Sonntag, 8. August 2010

Die Rettung...

*tunkt die Feder wieder in die schwarze Tinte und schreibt weiter.

Dieses Land, ist meine Heimat geworden, ja, ich werde es nicht verlassen, so viele gut gesinnte Menschen, die hier wohnen...

Ich wusste genau, dass man mich suchen wird, die Amazonen lassen niemanden im Stich, selbst mich einfache Frau nicht, ich weiss dass ich ein paar mal um Hilfe rief, aber ob es laut genug war, das wusste ich nicht, da mein Brustkorb am schmerzen war und bei jedem Atemzug, Tränen mir die Wange runter rollten.

Irgendwann, ich weiss nicht wie lange ich in dem Meer aus Blumen lag, hörte ich ein Schnüffeln, dann spürte ich Hände, die vorsichtig meinen Körper abtasteten und dann hörte ich ein lautes Jaulen, ja, ein Jaulen, wie es nur von Smaragd hätte kommen können, dann spürte ich, wie man mich hoch hob, die Schmerzen gingen durch und durch und eine Stimme sagte leise und ruhig zu mir, dass alles gut wird, dann durchzog das Land wieder ein lautes Jaulen.

Dann hörte ich weitere Stimmen, ich weiss nicht, ob ich zwischendurch in ein Koma fiel, aber irgendwann lag ich in meinem Haus, viele Leute waren versammelt, ich hörte Ly, Janina, Sylvi, Loreena und Yohshi, ich war mir nun ganz sicher, dass mir geholfen wird...

Zwischendurch spürte ich, wie eine raue Katzenzunge über meine Wunden leckte, dann hörte ich einen Streit, ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich hörte Janinas Stimme raus, Janina, sie wäre meine letzte Rettung, sie kann mir helfen, da war ich mir sicher, ich versuchte aufzuschauen, was mir nicht gelang, solche Schmerzen durchzogen meinen Brustkörper und meinen Rücken.

Es wurde oben im Raum etwas ruhiger, ich hörte nur noch dumpf, Stimmen von unten her kommen und plötzlich hörte ich Janinas Stimme klar und deutlich, sie sagte mir, ich soll ihr zuhören, was aber leichter, gesagt, wie getan war, die Schmerzen nahmen mir jede Kraft sich zu konzentrieren, jeder Atemzug tat weh, Janina sprach weiter, dass sie mir helfen könne, aber dafür müsse ich ihr was geben, ich glaube ich hätte Janina alles gegeben, nur dass die Schmerzen aufhörten.

Plötzlich wurden die Stimmen, die von unten dumpf nach oben kamen, immer lauter, das Zimmer füllte sich wieder mit Menschen und ich hörte nur wie Janina am zischen war, dass die das Zimmer verlassen sollten, Janinas Augen funkelten wie Feuer, wie ich es schon mal bei ihr sah, ich versuchte Janina zu mir ran zuziehen, was schier unmöglich war, meine Kräfte verliessen mich sobald ich mich nur ein wenig bewegte.

Es wurde wirr durcheinander gesprochen und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass auch die Kriegerin des Feuers im Raum stand und mit mir sprach, zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme, dann hörte ich wieder die Stimme von Cindy, dass alle den Raum verlassen sollten, ich versuchte aufzuschauen, was mir, wie die letzten male nicht gelang, bei jeder Bewegung, bohrten sie die gebrochene Rippen in meine Brust.

Plötzlich hörte ich Knistern aus dem oberen Raum, hat sich jemand oben versteckt gehabt und das Feuer entzündet? Ich machte mir keine Gedanken weiter darüber, da ich hoffte, so schnell, wie es nur geht, von den höllischen Schmerzen befreit zu werden.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, es ging noch mehr Feuer an, ich hoffte, es ist Janina, die das Feuer entfachte, dann hörte ich Janina sprechen, sie sagte mir, ich sollte ihr Versprechen, das Tagebuch meiner Großmutter zu geben, ich hätte Janina alles versprochen, nur damit meine Schmerzen aufhören und somit willigte ich ein.
Janina legte ihre Hand auf meine Brust und sprach in einer merkwürdig tiefen Stimme, die fast so klang, wie die, im Walde zu meinen Wunden, sie wiederholte diese Worte, die ich nicht verstand immer wieder.

Dann tat sich was, an meinem Brustkörper, ich spürte, wie die Rippen sich, wie von Geisterhand bewegten und laut am Knacksen waren, ich war fast wie gelähmt vor Schmerzen und stiess einen lauten Schrei aus, als die Rippen sich an ihre richtigen Stellen bewegten.

Ich spürte, wie die Luft meine Lungen wieder füllten, ich konnte wieder atmen, auch wenn es noch schmerzhaft war, es klappte wieder, ich weiss nicht wie Janina es machte, aber mir ging es besser, zwar noch nicht so ganz gut, wie vor dem Zwischenfall, aber immerhin konnte ich mich wieder aufrecht hinstellen.

Ich ging langsam zum Schrank, holte das Buch raus, streichelte noch mal sanft drüber liess eine Träne drauf kullern und gab es Janina, Janina schlug das Buch auf und zeigte mir, die Seite mit den Runen, die ich zwar lesen kann, aber meine große Mühe mit habe, Janina fragte mich, ob ich diese Zeichen lesen kann und ich nickte leicht, dann sagte sie dass es um die letzten Seite geht, ich lass es, aber ich konnte mir keinen Reim draus machen, ich dachte es hängt wirklich mit dem zusammen, was ich im Wald erlebte, aber es war was ganz anderes, da bin ich mir nun fast sicher.

Janina fing bitterlich an zu weinen, ja, sie sagte, sie sei verdammt auf alle Zeit, ich wusste nicht, wie ich sie beruhigen sollte, ich wischte ihre Tränen weg und sagte ihr, dass wir beide mit unserem Schicksal leben müssen, dann meinte sie doch glatt, dass ich sie töten sollte, aber das könnte ich nie übers Herz bringen, genau so wenig, wie damals meine Großmutter, wir hörten eine Stimme, es schien so, als ob es die Stimme von Cindy war, sie fragte, ob es uns gut geht, nach dem Janina es bejahte, beschlossen wir langsam runter zu gehen.

Unten angekommen, sah ich Ly, mir war so, dass sie plötzlich klein war, wie ein kleines Mädchen, ob mir meine Augen einen Streich spielen wollten? Ich traute mich nicht zu fragen, was mit Ly passiert war, da ich immer noch benommen war und ich dachte, dass es an meinen Schmerzen lag daher wollte ich die nächsten Tage abwarten, hätte ich Ly auf ihre Größe und ihr Aussehen angesprochen, hätten gewiss alle über mich gelacht und mich wohl möglich für verrückt erklärt.

Es schien, dass alle erleichtert waren, dass Janina mir helfen konnte, so hatte ich zu mindestens den Eindruck, es wurde noch eine Weile gesprochen und ich verabschiedete mich alsbald, da ich immer noch Schmerzen im Brustbereich hatte, ich wollte einfach nur noch schlafen, ich ging nach oben, legte mich auf mein Fell und erblickte Ly, sie war immer noch so klein, wie in Kind, sagte aber immer noch nichts, ich bedankte mich noch bei Ly, dass sie mich nicht alleine liess und schlief auf der Stelle ein.

*legt die Feder beiseite, reibt sich leicht die Rippen und trinkt ihren kalten Tee aus, geht in die Küche, legt die Tasse in das Wasser und geht nach ganz oben, legt sich auf das Fell und schläft ein...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen