Dienstag, 6. Juli 2010

Das Buch...

Ich schlug das Buch meiner Großmutter auf, das Buch mit dem großen Ornament in der Mitte, meine Hände zitterten, weil ich mich damals schon nicht getraut habe in dieses große Buch zu schauen, es sieht geheimnisvoll und mystisch aus, mein Gefühl sagte mir, schlag es nicht auf, aber meine Hände und meine Neugierde war wie schon so oft größer, wie mein Wille.

Meine Hände glitten über das Ornament, ich fühlte den Stahl, aus dem das Ornament bestand, dann schlug ich das schwere dicke Buch auf und liess meine Augen über die ersten Zeilen glitten...



„Diana ist es, seht! Ihr Stern geht auf“

Meine Augen glitten weiter und meine Hände zitterten noch mehr, ich fragte mich, was ich in diesem Buch finden werde, ich hoffte auf viele, viele Antworten und lass leise weiter...

Vor langer Zeit lebten auf der Erde viele Reiche und viele Arme, die Reichen machten all die armen zu ihren Sklaven, welche grausam misshandelt wurden oder in dunklen Gemäuern gefangen genommen wurden, einigen Sklaven gelang die Flucht und flohen auf ein Land, wo es nur so von Schlechten Menschen wimmelte, die wurden zu Dieben oder Mördern. Und so hausten sie in den Wäldern und waren am Rauben, nur um der Sklaverei zu entgehen.

In jener Nacht, wo der helle Stern am Himmel so hell erleuchtete, wurde Dianas Tochter geboren, die Tochter Aradia. Ihre Mutter Diana, war ihrem Bruder Lucifer in tiefster Liebe zugetan...

Diana wurde noch vor der Schöpfung erschaffen und schuf aus sich selbst heraus als erstes die Dunkelheit und Licht wurde geteilt, ihr Bruder Lucifer selbst war das Licht, als Diana sah, wie wunderschön das Licht war, wurde ihre Sehnsucht danach übermächtig und wünschte sich nichts sehnlicher, wie die wunderschöne Helligkeit in sich selbst zu empfangen, aus dieser Sehnsucht entstand die Dämmerung.

Doch Dianas Bruder hatte so große Angst vor seiner Schwester, dass er vor ihr floh und wollte sich ihrem Wunsch nicht beugen, er war das Licht und floh, wie die Maus vor einer Katze, Diana ging zu zu ihrem Vater und war traurig, dass sie sich gegenüber ihrem Bruder nicht behaupten könne, die Götter priesen Diana für ihren Mut und sagten ihr, dass sie erst fallen müsse, bevor sie aufsteigen könne, dazu müsse sie eine Sterbliche werden.

So stieg sie herab auf die Erde, auch ihr Bruder Lucifer, der gefallen war, stieg zur Erde herab, Diana lehrte Magie, wodurch die Hexen und Kobolde entstanden und so gelang es Diana sich in die Gestalt einer Katze zu verwandeln.

Ihr über alles geliebter Bruder besass eine Katze, die er mehr liebte, wie all andere Kreaturen und liess sie in seinem Bett jede Nacht schlafen, Diana war schlau und vereinbarte mit der Katze, die in seinem Bett schlief ihre Körper zu tauschen und so lag sie mit ihrem Bruder in einem Bett, als die Dunkelheit eintrat, nahm sie ihre eigene Gestalt an und beide liebten sich bis zum anbrechenden Tag, so entstand das Mädchen Aradia, als Lucifer am Morgen sah, dass seine Schwester neben ihm lag, spürte Lucifer einen sehr großen Zorn, doch Diana, sang ein Lied, welches ihn zum schweigen brachte und da Diana die Hexenkunst beherrschte, bezauberte sie ihren Bruder so sehr, dass er sich ihrer Liebe überliess.

Als Aradia geboren wurde und eine lange Zeit verstrich, sagte Diana zu ihrer Tochter....

„Wahr ist es in der Tat, dass du zu den Unsterblichen zählst. Doch geboren wurdest du, um wieder sterblich zu werden. Du musst auf die Erde herabsteigen. Ein Lehrer den Frauen und Männern zu sein. Deren Wunsch es ist, in deiner Schule Hexenkunst zu lernen.

Doch wie Kains Tochter sollst du niemals werden, noch sollst Du dieser Rasse ähneln.“....

((wäre noch viel länger geworden, aber ich lasse das mal weg, würde den Rahmen sprengen))

Ich lass weiter und mit jedem Satz verstand ich immer mehr, warum ich äußerst selten zornig wurde und Menschen, die in Nöten war meine Hilfe an bat, meine Großmutter hatte recht, mit dem was sie der Waldfrau damals sagte und warum ich den Mond so anziehend fand...

Es erklärte sich nun einiges und ich beschloss, das Buch weiter zu lesen, um die gleiche Kunst meiner Großmutter zu erlernen auch wenn noch ein langer Weg vor mir liegen würde.

Ich schlug das nächste Kapitel auf und lass mehr über Magie, ich schlang förmlich jeden Buchstaben in mich hinein, welch ein Glück, dass Sylvi einen gesunden Schlaf hat, ich glaube, einige Sätze lass ich etwas lauter um sie besser zu verstehen.

Es war noch dunkel draussen und ich beschloss, nach dem ich das Kapitel gelesen hatte auf die Höhle zu gehen, ich nahm zwei Kerzen mit, einen Kessel halbvoll mit Wasser gefüllt und ein paar getrocknete Kräuter, ich setzte mich auf die Höhle, zündete die Kerzen an und atmete tief ein und wieder aus, ich spürte, dass meine Gedanken immer leerer wurden dabei sprach ich leise mit meinen Händen um den Kessel:

Öffne die Tür zu meinem inneren Leben;

Die Vergangenheit enthülle mir.

