Samstag, 6. März 2010

Das Haus an der Quelle

Es war noch früh, das Zwitschern der Vögel verriet mir, dass es heute gewiss ein wunderschöner Tag werden würde, ging hinab zum großen See, machte etwas Wasser in mein Gesicht und über meinen Kopf und überlegt, ob ich meine Ärmel vom Kleid abreissen sollte, diese Hitze am Tage ist fast unerträglich, aber was ist, wenn es kälter werden würde, das ist das einzige Kleid, was ich retten konnte, also liess ich die Ärmel am Kleid und begab mich zu der Stelle, wo ich meinen Topf immer versteckte, als ich den kleinen Hügel runter ging, sah ich Sylvi auf dem Gras sitzen, sie schien in Gedanken zu sein und genoss sichtlich diese wunderschöne Gegend, die Natur hier ist so unberührt, dass man sich da drin verlieren könnte, ja, die Zeit geht so schnell um, wenn man sich umschaut und dem Zwitschern und dem Summen lauscht.

Sylvi und ich unterhielten uns eine Weile, bis ich ihren Bauch knurren hörte, ich musst schmunzeln, da es mir ähnlich ging, man gut, dass ich den restlichen Schinken, den mir die Cindy gab im Topf versteckte, ich ging zum Versteck und holte den Topf hervor, nahm das Laub weg und musste mit erstaunen feststellen, dass wieder Trockenfleisch und Kraut im Topf lag, es muss eine gute Seele sein, die mich nicht verhungern lässt, wenn es nach Sir Georg, oder Bent gehen würde, wäre es denen egal, wie ich an Essen komme, aber jemand von den Wilden, so wie ich fast vermute, will nicht, dass ich hungern muss.

Ich schnitt was vom Schinken ab und reichte es Sylvi, Sylvi soll auch kein Hunger leiden, dann schnitt ich noch dünne Scheiben ab und steckte es in einen Beutel, zusammen mit etwas Kraut, Sylvi wusste ja nun, wie man Fisch fängt und reichte Sylvi mit den Worten, dass das Kraut in den Fisch gehört und der Schinken um den Fisch den Beutel, dann erklärte ich ich noch, dass sie den Fisch auf einen flachen Stein braten soll, der im Feuer vorher heiß gemacht wurde.

Nach dem wir uns gestärkt hatten, erzählte ich Sylvi, dass ich zu dem kleinen Haus gehen wolle, welches mir die Frau Namens Cindy gerne zum wohnen zur Verfügung stellt, mir war immer noch unheimlich bei dem Gedanken in ein Haus zu ziehen, welches wohl möglich jemanden anderem gehört.

Wir schlichen um das Moor, wo ich wusste, dass da ein grünes Ungeheuer wohnt und es sehr flink sein kann, wenn es nicht gerade mit vollem Bauch in der Sonne liegt, Sylvi und ich nahmen unsere Beine in die Hand und rannten auf den Hügel bei der Quelle, wir beide waren froh, heil am den grünen Ungeheuer vorbeigekommen zu sein.

Sylvi ging näher an eins der zugenagelten Fenster und versuchte zwischen den kleinen Lücken hindurch zu schauen, aber leider ohne Erfolg, eine kleine schwarze Katze, es muss wohl die gleiche Katze sein, die eine Nacht schon am meinem Lager war schlich um das Haus herum, dann zwischen meine Beine und schnurrte vergnügt, Sylvi wollte wissen ob jemand in dem Haus wohnt und suchte die Tür, ich folgte ihr und sah wieder die beiden Eulen, die ich schon die Tage zuvor am Haus erblickte auf dem Zaun sitzen, ich ging näher zu den Eulen, sie schienen keine Angst vor mir zu haben und erzählte Sylvi von der Eule, die meine Großmutter hatte, eine der Eulen, sah auch so aus, wie die da auf dem Zaun sitzt, aber Eulen sehen sich eh immer sehr ähnlich, meine Großmutter fand eine kleine Eule damals im Wald, sie sass auf dem Boden und schrie bitterlich, ein Flügel war gebrochen und meine Großmutter pflegte sie wieder gesund, seid dem wich sie nicht von der Seite meiner Großmutter, bis meine Großmutter starb.

