Freitag, 12. März 2010

Das Haus mit Räucherware

Es war noch früh, sehr früh, wo mich ein Geräusch aus meinen Träumen riss, ich ging langsam die Treppe runter vom kleinen Haus, schaute mich um, konnte aber kaum was erkennen, es war dunkel, sehr dunkel im Haus, selbst das Mondlich konnte noch nicht mal durch die zugenagelten Fenster leuchten.
Ich machte langsam die Tür auf und hielt meinen Kopf raus, aber auch da konnte ich nicht sehen, es war auch still, mucks-mäuschen still, nur die Eulen gaben ab und an ein leise: „Schuhu“ von sich, ich ging runter zur Quelle und machte mein Gesicht frisch, schaute Richtung der Palisaden, sagte zu mir leise: da scheint es als ob alle noch schlafen, ich holte die Weide aus dem Wasser, die seid Tagen drin lag und setzte mich an das Wasser und machte schnell, zu mindestens so schnell, wie ich konnte zwei kleine Körbe, die Weide eignete sich ganz gut dafür, meine Hände schmerzen zwar und es schien mir auch, dass sie ein wenig am bluten warne, aber ich musste mich ja beeilen, bevor die Sonne aufging, wollte ich ja aus dem Dorf wieder draussen sein.

Ich eilte in das Haus, legte in beide Körbe Äpfel und holte zwei Säcke aus meinem Rucksack, legte den alten Inhalt neben meinen Rucksack und legte in jedem Rucksack etwas Trockenfleisch und Brot, schnappte mir beide Körbe und eilte nach Ivendust.

Ich schlich mich um das erste Haus an der rechten Seite und hörte ein gleichmässiges Schnarchen, schmunzelte und stellte dort den ersten Korb ab.
Schaute mich weiter in Ivendust um und musste mit erstaunen feststellen, dass sie einiges getan hat, es standen mittlerweile die ersten Häuser, nur in welchem Haus schläft Kaisa, ich schlich weiter und schaute mich immer wieder um, nicht dass jemand wach wird und mich in Ivendust entdeckt, da ich nicht feststellen konnte in welchem der stehenden Häuser Kaisa schläft, entschloss ich mich den anderen Korb in der Nähe der Taverne an einem Gebüsch zu stellen, irgend jemand wird den Korb schon finden.

Ich schlich mich wieder aus dem Dorfe und ging langsam den Weg runter, der zu dem kleinen Haus führte, ich schaute mich immer wieder um, da es noch dunkel war und man hätte mich so schnell verwechseln können oder auf mich mit Pfeilen schiessen können, ohne dass ich wüsste, woher der Pfeil kommt.
Am Haus angekommen, sah ich eine Fremde stehen, sie war bild- hübsch, hatte lange Haare und war genau so leicht bekleidet wie die anderen Amazonen, die Fremde begrüßte mich, sagte aber auch gleich, dass sie mich noch nie gesehen hätte, mein Bauch wurde wieder leicht flatterhaft, da ich immer noch nicht genau weiss, ob die anderen Amazonen genau so gut gesinnt sind, wie die Cindy und ihre Freunde mir gegenüber, da ich mich an den Pfeil, der zwischen meinen Füßen vor einigen Tagen landete nicht aus dem Kopf geht.

Ich erklärte der Fremden, dass die Frau Namens Cindy mir erlaubt in dem Haus zu wohnen und dass ich von denen aus Ivendust kommen würde, wir sprachen über das, was die Fremde macht, sie stellte sich mit dem Namen Samy bei mir vor und ich bat sie mich mit einer ihrer Heiler bekannt zu machen, damit ich mehr über das Kraut lerne, was in dem wunderschönen Land wächst, sie versicherte mir, dass sie mich mit einer der Heilerinnen bekannt machen würde, sie reichte mir etwas Trockenfleisch, an Essen mangelt es mir nun wirklich nicht mehr und ich freute mich über diese Gastfreundschaft, wenn der Tag gekommen ist, werde ich den Amazonen helfen, ja, da bin ich mir sicher, die Frau Namens Samy reichte mir noch ein Messer mit einer guten Klinge, eigentlich wollte ich es erst gar nicht annehmen, da mir Afra vom Schmied eins besorgen wollte, aber so lange ich kein Messer habe ist es gut, ja, sehr gut sogar, es hat eine starke, scharfe Klinge und wird mir bei der Kräutersuche ein guter Begleiter sein.

Ich nahm somit dankend das Messer an, die Frau Namens Samy hatte es auch eilig, sie schien auf dem Sprung zu sein und ich wollte sie nicht länger aufhalten, ich weiss wie schlimm es ist, wenn man wartet und nicht gehen kann, somit verabschiedeten wir uns, sie ging Richtung Strand und ich Richtung Wald.

