Sonntag, 4. Juli 2010

Sylvi ist wieder im Lande...

Als ich heute morgen aufwachte, spürte ich, dass heute ein besonderer Tag sein wird, ich ging zur Quelle, wusch mich gründlich, wusch mein Kleid und legte es zum trocknen, dann räumte ich in der Küche ein wenig auf, setzte mir einen Safrantee auf und genoss sichtlich die Ruhe, die Vögel waren am singen und die kleine Katze aalte sich in der Sonne.

Als ich meinen Tee ausgetrunken hatte, fütterte ich die Tiere und ging in die kühle Höhle, ich überlegte, ob ich nicht ein paar Blumen pflücken sollte, um den Duft der Wiesenblumen im Haus einzufangen, als ich nach unten schaute, weil ich was hörte, dachte ich, ich trau meinen Augen nicht.

Eine Frau, mit den gleichen Haaren, die Sylvi hat, aber in einem wunderschönen Gewand stand vor Sylvis und meiner Tür, ich rief ganz laut, ob es Sylvi ist und prompt kam eine Antwort: „Ja, ich bin es!“

Ich rannte runter und schaute mir Sylvi genauer an, ja, sie war es wirklich, unversehrt, aber wunderschön stand sie da, dieses Kleid, war einfach nur ein Traum, wir beide umarmten uns und es liefen Freudentränen uns endlich wieder in den Armen schliessen zu können, ich war ganz ungeduldig und wollte wissen, was Sylvi auf ihrer langen Reise so erlebte, ich gab ihr Trinken und Essen, dann begann sie zu erzählen...

Sie erzählte, dass ein Mann, aus einem anderen Königshaus um ihre Hand anhielt, mir blieb der Atem stocken, Sylvi, sollte heiraten, dann ist sie für immer und ewig weg, ich werde sie nie wieder sehen, aber das Blatt wendete sich, Sylvi sprach weiter, dass sie die Hand abschlug und nette Menschen, aus dem Reich, wo ihr Vater wohnt Sylvi zur Flucht halfen.

Sylvi erzählte, dass sie Schmuck, guten Schmuck bei der Weide, mit den wilden Pferden vergrub, mir jagte es einen Schreck ein, wenn das fremde finden dann ist der Schmuck für immer und ewig verloren, ich schlug ihr vor, dass wir den Schmuck holen gehen und es der Hoheit in Verwahrung bringen sollten, im Sanctrum, ist es sicherer, wie auf einer Weide.

Dann erzählte Sylvi weiter, dass sie immer noch in Gefahr sei, dass es Menschen aus dem alten Dorf noch gibt, die sie verfolgen, hier in Amazonien, ist Sylvi sicher, dass spüre ich, so viele gute Menschen, die auf uns aufpassen, hier wird ihr nichts passieren, nach dem Sylvi mir vieles von ihrer langen reise erzählte, beschlossen wir zur Weide zu gehen, was wie immer raus gezögert wurde, so wollte ich doch so schnell wie möglich, den Schmuck, von Sylvi in Sicherheit wissen.

Als wir auf der Terrasse standen, war Loreena und Smaragd da, ich hatte in der ganzen Aufregung, glatt vergessen, dass ich mit Smaragd ein Handel abschloss, sie besorgt mir Leder und ich gebe ihr dafür, das, was sie brauch und ich im Hause habe.

Als wir da standen, schauten Smaragd und Loreene, Sylvi komisch an, ja, sie wussten nicht, dass es eine Freundin von mir ist und so stellte ich denen Sylvi vor und erklärte denen, dass Sylvi schon lange hier wohnt, aber auf Reisen war, nach dem wir den Handel abgeschlossen hatten, ich bekam Fell- und Lederreste, und Loreena, gab ich mehrere kleine Säckchen mit Kraut, was gegen Risse, oder andere Wunden hilft und dessen Rezepte dazu, verabschiedeten wir uns, Sylvi und ich eilten zur Weide und gruben mit eifrigen Händen den Schmuck aus.

Dann eilten wir nach Hause und ich holte schnell die neue Medizin für die Hoheit, in der Hoffnung, dass diese nicht so schlimme Wirkungen hat, wie die zuvor, getestet hatte ich die Medizin am Raben, er überlebte es unbeschadet und ohne schlimmen Nebenwirkungen, so hoffte ich, dass es der Hoheit ähnlich ergeht.

Auf den Weg ins Sanctrum, trafen wir noch Ly und Janina, Janina schien verwundert zu sein, dass Sylvi wieder im Lande ist, nur hatten wir ja nicht viel Zeit, bevor es dunkel wird, wollte ich wieder zuhause sein, der Wald ist immer noch nicht sicher.

