Mittwoch, 1. Juni 2011

Irgendwas muss passieren

*sitzt im Wald und tastet ihren Rock ab, atmet erleichtert auf und zieht ihr kleines Buch hervor, nimmt den Kohlestein, der an ihrem Rock hängt und beginnt zu schreiben....

Liebes Buch, ja es ist vieles passiert in den letzten Tagen, ich berichtete Dir ja schon davon, dass Sirena bei uns zur Zeit wohnt, das machte mir weniger Sorgen, das, was mir große Sorgen machte, war das Unwetter was bei uns herrschte, es blitze und donnerte, es goss wie aus Wassereimern, ja, es herrschte wirklich dicke Luft am Himmel, ob das mit der Traurigkeit von Sirena zusammen hin?

Ich weiss nicht liebes Buch, wie oft ich versuchte Sirena mit guten Ratschlägen zu helfen, aber ja, ich weiss, jeder ist sich seines Glückes Schmied und ich bin mir sicher, Sirena wird ihren Weg finden, der ihr aus ihrer Trübseligkeit raus helfen wird.

Ich bin nur froh, dass ich eine ganz tolle Nachbarin habe, ja meine Blutschwester Ly, sie nahm mich meiner an und lehrte mir das Jagen, es war ein weiter Fußmarsch, aber davon erzählte ich Dir ja schon.

Liebes Buch, ich weiss nicht wie manch einer empfindet, aber das Wetter drückte mir wirklich auf den Nerv, es liess mich unruhig schlafen, Gedanken kreisten hin und her, es müsste doch schon längst die ersten Knospen blühen, Mutter Erde hätte längst anfangen sollen aus ihrem Winterschlaf zu erwachen, ich beschloss also einen Tag, welcher es war, weiss ich nicht mehr genau, auf die Höhle zu gehen und mit den Naturgeistern zu reden.
Es fiel mir anfangs sichtlich schwer, aber um so mehr ich mich konzentrierte, wurde es immer besser, ich vergass alles um mich herum und begann zu singen, singen in einer Sprache, wo ich gar nicht wusste, dass ich sie beherrsche, es war wirklich merkwürdig, was geschah mit mir?

Ich tanzte und Sang bis ich in Trance fiel, jedes Geräusch um mich herum, verschwand wie in einem dicken Nebelschwaden.

Als ich zur Besinnung kam, fühlte ich mich schwach, so schwach, dass meine Beine sich wie Gummi anfühlten, ich versuchte zur Besinnung zu kommen und atmete mehrere male Tief durch und im gleichen Takt wieder aus, die Geräusche um mich herum wurden von Atemzug, zu Atemzug immer deutlicher und klarer.

Ich vernahm Geräusche die nur von unten kommen konnte und stellte mich ein wenig an den Rand der Höhle oberhalb.
Ich erblickte Sirena, es sah aus, als ob sie was vermessen wollte. Vermessen von Leder, ich ging langsam die Höhle runter und musste ein wenig schmunzeln, da es den Anschein hatte, dass Sirena nicht wusste, wie sie nun am besten die Länge ihres Beines ausmessen sollte um diese auf das Leder zu übertragen, wie unterhielten uns einen kleinen Augenblick, bis Mary zu uns stiess.

Ich hörte ein leise Kraspeln und ich hatte den Eindruck, dass es nur eins der beiden Kinder sein konnte, die in Amazonien sind. Ich musste schmunzeln und dachte mir, dass ich das kleine etwas hervorlocken könnte, in dem ich frisch gebackene Kekse aus dem Haus holte, also eilte ich in das Haus und holte die noch warmen Kekse.
Ich hielt Sirena die Kekse entgegen und wir sprachen etwas lauter von dem leckeren Geschmack, die kleine konnte sich nicht beherrschen und ich sah sie an mir vorbeilaufen, die kleine war so schnell, dass sie mir einen Kekse aus der Hand nahm und ihn verputze.

Es dauerte nicht lange, da tauchte plötzlich Thukal auf, Thukal schien sehr besorgt zu sein, ich fragte mich warum und es sollte auch nicht lange dauern, da berichtete Thukal uns vor einer drohenden Katastrophe. Eine, die für Amazonien kämpfte, wollte den Clan von Thukal bekämpfen, angeblich im Auftrag der Hoheit, ich wusste nicht wie mir geschah, aber eins war ich mir sicher, wir mussten so schnell wie möglich zur Hoheit um ihr zu berichten.

