Mittwoch, 1. Juni 2011

Träume ich?

*steht auf, geht zur Wasserquelle und beobachtet die kleinen Tröpfchen die wild herum springen mit einem Schmunzeln...

Nimmt einen kleinen Eimer, schöpft frisches Wasser und geht zurück ins Haus um sich Tee auf zu setzten....

Setzt sich mit der Tasse Tee, auf die Terrasse und schreibt weiter in ihrem Buch...

Liebes Buch, nach dem Besuch bei der Hoheit zog es mich wieder in den Wald, dort konnte ich in ruhe nachdenken, es war ruhig, hier und da hörte ich wieder die Vögel zwitschern: „ja, du hast richtig gehört, es ist stärker wie ein Bär, flinker, wie ein Fuchs und wendiger wie ein Hase...!“

Ich versuchte dem Gespräch mehr Gehör zu schenken, es war so leise, dass man sich sehr anstrengen musste, als ich dann hörte, wie ein paar Pflanzen wild durcheinander sprachen, konnte ich den Vögeln nicht mehr folgen und mein Gehör widmete ich dann ganz und gar den Pflanzen...

Sie sprachen von Feuer und hofften, dass diese dunkle Macht dem flinken Wesen nicht folgen würde in dieses Land, dann sprachen sie weiter dass es sehr, sehr lange dauert, bis sich die Natur erholen würde, wenn diese böse Feuermacht dem flinken Wesen in dieses Land folgen würde.

Dann sah ich einen großen Baum, einen sehr großen Baum, mit langen hängenden Ästen ja, es war eine Weide, eine Weide, wie sie nicht hätte schöner sein können, die Äste bewegten sich mystisch im Frühlingswind hin und her, ich schaute mir den Baum genau an und erblickte an diesem Baum ein seltsames Geflecht aus Blättern, die sich um den Baum winden wollten, ich ging näher und schaute mir diese Blätter genau an dann hörte ich eine leise Stimme sagen: „wir hier oben, können über das ganze Land blicken, wir sehen sehr weit und reichen alles weiter, was den Tieren und den Pflanzen im tiefen Wald verborgen bleibt.“

Dieses seltsame Geflecht aus Blättern flüsterten weiter: „wir wissen, dass die Verwirrung deiner Gefühle dir deine Orientierung nehmen, für dich ist nichts greifbar, nur wenn du dich fallen lässt, wird sich das Wasser beruhigen und du wirst den Grund des Sees erkennen. Nehme diesen Ratschlag an und du wirst klarer sehen können!“

Ich schaute auf dieses Geflecht am Baum und es sprach weiter zu mir: „ja, du, du da unten auf dem Boden der Fruchtbaren Erde, nimm diesen Ratschlag an, du kannst innere Ruhe nicht mit Gewalt erzwingen, man kann nicht auf den Grund eines Sees, schauen, wenn er unruhig ist, nur wenn er ruhig ist kann man den Grund des Sees erkennen, gut Ding will Weile haben, vertrau auf dein Herz.“

Ich atmete tief durch und setzte mich an den Stamm der Weide, holte meinen kleinen Beutel hervor und griff mit geschlossenen Augen in den Beutel, holte einen Stein hervor, der sich so anfühlte, als ob er meine Gefühle wieder spiegelt, aussen porös, übersät mit kleinen Einschüssen, aber auch glatt und stark, wie ich mich eigentlich fühlen wollte, ich schloss in in meine Hand und liess meine Augen geschlossen.

Was dann geschah, kann ich nicht erklären, es war merkwürdig, ich sah Gesichter, Gesichter, die mir vertraut waren, oder schienen, ich sah ein kleines Mädchen in Mitten einiger Männer, die dunkel gekleidet waren, herum sah ich Frauen, Frauen die an Töpfen standen dann sah ich jemanden mit langen Haaren, die zusammen gebunden waren, ich umklammerte den Stein so fest ich konnte, Wärme floss durch meinen Körper, es schien mir, als ob meine Linke Hand anfangen wollte zu brennen.

Die mit den langen Haaren sah ich dicht auf dem Boden entlang schleichen mit einem Messer im Mund, ich versuchte dieses Frau, genauer zu betrachten, es war ein Ding der Unmöglichkeit, ich beobachtete das Handeln der Frau aus sicherer Entfernung, mir schien diese Frau sehr vertraut, sie strahlte eine innere Ruhe aus, wie ich es nur von einer Frau kannte, in den Bildern die ich sah, setzte ich mich in ein Gebüsch, so weit, dass ich sicher war, aber nah genug um das Geschehen beobachten zu können, ich sah, wie sie auf ein Pferd kletterte, wie die Pferde unruhiger wurden und ehe ich mich versah, sah ich einen Mann schon auf den Boden sinken.

Nun war ich mir sicher, ja, es muss Afra sein, es konnte nur Afra sein, die ich sah, aber warum?

Es schossen wieder Gedanken durch meinen Kopf...
Das was ich sah, kann ich doch niemanden erzählen, mit Ausnahme der Schamanin Brigitt, sie würde mich vielleicht verstehen, oder Loreena, alle anderen würden mich für verrückt erklären...

Ich versuchte mich an zu strengen, um noch mehr zu sehen, um zu erkennen, ob das kleine Mädchen, was ich am Feuer sah, Janina war, aber die Kräfte verliessen mich, ich nahm von Minute, zu Minute die Umgebung aus dem Amazonenwald immer mehr wahr, die Bilder schwanden und ich hörte die Vögel zwitschern: „Arithrea, beschütze uns, lass die böse Feuermacht nicht zu uns kommen, wenn die Wilde zurückkommt, Arithrea lass Disopia erwachen, wenn die Mistel uns zuruft, dass das Feuer der Wilden folgt!“

Mit diesen Worten wurde es ruhig im Wald, sehr ruhig, fast gespenstisch ruhig, ich versuchte durch eine kleine Lichtung zum Himmel zu schauen, es war kein Wunder warum es immer Ruhiger im Wald wurde, ich sah die ersten Sterne am Himmelzelt stehen, somit legte ich mich an den Stamm der Weide und legte meinen Kopf auf ein Kissen aus Moos, schloss meine Augen und sank in den Schlaf.

*trinkt ihren Tee aus und schaut sich im Vorgarten um, der schon wieder fast in seiner vollen Blüte stand, seufzt leise und schliesst ihre Augen...

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