Ich schaute mich aufmerksam um, irgendwo muss ich doch gutes Holz finden, der Händler war ja seid vielen, vielen Tagen nicht mehr im Dorf, eigentlich wollte er mir Nägel und Holz besorgen, da ich nun ein kleines Häuschen habe und nicht weiss, wo ich eine Sachen lagern kann, brauche ich dringend Holz um mir wenigstens Regal zu hämmern, unverrichteter Dinge kehrte ich zurück, ich streichelte die kleine Katze und schaute Richtung Afras Lager, ich stand auf, weil ich was sah, es hing an ein paar Eisenstangen und es roch nach Blut, meine Augen täuschten sich nicht, nein, es war Wild, frisch gejagtes Wild, welches schon ausgenommen wurde und in meinen kleinen Garten stand, mir schoss sofort Sylvi, Flöte, Kaisa, Safira, Mell, Janina und Ana durch den Kopf, sagte zu mir ganz schnell: ich muss ein Reh, wenigstens ein Reh denen im Dorfe bringen, sie werden gewiss hungern und nur Äpfel und Trockenfleisch, sowie Brot wird den Hunger nicht ganz stillen.

So eilte ich schnell Richtung Palisaden, schlich mich um ein Haus und erblickte Sir Georg, ich presste mich an ein Haus und hoffte, dass er mich nicht sehen würde, ein Glück kam Sylvi in dem Augenblick und stellte sich so geschickt vor mir, dass Sir Georg mich gewiss nicht sehen konnte, ich war mich aber nicht sicher, ich versuchte mit Handzeichen Sylvi zu erklären, was ich gefunden habe, an meinem Häuschen, nach einigen Versuchen verstand Sylvi zum Glück, was ich ihr sagen wollte und sie eilte Richtung Flöte, es dauerte nach meinem Gefühl fast eine Ewigkeit, bis beide da ankamen, wo ich mich mittlerweile aufhielt, ich erklärte beiden, was ich gefunden habe, immer noch völlig ausser Atem und aufgeregt, dann erklärte ich beiden, dass sie nicht sagen dürfen, von wem sie das Fleisch haben, die Männer würden gewiss denken, ich hätte es vergiftet oder so, wir einigten uns dass, beide sagen würden, sie hätten es vor den Palisaden gefunden und somit eilten wir in Richtung meines kleinen Häuschens, eine Fremde sass im Gras vor dem Haus, ich erkannte sie, es war die Frau, die mir den Abend zuvor das Wasser reichte, wo Afra mir ihren Schnaps gab und es brannte wie Feuer in meiner Kehle.

Sie stellte sich bei mir mit dem Namen Sandy vor und ich fragte sie, ob sie uns helfen könne das Wild in Stücke zu zerlegen, damit Flöte und Sylvi es besser tragen können, die Frau Namens Sandy stand auf und half uns, sie sagte uns, dass sie die Kunst des Räuchern beherrschen würde und ein Haus weit unten beim Wald hätte, die Sandy war geschickt im zerteilen des Wildes, wir einigten uns, dass Sandy und ich uns eins des Wilde teilen würden, wenn sie mir eine Keule räuchern könnte, so hält sich das Fleisch länger und ein halbes Reh wäre eh viel zu viel für mich alleine.

Plötzlich hörte ich von hinten jemanden rufen: schau mal Hugo, eine kleine Katze, ich drehte mich um und freute mich Nebula und Hugo zu sehen, eilte ins Haus und holte schnell die Rüben, die ich extra aufgehoben hatte, für Hugo, ich gab Hugo eine und Nebula eine.

Nebula fragte mich, wo ich so lange gesteckt habe, aber, aber ich war doch die ganze Zeit hier, hier beim kleinen Haus, hat ihr niemand erzählt, wo ich bin, ich sagte Nebula, wo ich die ganze Zeit war und wollte wissen, ob Nebula ihr Lager im Dorfe aufgeschlagen hatte und dass die Männer im Dorfe Feiglinge sind, weil sie noch nicht mal das grüne Ungeheuer am Moor erlegen konnte und Hugo immer hungrig anschauen würden.

Lange blieb leider Nebula nicht, so gerne hätte ich mich mit ihr unterhalten und ihr was vom essen abgegeben, aber sie wird gewiss bald wieder kommen, somit ging Nebula wieder zurück zum Dorfe.

Nach dem Sandy noch ein Lied spielte, fragte sie mich, ob ich nicht Lust hätte mir ihr Räucherhaus anzuschauen, ich willigte natürlich sofort ein, da ich nur ein kleinen Ofen kenne, wo meine Großmutter damals gleich an ihrem Haus Wurst aufhing, für ganzes Fleisch war der Ofen viel zu klein.