Meine Großmutter erzählte mir viel von Eulen, dass es sehr schöne und schlaue Tiere sind, wenn einer sagt, dass Eulen der Bote des Teufel sei, der irrt sich, es sind Glücksbringer, ja, so bin ich mir sicher, das „Schuhu!“ einer Eule kündigt nämlich die Geburt eines Kindes an so wie meine Großmutter mir erzählte, auch sollen Eulen sehr weise sein und des Nachts hervorragend sehen können, durch dessen scharfen Blick sind sie hervorragende Jäger, meine Großmutter berichtete mir auch, dass eine Eule ein Begleittier einer Göttin war, der Name der Göttin ist mir aber leider entfallen und was meine Großmutter damals mit dem Satz meinte, dass ich die Eule rufen soll wenn ich innerliche bereit bin zu reifen, habe ich bis heute noch nicht verstanden, aber eins ist sicher, so lange die Eulen hier nicht aufschrecken, wird der Ort nicht böse sein.

Als wir uns umschauten sahen wir die Tür, mein Bauch drehte sich um und mir wurde richtig mulmig, da Sylvi fest entschlossen war in das Haus zu gehen, Sylvi öffnete die Tür, ich klammerte mich am Rock von Sylvi fest, als die Tür richtig auf war, kam mir ein Gestank entgegen, dass ich am liebsten rückwärts weggelaufen wäre.
Sylvi ging hinein und ich folgte ihr, das Haus war sauber, ich sah kein Staub auf dem Boden, aber der Gestank ist unerträglich, wir beschlossen nach oben zu gehen, es war eine Treppe im Haus, die nach oben führte, oben angekommen sahen wir ein Fell liegen, es war kalt, entweder war der Bewohner seid der Nacht weg, oder das Haus ist wirklich unbewohnt, nach dem wir plötzlich ein lautes Knurren hörten, rannten wir nach unten, das knurren war unheimlich, wir schlichen uns aus dem Haus und schauten uns um, die kleine Katze konnte nicht so laut knurren, da waren wir uns einig.

Es wurde ruhig aber trotzdem machte uns das Knurren Angst, wir standen wie angewurzelt auf der grünen Wiese, bis plötzlich Kaisa völlig ausser Atem angerannt kam und uns von einem komischen Geräusch berichtete, zuerst dachten wir, dass sie das Geräusch von dem grünen Ungeheuer hörte, aber nein, Kaisa hörte auch das laute Knurren, dann berichtete Kaisa von vielen Knochen, die einfach auf dem Boden liegen würden, sie war so panisch, dass es sehr schwer war, sie zu beruhigen, wir versuchten Kaisa zu beruhigen, in dem wir ihr erklärten, dass es vielleicht ein Brauch ist, Tote nicht zu begraben, meine Großmutter berichtete mir mal, dass die Seele eines Toten so frei sein kann, wenn man sie nicht unter der Erde begräbt, sie zeigte mir damals in Irland eine Todesstätte, die zwar eine Tür und eine Treppe nach unten hatte, aber ein Fenster war drin, das Fenster zeigte des Nachts zum Mond, wenn er hell erleuchtet am Himmel steht, in dieser Höhle, wo die Toten lagen, lagen noch Gaben, wie Wasser, Fleisch, Kraut und Kleider, es soll den Toten an nichts fehlen und sie bei guter Laune halten, so war ich mir sicher, dass es auch hier wohl so eine ähnliche Sitte gibt, wie meine Großmutter mir damals zeigte.

