Mittwoch, 1. Juni 2011

Das Fruchtbarkeitsfest

*kommt mit einem frisch aufgesetzten Tee am nächsten morgen wieder auf die Terrasse schaut sich um, atmet die Luft in tiefen Zügen ein und setzt sich auf die Bank, sagt leise zu sich:
Es wird Zeit, dass wir hier mehr Sitzmöglichkeiten haben und noch vielleicht einen Tisch, so kann man diesen schönen Anblick öfter genießen und dem Zwitschern der Vögel zuhören...

Trinkt ihren Tee und kramt ihr Tagebuch hervor, tunkt ihre Feder in die Tinte und schreibt weiter...

Liebes Buch, ja, es ist wirklich einiges passiert, wo ich Dich so vernachlässigte, einiges habe ich bestimmt vergessen zu erwähnen, aber ich hoffe es ist nicht ganz so schlimm.

Heute werde ich Dir noch ein paar Tage berichten, die ich im Gedächtnis habe.

Angefangen mit dem Fest, was noch statt fand in Amazonien, ja, irgendwie habe ich es voll vergessen, dass ähnliche Feste gefeiert werden, wie wir es in Irland damals machten, nur halt mit anderen Göttern.

Naja, andere Götter sind es ja nun nicht wirklich, sie tragen halt nur andere Namen.
Andere Länder andere Sprache und somit auch andere Namen, ich habe mich schnell dran gewöhnt, vielleicht nicht ganz so schnell, wie ich unsere alten Götter im Kopf hatte, aber immerhin.

Das Vorbereiten vom Fest beanspruchte mich ganz schön, Essen zubereiten, helfen einen großen Tisch mit hin zu stellen, die Fässer auf den Platz rollen und dann das Essen noch hin bringen.
Auch wenn der Platz nicht so weit weg von unserem Haus ist, aber es war viel Schlepperei.

Man gut, dass die Kinder halfen Feuerholz zu sammeln, ohne dessen Hilfe, hätten wir gar kein Feuer gehabt, die kleinen Knirpse sind wirklich eine Bereicherung für uns großen...

Und Amazonien bekam noch mehr Zuwachs, zwar nicht in Form eines kleinen Kindes, oder eines Babys, nein, eine junge Frau kam zu uns, ihr Name ist Svenja und sie scheint etwas schüchtern zu sein.
Als wir bei der Vorbereitung vom Fest auf der Terrasse saßen, wie immer auf dem Boden, weil ich einfach keine Stühle und Tische habe, stellte sich Svenja vor und berichtete von dem Unglück, was ihrer Familie und ihr Passierte, eine Sintflut traf sie.

Es weckte Erinnerungen an Ivendust, wo wir eine neue Heimat suchten, ich bot Svenja erst mal an, bei uns mit im Haus zu wohnen, wir konnten sie doch schlecht draußen in der Wildnis schlafen lassen.

Nach dem wir die Tage zuvor alles vorbereitetet hatten, trafen wir uns alle nach und nach am Platz, wo wir auch die Sonnwendfeier machten.

Irgendwie war ich nicht wirklich drauf vorbereitet, da ich ja lange Zeit im Wald verschwunden war, wo ich auf eine andere Stadt namens Carima traf.

Aber von diesem Besuch berichte ich Dir liebes Buch etwas später...

Ich hatte wirklich vergessen, dass ein Fest bevorstand in Amazonien, also musste es gehen, ohne großartige Vorbereitung, was das Bitten der Götter betraf.

Man gut, dass ich Loreena an meiner Seite hatte, ohne ihre Hilfe und ihrem Selbstbewussten auftreten, hätte ich bestimmt einiges vergeigt.

Nach dem viele sich an dem Platz versammelten, auch die Hoheit Atrista, begann Loreena mit dem Aufrufen der Göttin.

Ich war richtig stolz auf Loreena, dass sie das alles so gut im Griff hatte, ja, sie begann wirklich und hob ihre Arme und rief:
''Cialia, wir rufen Dich!''
''Cialia, erhöre uns!''
''Ja, heute gehen unsere Rufe und unsere Bitten an Dich.''
''Wir haben uns hier versammelt, um Dir die Ehre zu erweisen.''

Dann schaute sie zu mir, mir wurde richtig mulmig im Bauch und irgendwie wusste ich gar nicht was ich sagen sollte, also sagte ich das, was mir gerade in den Sinn kam, irgend was von Winter ist weg und die Tiere bekommen endlich wieder frisches Essen und solch ein Zeug.

Irgendwie fühlte ich mich wie in Trance und wäre am liebsten tot umgefallen, weil ich absolut nichts vorbereitet hatte...

Dann rief wieder Loreena, oh jeh, wirklich liebes Buch, wäre Loreena nicht gewesen, wäre ich ganz schön aufgeschmissen gewesen.

Irgendwann wusste ich absolut nichts mehr und Loreena musste weiter reden, sie hob wieder ihre Arme und rief:
''wir begrüßen euch Pallas Athene und Disopia''
''Pallas Athene und Disopia''
''Hörst Du, auch die Vögel begrüßen Dich und viele haben eine lange Reise hinter sich
nur um Dich zu begrüßen, da Du ihnen Wärme und neue Nahrung schenkst.''
''Arithrea hat ihre Tochter geweckt!''

Ja und danach ging es Loreena, wie mir, nun wusste sie nicht weiter, diese Feste, warum müssen gerade diese Feste an uns kleben bleiben?

Ich muss mir wirklich mal einen extra Kalender machen, wo nur Feste eingetragen sind.

Tja, und da Loreena diesmal nicht weiter wusste, musste ich zusehen ein paar Worte zu finden und rief mit gehobenen Armen weiter was von Fruchtbarkeit, dass Tiere junge bekommen und so was, ich suchte förmlich nach Worten, die mir absolut nicht einfallen wollten, der Winter war ja schließlich schon lange vorbei, wir konnten sogar schon die erste Ernte nach hause bringen.

Ich versuchte dann noch ein paar Worte an Jadzia und Peter zu richten, da sie das einzige Paar in Amazonien sind, in der Hoffnung, dass Jadzia uns bald wenigstens ein Baby schenken wird...

Irgendwann war es wieder so, dass ich absolut nicht weiter wusste und hoffte das Loreena noch ein paar Worte findet und dem war zum Glück so.

Nach dem Loreena auch wieder die Worte fehlten, wussten wir beide, wie von Magie gesteuert, dass wir langsam zum Ende kommen sollten und luden alle Götter und Ahnen ein, am Feste teilzunehmen.

Wir säten dann noch Samen, die für Beständigkeit, Liebe, Frieden und Freundschaft standen, Smaragd und Yohshi halfen uns zum Glück dabei, sie gruben kleine Löcher und wir brauchten nur noch die Samen einsetzten und dann luden wir alle, wirklich alle zum Fest ein.

Ich war sichtlich erleichtert, dass wir es hinter uns hatten, die Augen der Hoheit Atrista auf uns gerichtet, machte das alles nur noch schwerer und ich hoffe sie bemerkte nicht, dass Loreena und ich absolut unvorbereitet und teilweise nach Worten suchten, was die Götter betraf und das Rufen an dieses Fest ran-gegangen sind.

Als wir dann alle endlich am Tisch saßen und mit den Göttern und Ahnen das Essen teilten, fühlte ich mich sichtlich erleichtert und auch irgendwie erschöpft und müde, also beschloss ich nicht lange zu bleiben und ging langsam nach hause...

*steht auf, lässt aufgeklappt ihr Buch auf der Bank liegen und geht in die Küche um sich einen Tee zu machen...

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