Wir wandere über Wiesen, sprangen über einen Fluss und ich war immer mehr beeindruckt von der wunderschönen Natur, es duftete aus allen Ecken nach Blüten, nach frischem Wasser, die Bienen summten, die Vögel zwitscherten, wenn ich mich mal hier verlaufen würde, wäre es nicht schlimm, so schön wie es hier ist, da wird es viel zum entdecken geben und wenn es nur ein kleiner Stein ist, der unscheinbar am Wegrand liegt.

Sandy warte mich, dass ich bloss aufpassen soll, wenn ich hier durch die Wälder streife, da es hier Schlangen gibt, dann erklärte sie mir, wass ich machen muss, wenn eine Schlange mich gebissen hat, ich hoffe nur, dass ich das alles nicht vergessen werde, da ich kein Pergament habe und keine Kohle um mir all die wichtigen Informationen über dieses Land aufzuschreiben. Nun war mir klar, ich brauche Pergament, Kohle wäre nicht das Problem.

Am Räucherhaus angekommen, öffnete Sandy die Tür und es kam mir ein Geruch entgegen, der mir das Wasser im Munde zusammen laufen liess.
Sandy nahm einen Schinken hin und ging nach draussen, ging neben das Haus und nahm einen Sack hin, wickelte was in Pergament und dann streute sie noch was ein eine kleine Tüte, welche sie vorher aus dünnen Pergament rollte, legte den Schinken, das eingepackte Päckchen und das kleine Päckchen in den Sack und reichte mir den.

Wir unterhielten uns noch eine lange Weile und erblickten plötzlich eine Schlange, sie lag auf einem Stein und sonnte sich, so friedlich, wie die Schlange in der Sonne lag, konnte das nie eine Gefahr für uns sein, Sandy erklärte mir, warum sie eine Gefahr für uns ist und somit wusste ich, dass ich in Zukunft sehr aufpassen würde, wenn ich durch die Wälder streife. Und Kürbisse hat Sandy, so große und saftige, Sandy versicherte mir, dass ich Samen haben darf, sobald sie reif sind.

Nach dem Sandy ihre Schweine fütterte machten wir uns auf den Weg zu dem kleinen Häuschen, es dauerte fast eine Ewigkeit, bis wir da angekommen waren und es war auch schon wieder dunkel, mein Hunger war mittlerweile so dolle, dass ich fast glaubte, ich kippe um, der lange Fussmarsch und dann dieser Hunger, angekommen am Haus wurde es höchste Zeit, das Feuer zu löschen, der Braten hätte nicht länger drüber bleiben dürfen, dann wäre er verbrannt, wir schnitten und ein Stück ab und es war köstlich, so ein köstlichen Braten ass ich schon lange nicht mehr, Sandy erklärte mir, welches Kraut sie nahm, es heisst Rosmarin, an Rosmarin erinnere ich mich, ich schenkte Safira und Sir Georg einen kleinen Busch zur Hochzeit, ob er den Untergang überlebte?

Sandy erklärte mir, dass der Rosmarin dort wild wachsen würde und wie ich ihn erkennen würde, ja, ich war mir sicher, ich sah diese kleinen Büsche hier schon, mit kleine, unscheinbaren fliederfarbenen Blüten. Dann erklärte sie mir noch andere Kraut, welches sie zum würzen nimmt und wie sie mit Olivenöl draus Öl macht um einen Braten damit zu beträufeln, die Würze würde so gut in das Fleisch ziehen.

Beim Essen unterhielten wir uns noch über das andere Volk, welches mit den Amazonen gemeinsam lebt, es sind Druiden, welche wohl mit den Schamanen zusammen arbeiten, wenn sie gegenseitig nicht weiter wissen.
Es war ein ruhiges und überaus schönes Gespräch, ich lernte viel über das Volk und dessen Natur und dass die von der Schwester der Königin als Findelkind aufgezogen wurde, die Königin und ihre Schwester haben ein gutes Herz, nicht jeder würde sich um ein Findelkind kümmern.

Somit klang auch langsam der Abend aus, ausser dass Sandy noch feststellte, dass ich die Bretter vor dem Fenster weg müssten, es würde so kein Licht in das Haus kommen, aber ich winkte erst mal ab, erst mal reicht es mir so, ich kann schlafen, ohne Angst haben zu müssen von wilden Tiere angeknabbert zu werden, wir verabschiedeten uns und jeder ging seiner Wege, ich legte im Haus oben meine Tasche ab, öffnete sie und erblickte Fisch, geräucherten Fisch, er duftete so herrlich, dass ich mich zusammenreissen musste nichts zu essen, hing den Fisch auf und den Schinken, öffnete das kleine Pergament, was zusammengerollt war und erblickte weisse kleine Körner, es war Salz, wirklich Salz, eilte runter zu meinem Rucksack und sah den kleinen Beutel, den ich aus der Taverne mitnahm, füllte das Salz in den Beutel und nahm ihn mit nach oben, hing ihn zu dem Fisch und Schinken, streckte mich und legte mich hin zum schlafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen