Mittwoch, 21. April 2010

Den Tot nahe?!

Ich öffnete meine Augen und spürte, dass heute was anders ist, wie sonst, ging raus und atmete die frische und herrliche Luft ein, ging ganz langsam Richtung Afras Lager, weil ich einen Weg finden musste, um Afra zu unterrichten, dass die Dörfler bei ihr im Lager waren und die neuen Köpfe gesehen hatten.

Ich schlich ganz langsam, schaute um die Ecke, sah niemanden, aber ich spürte, dass jemand hier sein muss, ich fühlte Leben, anderes Leben, wie wenn nur Ly da ist, ich ging näher und sah aus der Entfernung dunkle Haare und dunkle Kleidung, rief etwas lauter, ob Afra da ist, rief noch mal bis ich plötzlich die Stimme von Afra hörte, dass ich näher kommen soll.

Ich ging näher, zitterte aber am ganzen Körper, weil ich großen Respekt vor Afra habe und diese Köpfe, dies vielen Köpfe mir doch Angst machten.

Afra bot mir einen Sitzplatz an, einen wunderschönen, den sie aus Dankbarkeit von den Amazonen geschenkt bekommen hat und Afra setzte sich neben mich, auf den Boden.
Nach einer kleinen Redepause, fing ich an Afra zu berichten, dass die Dörfler bei ihr waren und dass man mich vor ein paar Tagen mal im Dorfe fragte, ob Afra oder auch ich Menschenfleisch essen würden.

Afra sagte mit ruhiger Stimme, dass sie es weiss, dass die aus dem Dorfe da waren, sie hatten sehr viele Spuren hinterlassen, es lies mich etwas erleichtern, dass Afra nicht böse schien, sie sprach ruhig und sanft weiter, so eine große, starke Frau, kann so sanft und ruhig sprechen, es ist erstaunlich, welche eine Ruhe Afra ausstrahlen kann.

Dann erzählte ich Afra weiter, was letzte Nacht passierte und dass man mir drohte, mich ein zu sperren, Afra fragte, ob sie den Bent töten soll, was ich natürlich verneinte, ich erklärte Afra, dass dieser Bent eigentlich ein guter Mensch sei und ich mir nicht erklären könnte, warum er mich als Lügnerin hinstellt und mir gar droht, ins Dorf zu kommen.

Dann erzählte ich Afra von dem lahmenden Pferd, der Töpferin und ich in das Dorf muss, um mir das Pferd an zu schauen und dass ich nun große Angst hätte in das Dorf zu gehen, Afra schlug mir vor, dass sie mich begleiten würden, wenn ich in das Dorf gehe, ich fühlte mich wesentlich erleichtert, da Afra eine wirklich große und starke Frau ist und willigte ein, nur was passiert wenn Afra wieder auf Jagd ist und ich in das Dorf muss, würde man mich vermissen?
Eins war mir klar, so lange Afra da ist, habe ich eine starke Beschützerin an meiner Seite und kann mich sicher fühlen, da ich weiss, dass die aus dem Dorfe Angst vor Afra haben, wegen der Köpfe.

Dann erzählte mir Afra ihre Geschichte, sie scheint eine weise und wirklich kluge Frau zu sein und sie ehrt die Toten ihres Volkes mit Anmut und dann erzählte sie weiter, dass sie den Auftrag hat, alle Gefahren die, der Hoheit im Wege stehen könnten aus dem Weg zu räumen, jeder, der eine Gefahr für die Hoheit oder das Volk ist, würde sie töten, deswegen die frischen Köpfe, die bei Afra aufgestellt sind.

Ich fühlte mich von Minute, zu Minute immer sicherer und bin froh, so eine starke Frau als Nachbarin zu haben.
Plötzlich sah ich Ly aus dem Augenwinkel und es hat nicht lange gedauert, gesellte sich auch Sirena zu uns, Afra erzählte weiter von ihrem Volk und Ly, bestätigte Afra, das, was gestern passierte, ich versprach Afra, niemanden davon zu erzählen, was ich hörte und dieses Versprechen kann ich halten, da bin ich mir ganz sicher, eine Freundin wie Afra sollte man nicht verärgern.

