Freitag, 11. Juni 2010

Der Käse

Als ich heute morgen aufwachte, mich frisch machte und meinen Tee auf der Terrasse trank war alles ein wenig anders, wie sonst, ein Vogelschwarm flog aufgeschreckt über unser Haus entlang, ich war natürlich neugierig, was das zu bedeuten hatte und ging durch den Wald, in die Richtung, wo die Vögel her kamen.

Vom weiten sah ich eine dunkle Gestalt, welche einen Wagen hinter sich her zog, ich blieb stehen und schaute genauer, es war der Händler, welch ein Glück dachte ich mir und hoffte innerlich, dass der Händler Käse bei sich hatte, ich brauchte doch dringend Käse für Cindy, um sie gut zu stimmen, dass sie eine Kriegerin mit Peter auf Reisen schickt, um die Bücher zu suchen.

Nach dem der Händler endlich in Sprechweite war, fragte ich ihn sogleich, ob er Käse bei sich hatte, der Händler ist ein merkwürdiger Kauz, er schaut auf Stellen, wo ein gut erzogener Herr nicht hinschauen würde, aber ich versuchte dieses zu übersehen, wie mein Vater mir immer wieder beibrachte, sollte man Respekt gegenüber männlichen Herrschaften zeigen, aber bei dem Händler fiel es mir sichtlich schwer, also riss ich mich zusammen und kroch in den Wagen rein, um mich da drin genauer umzuschauen.

Welch ein Glück, der Händler hatte wirklich Käse bei sich, einen großen runden, der für fast ganz Amazonien und Ivendust reichen würde.
Ich wollte auf biegen und brechen diesen Käse haben und der Händler wollte mich wie jedes mal übers Ohr hauen, zum Glück hatte ich nicht viel Geld dabei und konnte den ganzen Käse noch auf 9 Kupferlinge runterhandeln, was aber immer noch eindeutig zu viel war, an einigen Stellen war der Käse trocken und drohte in Staub zu zerfallen, aber ich brauchte dringend diesen Käse, also schlug ich ein und eilte mit dem Käse in mein Haus zurück.

Schnitt ihn in gerechte 8 Teile, die Teile, die trocken waren, hüllte ich in ein mit Milch eingeweichtes Leinentuch um nicht noch mehr auszutrocknen.
Dann nahm ich ein Stück und ging Richtung Janina, um ihr was vom Käse zu bringen, es dauerte einen Augenblick, bis ich Janina sah, sie war wohl in der Stadt und schaute da bei ihrer anderen Bäckerei vorbei.
Nach dem wir uns ein wenig unterhielten, reichte ich ihr den Käse und wie sollte es auch anders sein, sie kostete vom Käse und meinte, dass er gut schmecken würde, ich dachte mir, nun gut, nun muss ich nur noch drauf warten, bis ich Sandy treffe, um ihr den Käse zu geben.

Während dessen, wir uns weiter unterhielten, erzählte mir Janina merkwürdige Sachen, die ihr im Walde passiert sind, auch dass sie von meiner Großmutter träumen würde und sie ihr im Traum immer wieder sagen soll, dass Janina umkehren soll, warum soll Janina umkehren, ich verstand das alles nicht, das Land ist ein Traum, so voller Magie und Schönheit, meine Großmutter hätte sich hier wohl gefühlt.

Wie sollte es auch anders sein, kaum dachte ich den Namen Sandy, war sie schon da, sie muss magische Fähigkeiten besitzen, oder Gedanken lesen, oder hören können.
Nach dem Sandy auch vom Käse am kosten war, beschlossen Sandy und ich schnell in mein Haus zu eilen, um den Käse für Cindy zu holen, dann teilte mir Sandy noch mit, dass ich im Dorfe Bescheid geben soll, dass die Dörfler bei der Hoheit vorsprechen sollen, wegen dem Lehnsherr, nur wie sollte ich das machen, ich hatte ja Dorfverbot und wenn mich Sir Georg erwischt, ist es um mich geschehen.
Ich beschloss mit einem Stück Käse in das Dorf zu gehen, aber auch wieder wie die anderen Tage zuvor heimlich, welch ein Glück es war, dass ich Flöte antraf, sie sass mit dem schmierigen Händler am Tisch, ich dachte mir nur, er versucht es wirklich bei jeder Frau, die ohne Mann da steht, aber an seine vielen Kinder denkt er nicht.

Ich gab Flöte den Käse und erzählte ihr, dass die Hoheit die männlichen Herrschaften wohl dringend sprechen möchte, nach dem ich mich verabschiedete, eilte ich in mein Haus zurück, schaute eilig auf den Schlafplatz von Sylvi, der immer noch leer war und zündete eine Kerze an mit den Worten: bitte beschützt Sylvi, lasst sie heil nach Hause finden und keine Gefahren auf sie lauern, dann legte ich mich auf mein Fell, schlief ein und liess die Kerze niederbrennen.

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