Dienstag, 12. Juli 2011

Alles nur ein Traum?

*Sitzt draußen mit einem Becher Apfelsaft und genießt die angenehme Kühle des Morgens, holt ihr Buch raus und beginnt zu schreiben...

Liebes Buch, ich weiß nicht ob das gestern ein Traum war, oder ob es Wirklichkeit war.

Ich saß im Garten, zwischen den Blumen und beobachtete die Hühner, eigentlich wartete ich auf Mareta ich wollte sie nicht wecken, sie sieht so friedlich aus, wenn sie schlummert.

Plötzlich stand die Hoheit Atrista vor mir, sie machte eine Handbewegung und ich folgte ihr, es war merkwürdig, ohne dass sie ein Wort verlor, kommunizierten wir und ich wusste genau, dass ich der Hoheit folgen sollte.

Also stand ich auf und folgte der Hoheit, die wirklich schnellen Schrittes unterwegs war bis wir an eine Stelle kamen, die ich noch nie zuvor sah.

Es wimmelte da nur von Leuten, der eine trug ein Maßband um den Hals, der andere zeichnete in -windeseile auf ein Pergament Schnittmuster, andere wiederum trugen Stoffballen und feines Garn hin und her.

Ich stand da wie angenagelt, die Hoheit gab nur Handzeichen und die Leute, die da waren, wussten sofort, was die Hoheit wollte, es war mysteriös liebes Buch...

Nun wirbelten die Leute um mich herum, ein Mann nahm Maß an mir, der andere legte Stoffe um mich, aus feinstem Zwirn, ich sah die Hoheit wie sie dann und wann abwertende Handbewegungen machte oder zufrieden nickte.
Und ehe ich mich versah, lag ein neuer Stoff um meine Hüfte geschwungen oder andere aus feinem Gold gesponnenes Garn wurde an eins der Stoffe gehalten.

Irgendwie fühlte ich das alle Elementargötter in der Nähe waren.
Die Farben der Stoffe sahen aus, als wenn sie aus Göttlichen Händen Pallas waren, der Duft der von der feinen Seide kam, roch ein wenig wie der Duft Arithrea, der Windzug, den ich auf meiner Haut spürte, fühlte sich an, wie das Streicheln von Aenigna und die angenehme Kühle, die ich spürte, fühlte sich an, wie das göttliche Streicheln von Dispoia.

Ich ließ alles mit mir gefallen, ich konnte mich auch gar nicht bewegen, geschweige denn ein Wort aus meinen Lippen pressen.

Ich fühlte die Stoffe auf meiner Haut uns spürte, dass auch irgendwie mein geliebter Vater in der Nähe war. Vielleicht war es auch nur die Erinnerung daran, dass mein Vater mit solch feiner Ware früher sein Geld verdiente.
Liebes Buch, ja, es hört sich merkwürdig an, aber irgendwie vergesse ich immer und immer mehr die Erinnerung an mein früheres Leben.
Ich weiß nicht mehr wie es sich anfühlte, wenn mein Vater mich in den Arm nahm, ich höre seine Stimme nicht mehr, er erzählte mir so gerne beim Kaminfeuer Geschichten von seinen langen Reisen.

Aber an diesem Tag spürte ich dass mein Vater mir ganz nahe war...

Nach dem die Hoheit Atrista zufrieden war mit der Stoffzusammenstellung, sah ich sie nur leicht nicken, dann machte sie wieder eine Handbewegung und alle die um mich herum wirbelten begonnen eifrig mit dem Zurechtschneiden der Stoffe.
Die Hoheit Atrista gab mir zu verstehen, dass es nun Zeit wäre, wieder ihr zu folgen, was ich ohne Wiederworte machte und ehe ich mich versah, war ich wieder bei uns im Garten und die Hoheit war wie im Nichts verschwunden.

Ich schaute an mir herab, berührte meine Haut um zu kontrollieren, dass auch ja keine feine Seide an meinem Körper war, ich schloss meine Augen und versuchte den Geruch, den ich vor kurzem noch in der Nase hatte wieder zu finden, aber nichts, nichts dergleichen passierte...

Ich rieb meine Augen und atmete tief durch, sagte leise zu mir: yve, du musst eingeschlafen sein, das war alles nur ein Traum, was soll ich außerdem mit feinem Zwirn am Körper, der geht doch nur kaputt...

Als ich mich ein wenig gesammelt hatte, beschloss ich ins Haus zu gehen, um Mareta endlich zu wecken.
Mareta war aber gar nicht im Haus, ich ging in den Garten, schaute zur Sonne und merkte, dass es schon ganz schön spät war.
Ein wenig Unruhe kam in mir auf und ich beschloss mich auf den Weg zu machen um Mareta zu suchen.