Wir hielten uns nicht lange auf und eilten zum Sanctrum, im Sanctrum angekommen, sprach ich ganz vorsichtig und voller Respekt mit einem der Wachen, die mir sagten, ich sollte laut klopfen, was ich auch tat.

Die schwere Tür öffnete sich und Sirena, lud uns ein, näher zu kommen, ich erzählte Sirena, dass ich die neue Medizin dabei hätte, sie eilte zur Hoheit und ich ging noch eine Stufe höher, als ich in den großen Saal schaute, dachte, ich, ich trau meinen Augen nicht, war das wirklich ein Drache, der da steht und Feuer spuckt?

Als Sirena wieder da war, fragte ich ängstlich, ob das da wirklich ein Drache sei, sie bejahrte es und ich wollte meinen Augen immer noch nicht trauen, so gibt es wirklich Drachen und ich dachte immer, es sei ein Märchen, ich machte einen großen Bogen um den Drachen, da ich große Angst um mein Leib und Leben hatte, aber meine Augen liessen den Drachen nicht los, so folgten wir Sirena bis wir uns endlich in Sicherheit wussten.

Im Saal, der Hoheit angekommen, sah ich noch mehr bekannte Gesichter, die Schamanin Regina, war da, auch Cindy, wir wurden angekündigt und schon winkte man uns herbei und bot uns einen Sitzplatz an.

Als wir endlich Platz genommen hatten, konnte ich mich umschauen, es war ein wunderschöner großer Saal, mit vielen Sitzkissen und ein bunter Vogel, kletterte auf einem kleinen Ast hin und her und machte komische Geräusche.

Als wir ein wenig zur Ruhe kamen, fragte uns die Richterin, was wir für Sorgen hätten und ich stupste Sylvi an, dass sie der Hoheit sagen solle, warum wir hier her gekommen sind, nach einer kleinen Weile begann Sylvi zu erzählen, die Richterin nahm den kleinen Sack mit den Schmuckstücken entgegen und liess ihn durch ihre Finger wandern, mir was klar, dass man der Richterin nichts vor machen konnte und sie sofort sehen würde, welch einen wertvollen Schatz, sie in den Händen halten würde.

So war dem auch, nach dem Sylvi ihre Sorgen erzählte, bat die Richterin, Sylvi aufzustehen, sie soll sich bewegen, laufen, ja, es war unverkennbar, so gerade wie Sylvi geht, könnte sie glatt Bücher auf ihrem Kopf tragen, ohne dass sie runter fallen.

Als die Gesprächsrunde lockerer wurde, meinte die Richteirn glatt, dass die Schamanin Regina und ich uns zusammen tun sollten, ich weiss, dass sie Kräuter sammelt und Medizin macht und dachte mir nur, das klingt gut, da vier Augen mehr sehen, wie nur zwei und vier Hände mehr schaffen können, wie nur zwei, mir war bewusst, dass ich nun eine Lehrerin haben werde, die mir bestimmt mehr über das Land erzählen könnte und dessen Sitten und Gebräuche.



Welch ein Glück es war, dass Peter die Bücher fand und auf der Heimreise war, so werde ich bestimmt bald der Hoheit mehr helfen können, wie nur mit dem Gebräu, welches ich jede Woche mache.

Nach dem wir über Möglichkeiten sprachen, der Hoheit keinen Schmerz zu zufügen, wenn ich endlich weiss, wie ich die Wunde säubern kann, wurden Geschichten erzählt, Geschichten, die einem zum Schmunzeln bringen, über Afra wurde erzählt und wie man die Kriegerin des Feuers schlafen legte, ach ja, ich bin froh, dass wir den Weg einschlugen und in Amazonien damals gelandet sind, es ist ein herzliches Land, so voller Magie und Freundlichkeit, wie ich es noch nie erlebte.

Es wurde wirr durcheinander gesprochen, aber es war ein herrlicher Abend, man erfuhr an diesem Abend mehr über das Land, dessen Bewohner, wie man hätte anders nie erfahren können, nach dem es langsam immer dunkler wurde und Sylvi, so wie ich, durch den Wald nach hause eilen mussten verabschiedeten wir uns und freuten uns auf den nächsten Abend, beim gemütlichen sitzen und Geschichten hören, über das wundervolle Land.

Als wir das Sanctrum verliessen eilten wir nach hause, zuhause angekommen, dauerte es nicht lange und Sylvi schlief ein, ich holte mein Buch wieder hervor und zündete eine Kerze an, damit ich etwas Licht hatte und begann zu lesen...