Nach dem Kaisa sich endlich beruhigt hatte, kam Flöte dazu, auch Janina versteckte sich an der Hauswand, verschwand aber schnell, als Sylvi sie rufte, mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass Kaisa und Flöte hier waren, wenn Sir Georg, oder Bent es mitbekommen hätten, hätten die mir wieder sonst was unterstellt und mich vielleicht sogar bestraft, weil ich die beiden dazu überredet hätte, Sir Georg und Bent würden mir eh kein Wort glauben.

Nach bitten und betteln, dass sie zurück ins Dorf gehen sollen, beschlossen Sylvi und ich schnell zum großen See zu eilen, um Fische zu fangen, also machten wir uns auf den Weg, aber es wurde anders, wie wir hofften, die Tür des Hauses sprang plötzlich auf, mir wurde bang und rief laut, ob jemand da sei, hatten wir vielleicht die Tür nicht richtig geschlossen?
Wir gingen näher zum Haus und riefen wieder laut, ob da jemand ist, aber es kam keine Antwort, als wir wieder aus dem Haus draussen waren, rätselten Sylvi und ich noch eine kleine Weile, was das wohl war und wir waren uns beide sicher, dass es nur der Wind gewesen sein konnte.
Am See angekommen, dauerte es nicht lange und Sylvi fing ihre ersten Fische, sie nahm sie aus und verbuddelte die Innerein, der Fische wieder, legte die Fische in ihren Rock und eilte schnell zum Dorf, sie muss wohl Sir Georg über den Weg gelaufen sein, da ich ihn hörte und Sylvi beschimpfte, dass sie unzüchtig rum laufen würde.

Ich glaube, ich sollte ein paar Körbe flechten, damit Sylvi die Fische nicht weiter im Rock transportieren muss.

Nach dem ich dachte, die Luft ist rein, eilte ich am Baum vorbei, den Berg runter und suchte mir einen Weg ins Dorf, es hat sich einiges getan, ein Haus sah ich das wird wohl das Haus sein, wo Safira und Sir Georg wohnen, dann sah ich eine Feuerstelle, etwas weiter Weg sah ich Flöte stehen, nur noch näher hätte ich mich nicht ran schleichen können, dann hätte man mich entdeckt, ich beschloss zum Haus zurück zu gehen.

Schlich mich ums Haus und presste mich an die Wand, Sylvi und Flöte unterhielten sich, auch über mich und Flöte wunderte sich, warum ich nicht bei Sylvi war, man gut, dass Sylvi mich nicht verraten hat, erblickt hat sie mich zwar, aber sie schwieg wie ein Grab.

Ja, auf Sylvi kann ich mich verlassen, als sich beide langsam zur Ruhe legten, schlich ich mich wieder zum Haus und um so näher ich kam, um so deutlicher wurde die Musik.

Ja, es war Musik, die ich hörte, eine wunderschöne Musik, so wie ich es von Flöte her kannte, wenn sie auf ihrer Flöte spielte nur eine andere Melodie, die Melodie klang so herrlich die Person, die auf der Flöte spielte, muss im Einklang der Natur sein, da ich am ganzen Körper eine Gänsehaut verspürte, ich schlich mich näher und sah eine Frau im Gras sitzen, zusammen mit der Katze, die sich vergnügt zur Musik im Gras aalte.

Die Frau war genau so leicht bekleidet, wie die anderen Frauen, die sich Amazonen nennen, die Musik war so herrlich, dass ich mich zusammenreissen musste nicht noch näher zu gehen, ich versteckte mich hinter einem Stein in der Hoffnung, man würde mich nicht erblicken, aber es war zu spät, die Katze sah mich, sprang auf und kam zu mir gerannt, mein Herz klopfte und hoffte dass die Frau, die auf der Flöte spielte mich nicht entdecken würde, man gut, dass sie mich nicht sah, sie stand auf und verschwand in Richtung des Meers, als die Luft rein war, schlich ich mich zum Haus und machte es mir gemütlich an der Quelle, die kleine Katze leistete mir Gesellschaft und somit war es ein leichtes für mich die Nacht wach zu bleiben, um das Haus zu beobachten.

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