicht ein Geräusch, es sah aus, als ob sie Richtung Afra, Cindy und Sirena ging.

Dann füllte sich der Blick, den ich hatte wieder mit Nebel, der Nebel wurde immer dichter und es gab kein Durchdringen mehr.

Als ich langsam meine Augen öffnete, spürte ich meinen Herzschlag immer noch, bis in meine Fingerspitzen, erschöpft blieb ich auf den Tempelboden liegen, mein Mund fühlte sich trocken an und das Atmen fiel mir schwer.

Ich weiß nicht wie lange ich auf dem Boden lag um wieder Kräfte zu sammeln, aber ich weiß, dass es schon recht spät war als ich nach draußen ging um Luft zu bekommen.

Ich bedankte mich bei Pallas für die Bilder, die sie mir schickte und ging langsam aus dem Tempel, schloss die große Türen und setzte mich ins Gras.

Ich saß eine ganze Weile da so und schaute immer wieder zum Tempel, dann hörte ich ein leises Rascheln und drehte mich um, ich sah niemanden, aber ich spürte, dass jemand ganz in der Nähe war vom Tempel.

Das Geräusch hörte auf und ich schaute wieder zum Tempel.

Das Gefühl, dass jemand in der Nähe war, wurde immer stärker und ich beschloss aufzustehen, um nachzuschauen.

Ich schaute auf dem Weg, da war niemand, dann ging ich wieder zurück und suchte den Wald ab.
Ich hatte recht, es war jemand da, ich sah dunkle Haare durch einen Grasbüschen schimmern und schmunzelte.

Dann rief ich: Chen bist Du das, die sich im Gras versteckt?

Eine Mädchenstimme rief: Neee, bin nicht Chen.
Das weckte natürlich meine Neugierde und ich ging näher.

Es war ein Mädchen, was ich schon mal sah, ja, es war bei dem großen Feuer vor ein paar Sonnenläufen da.
Das Mädchen fragte mich, wer ich sei, ich erklärte ihr, wer ich bin und wo ich wohne.
Nach ihrer Antwort zu urteilen, kannte sie meinen Namen schon von Mareta.
Ihren Namen verriet sie mir auch und sagte mir, sie würde Anora heissen.

Dann fragte sie mich, das das große Steingebäude war, wie sagte sie noch mal?
Ich glaube, Steindings hat sie es genannt.

Ich erzählte ihr, dass es ein Tempel sein, ein Tempel der Götter, sie fragte mich erstaunt, ob man die Götter nicht draußen antreffen würde.

Und dass konnte ich nicht verneinen, ja, die Götter sind normal draußen, am Steinkreis sind sie allgegenwärtig.
Ich erklärte ihr, dass es ein ganz besonderer Tempel sei, der Tempel der Göttin Pallas

Ich fragte sie, ob sie sich den Tempel mal anschauen möchte, sie schien sehr beeindruckt zu sein, aber wohl auch ein klein wenig ängstlich.
Ich nahm sie an die Hand und wir gingen gemeinsam zum Tempel.

Da meine Kräfte noch nicht zurück waren, musste mir die kleine Anora helfen, die großen Türen auf zu bekommen, sie ist ein liebes Mädchen.

Als die Türe offen warne, sah man Anora förmlich an, dass sie sichtlich erstaunt war.

Durch die Bilder an der Wand, kamen wir auf das Thema Alter zu sprechen und sie fragte mich, wie alt ich sei.
Bei Pallas, wie alt ich bin, dass weiß ich gar nicht mehr, ich zählte an meinen Fingern und musste mit den Schultern zucken.

Dann sagte mir Anora, dass ich so alt aussehen würde, wie ihre Mama, die gerade ihren 200sten Geburtstag feierte.
Ich musste schmunzeln und meinte nur, dass ich bestimmt noch nicht so alt sei.

Ich sagte ihr schmunzelnd, dass ihre Mama jünger ist, wie meine Blutschwester, kurz da drauf erschien auch Svenja im Tempel.

Wir begrüßten sie und es schien so, als ob Anora schon Bekanntschaft mit Svenja gemacht hatte.

Ich erzählte Anora, dass sie meiner Blutschwester sehr ähnlich sehen würde.

Dann schaute sie mich an und fragte: Ly?
Ich glaube die kleine mag es nicht, wenn man sie mit meiner Blutschwester vergleicht, aber sie sieht ihr wirklich sehr ähnlich, die Hautfarbe, die Augen, die Ohren.

Anora könnte fast Ly's kleine Schwester sein, solche Ähnlichkeit ist zwischen Anora und Ly vorhanden.

Währenddessen wir uns unterhielten, sah ich Drew und Muck und Sandy ging vorran.

Nach dem Sandy mit erzählte, dass Drew mich suchen würde, begab ich mich Richtung Drew und Muck.

