Mittwoch, 24. März 2010

Der Besuch bei der Richterin

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, zu einem kam Sylvi mitten in der Nacht aufgelöst zu mir gerannt und erzählte mir unglaubliche Sachen und zum anderen brachten die Amazonen viel Holz, sehr viel Holz.
Ich war froh, dass ich Sylvi ein wenig beruhigen konnte und bat ihr an, bei mir zu schlafen, dass sie wenigstens ein wenig zur Ruhe kommen konnte, nach dem sie einen Tee mit Lavendelblüten getrunken hatte, sass sie im Gras und schnitzte an einem Stück Holz rum, völlig gedankenverloren, ich merkte gar nicht dass Sylvi irgendwann im Haus verschwand, so beschäftigt war ich das Holz zu zersägen.

Als ich am überlegen war, wie groß die nächsten Stücke sein sollten und die Sonne schon langsam aufging, hörte ich ein Pferd, ich schaute auf und erblickte Sandy, war sie vielleicht gekommen um mich abzuholen?

Sie beruhigte mich und sagte mir, dass wohl Cindy noch kommen müsste und sie die Person wäre, die mich zur Richterin bringen sollte.
Ich atmete erleichtert auf, da von Cindy weit und breit nichts zu sehen war, in diesen Augenblick kam auch Sylvi aus dem Haus, sie sah besser aus, wie die Nacht zuvor und hatte den Anschein nach gut geschlafen, ich fragte Sandy und Sylvi, ob sie einen Tee haben wollten und setzte einen auf.

Sandy und Sylvi unterhielten sich eine Weile, bis ich jemanden räuspern hörte, ich drehte mich um und erblickte Cindy, mir wurde heiß und kalt zu gleich, ja, sie war wirklich da und wollte mich abholen, mit vielen anderen Frauen, die uns begleiten sollten.

Ich versuchte alles natürlich hinaus zu zögern, da ich Angst hatte, sehr große Angst, zu einer Richterin gehen zu müssen, ich weiss dass unsere Richter nicht immer gerecht handeln und auch unschuldige einsperren würden, oder auch wenn es nicht anders geht, vielleicht hängen lassen würden.

Cindy und Sandy versicherten mir immer wieder, dass ich keine Angst haben müsste, aber was mache ich mit Sylvi, ich kann Sylvi doch schlecht hier alleine lassen. So bat ich Cindy dass Sylvi mitkommen soll, nach langem hin und her willigte Cindy ein und wir brachten auf, beinahe hätte es noch viel länger gedauert, da Flöte sich meinem Haus näherte, aber als sie die Kriegerinnen erblickte, rannte Flöte um ihr Leben, ob es vor Angst war, oder ob die den Männern von dem, was sie sah berichten wollte, wusste ich nicht.

Nach dem wir durch das tiefe Tal gegangen sind und eine schöne Ecke nach einander sahen, fühlte ich mich immer wohler, so schöne Ecken, wie es in dem Land gab, sah ich noch nie in meinem Leben, es war ein reines Paradies, überall duftete es nach verschiedenen Blumen, die Vögel sangen wunderschöne Lieder und ja, auch die anderen Tiere, wie Rehe, Hirsche, auch ein Waschbär liefen nicht weg, man konnte sie fast streicheln, so nah waren sie, es war herrlich und ich konnte bestimmt meinen Mund nicht zu bekommen, so viel Schönes, wie ich sah.

Wir standen plötzlich vor einer Höhle, sie leuchtete von innen in verschiedenen Farben, es war unheimlich, aber meine Neugierde war so groß, dass ich Cindy, nach dem sie uns belehrte, wie wir uns gegenüber der Richterin zu verhalten hatten trotzdem.

Wir standen nun vor einem Zelt, bewacht mit Männer, vielen Männer, die böse drein schauten und bewaffnet waren, es war unheimlich, mehr wie unheimlich, eine beängstigende Ruhe herrschte, ich glaube, sogar dass ich mich gar nicht traute zu atmen, dann ging plötzlich ein Vorhang auf, die Richterin trat uns entgegen, sie war wunderschön und gar nicht so leicht gekleidet, wie die anderen Frauen, sie schaute Sylvi und mich sehr lange und eindringlich an, die Blicke gingen durch und durch, dann kam sie näher, als Cindy und die Mutter von der kleinen Janina auf mich zeigten, ich glaube, ich zitterte am ganzen Körper, mir wurde schlecht, hätte Sylvi meine Hand nicht gehalten, wäre ich wohl möglich umgekippt, so schlecht wurde mir.