Öffne die Tür zu meinem inneren Leben,

Den Weg bereite mir.

Schick mir das Licht Deines kosmischen Feuers;

Erleuchte meinen Pfad, ganz hell.

Schenke mir ein Zeichen Deiner Anwesenheit.

Ich umfasst den Kessel und atmet sanft zu den Bewegungen des Wassers...

ich schaute in den Kessel und das was ich sah, war die Vergangenheit, ja, ich sah mich im Arm liegen, bei meiner Großmutter, die sich liebevoll um mich kümmerte, es kam eine wohlige Wärme in mir auf und ich fühlte mich glücklich und zufrieden, ich war mir sicher, dass ich nun den Weg gefunden habe, der mit in die Wiege gelegt wurde, ja, ich fühlte mich meiner Großmutter wieder so nahe, wie ich es nur einmal erlebte, als Afra mir ihren geheimnisvollen Ort zeigte, auch wusste ich nun mit 100%iger Sicherheit, dass der Name Nahimana eine besondere Bedeutung für mich hat.

Nach dem ich aus der Reise in die Vergangenheit wieder langsam zu mir kam, stellte ich den Kessel auf den großen Tisch und liess die Kerzen ausbrennen, ich drehte mich um und erblickte Sylvi, ich erschrak ein wenig, da ich sie nicht kommen gehört hatte, Sylvi war etwas verwundert, was ich da oben machte und wollte wissen, woher das Zischen her gekommen war, ich versuchte nach einer plausiblen Ausrede zu suchen, die ich auch hoffentlich fand, ich erklärte Sylvi, dass es wohl die Kräuter waren, die in der Räucherschale lagen und vor sich her räucherten.

Wir gingen langsam runter als wir unten waren, stand Janina plötzlich im Garten, sie fuchtelte wild mit dem Schwert um sich, als ich Janina ansprach, was sie hier treiben würde, verstummte sie und steckte ihr Schwert weg, auch war noch ein fremder in der Nähe des Hauses, ich weiss nicht, manchmal habe ich den Eindruck, dass dieses Haus eine magische Anziehungskraft hat, wir schauten uns den Fremden genauer an, eine Bedrohung schien er nicht zu sein, er trug keine Waffen und stellte sich als Ralf vor.

Es war für mich eine anstrengende Nacht, meine Augen fielen andauernd zu und es überkam mich zwischendurch eine Müdigkeit, dass ich den Eindruck hatte, mein Kopf würde auf einen Tisch fallen.

Als Sylvi und ich den fremden zu uns in das Haus einluden brachte ich ihm Essen, es schien sehr hungrig zu sein und schlang den Fisch runter, als ob er mindestens 10 Tage nichts zu essen bekommen hätte.

Nach dem Ralfs Hunger gestillt war, verabschiedete er sich und Sylvi ging schlafen, so sassen Janina und ich alleine in der Küche.

Als wir alleine waren, war Janina auch etwas gesprächiger, so nutzte ich die Gelegenheit und fragte Janina, was meine Großmutter ihr für Karten legte, ich wollte mir ganz sicher sein, dass es das Mädchen war, welches in dem Tagebuch meiner Großmutter beschrieben wurde, Janina sagte mir, da sie damals was gesehen hätte und so erfuhr ich, dass es sich nur um Janina handeln könnte, die im Buch meiner Großmutter erwähnt wurde, Janina erzählte mir was von Schatten an der Wand, ja, dieses lass ich im Buch, auch dass die Schatten an dem Tag da waren, wo meine Großmutter ihr die Karten legte, ich schaute mir Janina genauer an und erkannte, dass sie was dunkles, verschwommenes umgab.

Ich versuchte noch mehr rauszubekommen und versuchte Janina mit einer Ausrede, dass die Seiten im Buch fehlen würden noch mehr herauszulocken, damit ich mehr verstehe, ich glaube, es gelang mir auch, Janinas Augen funkelten wieder, wie ich es schon ein paar mal sah, auch meine Großmutter sah es, Janina erzählte weiter, auch von jener Nacht, die ich so noch in Erinnerung hatte, wo es eisig kalt war und es war am stinken, am stinken, nach Modder und Fäulnis, wie ich es nur einmal hier in Amazonien wahr genommen hatte, dieser Mann war im Haus meiner Großmutter und er sprach leise mit meiner Großmutter in der Küche.

Es wurde fast unheimlich, da Janina, es auch hörte, da sie vor der Tür stand bei meiner Großmutter, der Fremde sagte, dass „sie es nie erfahren sollte!“, aber was und wer sollte das nicht erfahren, Janina und ich schauten uns an und wussten nicht, wie wir es einordnen sollten, Janina dachte, sie war gemeint mit den Worten und ich dachte, ich war gemeint mit den Worten, da wir beide nichts voneinander wussten.

Janina war fest davon überzeugt, dass sie mich töten sollte, ja, sie sollte mich töten, weil ich sie aus den Fängen Hades versuchen würde zu locken, aber laut Tagebucheinträgen, sah meine Großmutter es anders, meine Großmutter war sich sicher, dass Janina mich in den Bann Hades ziehen würde.

Ich weiss, dass Janina mir nichts tun würde, auch würde ich Janina nie was zu leide tun, Janina setzte sich neben mich, sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und sagte mir, dass sie mich beschützen würde und sie mir nie was antun würde, Janina war schon im alten Ivendust, die, die mir sehr nahe stand und ich hätte mich aufgeopfert, nur um sie durchzubekommen, als der Mordanschlag auf sie ausgeübt wurde.

Meine Augen fielen immer öfter zu und wir verabschiedeten uns, ich ging nach oben und legte mich auf das Fell, schloss meine Augen und schlief sofort ein....

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