Anora musterte Drew und ich erinnre mich noch, dass sie Drew fragte, ob sie auf ihn fliegen könnte.
Ich musste schmunzeln, als Drew sagte: nicht fliegen, eher elegant fallen.

Nach dem ich erfahren hatte, dass Drew mit mir unter vier Augen sprechen wollte, beschlossen wir uns ein wenig Abseits zu halten.

Ich schaute Drew an und sagte ihm, dass alle wohl auf sind und wohl schon einen Kampf hinter sich hätten, aber vielleicht noch ein Kampf mit vielen Bären bevorstehen würde.
Das mit den Bären hat mir hoffentlich Drew abgenommen, da ich mich beinahe versprochen hätte, zum Glück ist mir das Wort Bär schnell genug wieder eingefallen.

Drew wollte unbedingt helfen, nur so, wie Drew hätte helfen wollen, wäre es nicht gut gegangen, ich sagte ihm mit beten, damit könnte man allen helfen.

Drew erklärte mir, als wir mit Muck und Svenja alleine standen, warum sie nach Carima Stadt reisten.

Es ging um dessen Fähigkeiten.
Bei Pallas, auch ich musste mich in Geduld üben dachte ich mir nur und erzählte beiden von der Geschichte, die mir passierte, wo ich noch forsch und am besten vor dem Laufen lernen schon das Fliegen lernen wollte,

Ich erzählte denen die Geschichte mit den Rabenfedern und dass die Hoheit bei uns im Haus war.
Wie peinlich es mir war und was dann noch passierte.

Ich sah in Drew ein schmunzeln im Gesicht und der Satz: ''schade, dass ich es nicht gesehen habe'' brachte und beide zum Schmunzeln.

Dann erzählte Drew, dass er gehört haben sollte, dass ich nicht möchte, dass Arcanion sie unterrichtet.

Bei Pallas, es wird was aufgeschnappt und gleich ein unwahres Gerücht draus gemacht.

Ich versicherte Drew, dass sie überall lernen könnten, aber mit dem Herzen den richtigen Weg wählen sollten.

Zwischendurch kam noch Janina und Mary zu uns und es dauerte nicht lange, da freundeten sie sich auch mit Anora an.

Drew, Muck und ich unterhielten uns weiter.

Ich erklärte Drew noch ein mal, dass es im Grunde genommen egal ist, wer sie unterrichtet, es sollte nur nicht aus guter Kraft, böse Kraft entstehen.

Wir sprachen auch darüber, dass mich der Magier in dem Land wirklich wütend machte und über Sachen, die Drew weder von ihm noch von jemand anderem lernen kann.

Ja, es ist Drachenmagie, das war mir bewusst, diese Magie kann er nur von anderen Drachen lernen, dazu bin ich nicht in der Lage.

Dann erwähnte noch, dass Drew und Muck mir vertrauen, mehr als dem Scharlatan von Magier, auch wenn Drew der Meinung ist, er sei keiner.

Es ehrte mich, was Drew mir sagte, dann überlegte ich kurz und schaute zu Sandy, ja, schoss es mir durch den Kopf:
Sandy, Sandy ist Halbelfe und könnte somit auch Muck weiter helfen, das schlug ich Muck vor.

Nach dem wir uns weiter unterhielten, wurde viel über die Elementarenergie gesprochen, bei Pallas, auch wenn der Magier sie kennt, so heißt es noch lange nicht, dass er sie so weiter gibt, wie eine Elfe sie beherrschen sollte.

Und dass der eine Drache, der auch schon mal in Amazonien war Drew auslachte und sich lustig über Drew machte, weil der Magier, in Carima Stadt ihm nicht das lernen könne, was Drew lernen müsse.

Es war ein -heiden Wirrwarr die Kinder sprachen wild drauf los und mir schien es als ob jemand die ganze zeit am niesen war, wenn es nun ein Kind ist, was andauernd am niesen war, bei Pallas, ich konnte mich doch nicht zerreißen und meine Ohren können immer nur einem folgen.

Nach dem die Kinder sich verabschiedeten und ich Janina erlaubte zu Mary mit zu gehen, sprachen wir noch eine Weile weiter.

Ich versprach Muck Sandy vorzustellen, damit sie die Magie der Wälder lernen kann.

Und nach dem wir uns schon fast verabschiedet hatten, erfuhr ich, dass auch Muck beinahe in die Fänge der dunkelhäutigen Wesen die unsere Kinder fressen wollten gekommen wäre.

Ich fühlte mich immer noch schwach und in meinem Kopf ging es wirr hin und her, die Bilder, die ich sah mit Afra, Ly, Cindy und Sirena, dann die Unterhaltung mit Muck und Drew wo nich viel mehr besprochen wurde.
Ich verabschiedete mich und eilte in den Tempel zurück, legte mich auf den roten Teppich, breitete meine Arme aus und schlief ein...

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