Die Richterin fragte mich, ob ich das höre, was sie auch hört, ich strengte mich an und versuchte zu lauschen, ob ich die Richterin vielleicht was anders hören würde wie ich und entschloss mich dazu ihr zu sagen, was ich höre und das ware die wunderschöne Natur, ich war mir nun ganz sicher, dass die Richterin das gleiche meinte, da sie lächelte und mich fragte, ob es mir gefällt, was ich höre, was sollte ich da drauf antworten? Mir gefällt das was ich höre, sehr gut sogar und dass ich mich jeden Tag in der Landschaft verlieren könnte.

Dann sprach die Richterin Sylvi an und fragte sie auch, ob es ihr gefällt, die Richterin schien beruhigt zu sein, dass wir die Natur auch schätzen und es wunderschön in dem Land finden, bis sich ihre Aussprache anders anhörte, sie Richterin wurde lauter und beschimpfte uns als Eindringlinge und dass wir dessen schöne Landschaft zerstören würden, ich weiss genau, dass ich so was nie machen würde, nein, die Mutter Erde gibt uns das, das wir zum Leben brauchen und daher würde ich nie die schöne Natur zerstören, ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und holte meine Bonbons raus, die ich die Nacht zuvor bereitet hatte und reichte der Richterin die Bonbons, die Richterin befahl der Mutter von Janina einen zu kosten, ich wusste genau, warum die Richterin das machte, ja, es hätte Gift drin sein können, aber da ich mir sicher war, dass ich mit ganz viel Liebe die Bonbons machte, konnte ich beruhigt durch atmen, besonders als ich das Gesicht der Mutter von Janina beobachtete, es wurde von einem zarten Lächeln zu einem Lächeln welches eine Gaumenfreude wirklich zeigte, die Richterin nahm nun auch einen in den Mund, weil die Mutter von Janina nicht tot umfiel und auch der Richterin schien die Bonbons zu schmecken, es dauerte nicht lange, da bot die Richterin uns einen Sitzplatz an und da ich weiss, dass es sich nicht gehört sich zuerst zu setzten, wartete ich bis die Richterin sich setzte, nur tat sie es nicht, also folgte ich den Anweisungen von Cindy, bevor ich noch mehr falsch machen würde.

Als wie sassen wurde uns Obst gereicht, von einer jungen Frau, die auf dem Boden kniete, solche Mädchen kenne ich nur bei reichen Leuten, die die Dienerschaft übernehmen mussten, woher ich kam, irgendwie war mir nicht wohl dabei, von dem jungen Ding was zu nehmen, sie musste ja auf Wort hören und keine Wiederworte haben, dann die ganze Zeit auf dem Boden knien, sie müsste Schmerzen haben, aber einen Apfel nahm ich doch und als ich die kleine Janina erblickte, konnte ich nicht widerstehen und fragte, ob ich der kleinen ein Geschenk machen könnte, ich fand ja schöne Steine an der Quelle und machte da draus eine kleine Kette, die Mondsteine, die ich fand, werden die kleine beschützen, wenn ich ihr die geben darf.

Die Richterin willigte ein und ich schenkte der kleinen Janina die Kette, die sie sich auch gleich umbinden liess und auch Sylvi reichte ihr das, was sie gedankenverloren die Nacht schnitzte, es wurde eine kleine Ente, es war ein niedlicher Anblick, wie die kleine sich über solche Kleinigkeiten freute.

Die Richterin versuchte durch Fragen herauszufinden, was wir so alles machen und können und ich hatte das Gefühl, dass die Richterin angetan war von Sylvis nackten Beinen, da sie immer wieder Sylvis Beine anschaute.
Nach dem es sich ein wenig beruhigte und die kleine Janina auch glücklich war, unterhielten wir uns über den Gott, den die im Dorfe verehren, es wurden viel Fragen gestellt, ja sehr viele und von Frage zu Frage, wurde mir unwohler, waren wir nur da, um ausgefragt zu werden?
Ich war nur froh, dass Cindy neben mir sass und mir ein klein wenig Rückdeckung geben konnte, so hat es doch lange gedauert, bis ich das Vertrauen zu Cindy hatte und ich nun weiss, dass sie es gut mit mir meint.