Thukal sagte uns, dass ihr Clan das Volk von Amazonien bekämpfen wolle, also eilten wir so schnell wir konnten zum Sanctrum.
Im Sanctrum angekommen war auch schon die kleine Mary da, ich hörte, wie sie ängstlich von der Begegnung von Thukal sprach. Ich versuchte der Leibwache Jadzia zu erklären, dass wir sehr, sehr dringend mit der Hoheit sprechen müssten, es würde um Leben und Tot gehen, irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es der Leibwache nicht bewusst war, wie wichtig es sei, mit der Hoheit zu sprechen, also eilte ich nach oben, da wo die Hoheit ihre Gemächer hat.

Ich konnte mich nicht beherrschen, dazu war es zu dringlich, als die Hoheit sich endlich bemühte aus ihrem Gemach zu kommen, unterhielt sich die Hoheit mit Sirena, die ich ja im Schlepptau hatte. Die Hoheit schien überrascht gewesen zu sein, beide unterhielten sich über ihren Auftrag und dass sie angeblich gar nicht wieder kommen wollte, mir wurde es langsam zu bunt und ich ärgerte mich darüber, dass diese wichtige Nachricht kein Anklang fand, was ich mir auch anmerken liess.

Nach einigem hin und her, hörte endlich die Hoheit mir zu und ich erklärte ihr, was gerade passiert war, die Hoheit schien nicht gerade überrascht gewesen zu sein, sie blieb ruhig und sachlich, wie konnte man nur so ruhig belieben, bei dieser Gefahr, die Amazonien drohte.

Es kamen nun immer mehr ins Sanctrum, einschliesslich Thukal, die Hoheit sprach mit Thukal und es schien sich alles aufgeklärt zu haben nach vielen guten Zureden der Hoheit bei Thukal, die, die Thukals Clan bedrohte, war Janina, die große Janina, ja, Sylvi's Schwester.

Nach dem sich dann auch nach langer Zeit mein Gemüt gelegt hatte, wurde es ruhiger und es dauerte nicht lange, da verliessen alle Anwesenden das Sanctrum, einschliesslich ich.

Zuhause angekommen suchte ich mal wieder Sylvi, sie war weit und breit nicht zu finde. Alles ist wirklich recht merkwürdig, es passieren komische Dinge hier, Sirena ist zurück, Thukal scheint Sirenas Volk zu kennen oder sogar jemanden aus ihrer Familie, Sylvi verhält sich auch komisch, ist sie eine Kriegerin geworden, dabei traut sie sich ja noch nicht mal ein Tier zu verletzten und dann will sie Kriegerin werden?? Irgendwas stimmt da nicht und was es ist, werde ich mit den anderen bestimmt noch rausfinden.

Ich dachte wirklich es würde sich beruhigen in Amazonien, aber mir schien es von Tag zu Tag schlimmer zu werden, die Wache wollte mich nicht zur Hoheit lassen, zu mindestens nicht sofort, aber es ging in meinen Augen um Leben und tot. Wer weiss wie mich das nächste mal Jad empfangen wird, weil ich einfach frech in das Gemach der Hoheit rannte, dann heisst es, dass Sirena eine Abtrünnige sein soll.

Und Sylvi, ja Sylvi sie will in der Nähe von Cindy sein, dann noch Thukals Worte, Ly und ich sollen Auserwählte sein, alles ist recht verwirrend und dann diese Stimme, die mich ruft, ob ich mir das nur einbilde und eigentlich der Wind ist, der durch die Bäume und Ritzen im Haus saust?

*schreibt weiter, ja liebes Buch und nun sitze ich hier im Wald, im Wald ganz alleine, nur umgeben von Tieren, Pflanzen, Bächen und Steinen, manchmal ist es hier beängstigend ruhig, sehr ruhig, aber diese Ruhe hat auch was gutes, so komme ich zum nachdenken...

*legt ihren Kohlestein beiseite, steht auf, zieht eine essbare Wurzel aus der Erde, bedankt sich bei Arithrea, wäscht sie im Wasser sauber und bedankt sich bei Disopia, nimmt eine Handvoll Wasser und trinkt es, beisst von der Wurzel ab und schaut sich andächtig im Wald um....

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