Heute, war es ein kalter Tag, es war diesig und meiner kleinen Enkeltochter gab ich eine Aufgabe, sie sollte Wolle wickeln, so war sie lange genug beschäftigt und würde nicht auf die dumme Idee kommen um in mein Zimmer zu schauen.

Ich lud das kleine Mädchen mit Pech schwarzem Haar ein, da ich drauf brannte, ihr die Karten zu legen, es war unheimlich, wenn sie mich besuchte und einen Grund muss es haben.

Ich zündete eine Kerze an, liess die kleine die Karten mischen und fing an, die Karten zu legen...

Die erste Karte, sollte mir schon zu denken gegeben haben, es war der Bube der Kelche, zuerst deutete ich es als gutes Zeichen, was sie aber schnell in eine Seifenblase entpuppen sollte, ja, heute ist mir bewusst, dass die kleine mit schwarzem Haar, das Böse in sich trägt.

Die nächste Karte sollte mir meine Gedanken bestätigen, es war der Magier, es zeigte mir, welche Macht in dem kleinen Kind schlummerte, deswegen diese Schatten an den Wänden, es ist nicht nur Illusion, was unser Auge sieht, man muss es nur richtig deuten.

Nun war mit klar, ich muss meine kleine Enkeltochter wirklich schützen, vor dem Mädchen, sie wird wenn beide sich kennen, großen Einfluss auf meine kleine nehmen, dieses muss ich zu verhindern wissen.

Die nächste Karte, war der Narr, ja, auch diese zeigte mir, dass ich vorsichtig sein muss, die kleine mit schwarzem Haar, ist zügellos und unbändig, sie wird schneller wie ich denken kann, ihre Identität wechseln und vom guten Anschein her in das böse schlüpfen können.

Die nächste Karte machte mir am meisten Angst, es war der Teufel, ich schaute in die Augen der kleinen, als ich die Karte hinlegte, ihre Augen leuchteten rot, so was sah ich bisher nur bei einem, mich überfiel eine Gänsehaut am ganzen Körper und ich wollte die Karten nicht weiter legen, sie würde schlechten Einfluss auf meine Enkeltochter nehmen, meine Hände zitterten, als ich die nächste Karte legen wollte, die Schatten an den Wänden sahen aus, als ob sie mich in ihren Bann ziehenwollten, ich versuchte den Schatten keinen Blick zu würdigen und legte die nächste Karte hin.

Es war der König der Schwerter und dazu auch noch umgedreht, diese Karte, zeigte mir, dass die kleine frei sein wird, so frei, wie sie nur will, unabhängig, unbeständig, berechnend und trügerisch, einfach nur das Schlechte.

Als ich die nächste Karte legte, spürte ich diese Kälte, diese eisige Kälte, ja, das spiegelt den Anfang, meiner Vermutungen wieder, die kleine wird im späteren Alter Stimmungsschwankungen haben und gewiss streitlustig sein, sie wird über Leichen gehen um ihren Willen durch zu setzten, obwohl es auch an Mut zeigt, welches in der kleinen stecken muss.

Als ich die nächste Karte legte, stockte mir der Atem, es waren die zehn Schwerter, ja, die kleine wird später einiges mit Gewalt beendigen und als dann noch die vier Münzen kamen, war mir klar, dass sie sich nie sorgen machen brauch, unter finanziellen Schwierigkeiten wird sie nie leiden, wie auch, wenn das Böse in ihr herrscht, das Böse wird sie verführen, ihr das geben, was sie zum Leben brauch, um ja nicht eins seiner Schäfchen zu verlieren.

Und als die sieben Kelche noch kamen, wusste ich, entweder wird sie gegen den bösen Willen, der bösen Macht, die in ihr steckt ankämpfen, da auch Liebe und Glück in ihr schlummert, oder, es wird nicht von Dauer sein, weil die kleine sich nicht auf das wesentliche Konzentrieren wird, oder kann.

Ich schaute der kleinen lange in die Augen und sah dieses rote Funkeln, ja, mir war bewusst, dass ich meine Enkeltochter schützen muss und dringend mit der Mutter der kleinen mit schwarzen Haaren reden muss, ich schickte sie nach hause, mit der Bitte, ihre Mutter soll doch mich auf schnellst möglichsten Weg besuchen....

Bei den Sätzen fielen mir die Augen zu, ich konnte gerade noch das Tagebuch verstecken und schlief an Schreibtisch ein...

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