Die Richterin scheint eine belesene und weit gereiste Frau zu sein, obwohl sie sehr jung aussieht und anmutig, scheint es dass sie viel in der Welt herum gekommen ist, viele verschiedene Völker kennengelernt hat, selbst kennt sie die Geschichte von Gott, der heiligen Jungfrau Maria, Christus und auch von den Kreuzzügen und ein gutes Herz scheint sie auch zu haben, da sie einem kleinen Kätzchen, was da herum lief ein Stück Fleisch hinwarf, welches sie auch gleich aufgegessen hatte.

Es dauerte keine Minute, da lag die Katze plötzlich tot da, sie zuckte noch mal kurz und dann verliesssen sie die Geister, ist sie vielleicht an Altersschwäche gestorben?

Die Richterin wollte wissen, ob die mich im Dorfe für verrückt halten, weil ich nicht an den Christen glaube, aber ich habe denen das im Dorfe nie gesagt, bin ja selbst in die Kirche gegangen, um denen nicht im Glauben zu lassen, dass ich nicht an dessen Gott glaube, die wissen nur, von den bunten Farben, die ich als Pollen benannte und um Safira und Sir Georg vor langer, langer Zeit sah, aber auch seid langer Zeit erloschen sind.

Dann fragte die Richterin wirklich, ob sie die im Dorfe töten soll, da sie Cindy vertraut und ich bestimmt nicht verrückt bin, Cindy soll ein gutes Gespür bei Menschen haben und sie wisse, wer es gut meint, oder böse.

Sylvi und ich sagten wie aus der Pistole geschossen dass die Richterin es nicht machen sollte, es sind nicht alle böse im Dorfe, abgesehen von dem herzlosen Sir Georg.
Nur sollte keinem unschuldigen was böses zu leide tun, da es sonst auf dreifacher Weise zu einem zurückkehren würden.
Die Richterin schien sich damit zufrieden zu geben und wer weiss, vielleicht traute sie sogar ein wenig unserem Wort, aber es sollte ganz anders kommen, wie ich vermutet hatte, da nicht sie uns trauen wollte, sondern wissen wollte, ob wir ihr trauen, sie reichte uns jedem ein Stück Fleisch, von der Schale, wie sie der kleinen Katze gab, mir wurde nun wirklich mulmig im Bauch, ist die Katze wohl möglich doch nicht an Altersschwäche gestorben?

Wir nahmen jeder ein Stück Fleisch hin, ich roch dran, weiss aber auch, dass es Gifte gibt, die nach nichts riechen und nach nichts schmecken, steckte mit einem ganz unwohlen Gefühl das Stück Fleisch in den Mund und kaute ein wenig, dann kaute ich mehr, da ich nichts schmeckte und schluckte das Fleisch runter, man hörte niemanden atmen, es war mucks mäuschen still im Zelt, man hätte eine Nadel fallen hören, so still war es.

Als wir das Fleisch runter schluckten, versuchte ich auf meinen Atem zu achten und zählte meinen Herzschlag, aber es schien alles gut zu sein.
Und meine Gedanken, was der Katze passierte, bestätigten sich nicht, sie wurde vergiftet, ja, die Richterin gab ihr vergiftetes Fleisch, so ihrer Worte, sie wollte wirklich wissen, wie weit unser Vertrauen gegenüber der Richterin ist, sie sprach von Tot und Leben, dass beide nahe beieinander sind und sogar Freunde sind.

Dann sagte die Richterin noch, dass sie hofft noch viele Bonbons von mir zu bekommen, das wird sie gewiss, da bin ich mir sicher, da ich nun die Bestätigung habe, dass ich in dem Haus wohnen bleiben darf und Sylvi darf auch bleiben und sie soll wenn es ihr Möglich ist, der Richterin bald das köstlichste Obst reichen, welches sie nur bekommen kann.

So wurde uns der Schutz der Amazonen zugesichert und nun weiss, ich dass ich ein neues zuhause gefunden habe, ein zuhause, welches ich nie wieder verlassen möchte, auch wenn es ein mühseliger Weg war, mit vielen Gefahren und Hürden, aber wir, Sylvi und ich leben nun im Schutz der Amazonen, die Richterin auch wenn sie sehr streng erscheint, hat ein Herz und kein Herz aus Stein.
Nach dem wir uns nun sicher fühlen konnten, verabschiedeten wir uns und Cindy, sowie Sandy begleiteten uns zu Sylvis und meinem kleinen Haus, es war dunkel und wir waren müde, legten uns zur Ruh, so schnell, wie ich diese Nacht einschlief, schlief ich noch nie zuvor ein.

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