Ich ging in die Richtung, von Sirenas zuhause, eilte am Sanctrum vorbei und spürte irgendwie, dass ich vollkommen falsch war, nein, bei Sirena konnte Mareta nicht sein.
Ich eilte Richtung Kriegerdorf und ja, das Gefühl wurde immer stärker, hier musste Mareta sein, oder zu mindestens hielt sie sich hier auf.

Als ich an der Küste stand, sah ich die Kriegerin des Feuers, ich begrüßte sie gebührend und dann sah ich auch schon die kleine Janina, die wie ein kleiner Wirbelwind um alle herum sauste und am lachen war, auch Drew war dort vertreten...

Ich erzählte der Kriegerin des Feuers, dass ich auf der Suche nach Mareta sei und glücklicher weise war Mareta auch dort.

Aus Janinas Mund sprudelte es nur so heraus, dass sie nun endlich wüsste, wie Afra aussehen würde, ich glaube wir alle Anwesenden schauten Janina nur fragend an, bis sie begann im Sand die Buchstaben ''Afra'' aufzuschreiben.

Wir schmunzelten alle und dann erzählte Janina stolz, dass Mareta ihr das beibrachte.
Ich kann wirklich stolz auf Mareta sein, ja, sie ist fleißig, hat ein hohes Auffassungsvermögen und ist eifrig bei der Sache.
Ja, Mareta wird eine gute Heilerin werden, da bin ich mir sicher.

Nach dem wir ein wenig geplaudert hatten, verabschiedete sich die Kriegerin des Feuers, Janina wollte bei uns schlafen, ich sagte Mareta, dass sie Janina nicht aus den Augen lassen sollte und sie lieber an die Hand nehmen sollte, dann bat ich Janina mit Afra zu reden, nicht dass Afra sich sorgen um die kleine Maus machen muss.
Afra hat weiß Pallas schon genug durchgestanden, sie soll sich nicht noch unnötig Sorgen machen, wenn man sich keine machen muss.

Ich blieb noch eine Weile bei Drew stehen und wollte mit ihm alleine reden.

Ich musterte Drew und stellte ihn Fragen, viele Fragen.
Anfangs hatte ich den Eindruck, dass Drew sich nicht traut und er druckste nur rum, irgendwie hatte ich das Gefühl, Drew traute sich nicht, bis dann das Eis brach, was zwischen uns vorhanden war.

Drew scheint kein schlechtes Wesen zu sein, Drew erzählte mir von dem Magier, den Dunkelelfen, dem Halsband und was ihm passierte.

Ja, die Kriegerin des Feuers, erzählte mir ja schon längst, was das Orakel sagte, drei Lebewesen, sollte man mit Drew zusammenfügen, nur so kann man den Zauber brechen.

Zauber, war es wirkliche in Zauber, ein Fluch?
Drew ist der Meinung es ist eine Strafe.

Eine Strafe, für was, schoss es mir durch den Kopf....

Wir sprachen über die Liebe, über den Zusammenhalt der Schwestern, dann erzählte ich ihn, wie die Amazonen mich aufgenommen hatten, nur weil das Dorf wo nun nur noch Ruinen stehen mich nicht mochten, abgesehen von einigen Frauen, die trotzdem meine Nähe suchten.

Drew konnte nicht verstehen, warum man mich nicht im Dorf haben wollte, ich versuchte Drew zu erklären, dass nicht das Äußere ausschlaggebend ist um jemanden als Merkwürdig zu empfinden.

Ja, die Männer damals im Dorf von Ivendust fehlte der Blick mit dem Herzen.
Und um so mehr ich Drew ausfragte, wie sein Herz sieht um so mehr erfuhr ich, dass Drew nicht böse ist...
Auch als ich meine Hand auf Drews Herz legte, spürte ich es.
Drew kann geholfen werden, bei Pallas, ja, die Worte die Drew von sich gab, zeigten mir, Drew schaut mit dem Herzen, er fühlt mit dem Herzen.

Bei Pallas, ja, Drew kann aus dem Körper entfliehen, nur muss der richtige Zeitpunkt gefunden werden...

Wir verabschiedeten uns, ich eilte nach Hause, wo die kleine Janina zusammen gekuschelt mit Mareta auf dem Fell lag, der Geruch von Afra zog durch meine Nase und ein Lächeln huschte über meine Lippen, ich machte mir noch einen Tee, breitete ein Fell bei der Katze aus und schlief ein....

*atmet schwer durch, schaut wieder an ihrem Körper herab, tastet ihre Haut ab und grübelt über das Erlebte mit der Hoheit Atrista nach, pustet die Tinte trocken und ließt sich ihr geschriebenes noch mal durch...

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