Zwischendurch war ein Knurren zu hören, ich wusste ja nun, dass es nur Smaragd sein konnte, sie scheint mir nicht zu trauen, da ich manchmal den Eindruck habe, dass sie mich am liebsten fressen würde, aber so lange ich bei Ly, Afra, Cindy und Sirena in der Nähe bin, hoffe ich, dass Samaragd ihre Zähne und Krallen von mir lässt.

Afra bat uns, sie zu begleiten, sie wollte mir einen Ort zeigen, wo sie mit ihren Göttern reden kann, mir war mulmig zu mute, da ich nicht ganz verstehen konnte, wie man zu den Göttern in Kontakt treten kann, es war unheimlich, aber da Ly und Sirena auch Afra folgten, tat ich denen gleich.

Wir standen auf einen hohen Felsen, wo ein Pentagramm auf einen Felsen gezeichnet ist, diese Pentagramm sah ich schon mal, von der Höhle, die am Haus liegt, wo Sylvi und ich wohnen und fragte mich schon des öfteren, was es damit auf sich hat, aber meine Neugierde war so groß, dass ich nicht auf mein Bauchgefühl hörte und einfach zuschaute, was da passiert.

Eine Feuersäule stieg auf, mir wurde heiß und kalt zu gleich, ich zitterte am ganzen Körper, Afra sagte, ich sollte in die Feuersäule hinein gehen, ich in die Feuersäule, um Himmels Willen, ich würde elendiglich verbrennen, Ly, Sirena und Afra, sagte immer wieder, ich soll da rein gehen, ich weiss nicht, was mich in diesen Augenblick geritten hat, ich schloss meine Augen und ging in die Feuersäule, es war nicht heiß, ich spürte sogar eine Kälte, eine große Kälte, ob es von der Angst kam, die ich hatte?

Ich spürte, in diesem Augenblick ein starkes Ziehen und Zerren, als ob man mich in eine andere Welt ziehen wollte, ich versuchte mich zu währen und ehe ich mich versah, hörte ich eine Stimme, die wie Ly's Stimme klang und sie sagt, dass ich nicht tot sei.
Ich öffnete meine Augen nur einen ganz kleinen Schlitz breit und sah Ly, dann Sirena und Afra, ich war sichtlich erleichtert, alle wieder zu sehen, es war sehr komisch alles und Afra ging zu einer Tür, zu der sie sprach, es war eine Sprache, die ich nicht verstand, es hörte sich aber ein wenig an, wie ein Gebet.
Plötzlich öffnete sich die Tür, ich wusste nicht, wie Afra das machte, aber es sah aus, als ob die Tür sich, wie von Geisterhand öffnete.

Ich folgte Ly, Afra und Sirena durch die Tür und als ich da stand, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht, es war ein Anblick, der mich sprachlos machte, es war traumhaft schön, bunte Lichter flogen durch die Gegend, sie gingen eine Art Säule hoch und runter, es sah aus, als ob die hellen Farben zu einem großen Säule sich verschmelzten, ich glaube, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich wach bin, hätte ich den schönsten Traum in meinem Leben geträumt, aber es war Wirklichkeit, was ich da sah, meine Blick konnte ich nicht abwenden, von den hellen Farben, Afra erklärte mir, dass es ihre Götter sind, sie zu ihr sprechen, Afra wollte mir noch mehr zeigen, irgendwie war ich so fasziniert von diesem Anblick, dass ich am liebsten da stehen geblieben wäre.

Ich konnte mich schwer von diesem Anblick trennen, folgte aber Afra, Sirena und Ly, wir blieben vor einem großen Tor stehen, hörte, dass Afra und Ly am flüstern waren, konnte aber nicht verstehen, da ich immer wieder nach hinten schaute, als wir weiter gingen, standen wir vor der nächsten Tür, die so aussah, wie unten, Afra legte ihre Hand wieder auf einen leuchtenden Stein und sagte leise was, dann folgten wir Afra.

Wir mussten durch einen Art Tunnel gehen, er war fast durchsichtig, man konnte nur schemenhaft Umrisse erkennen, bis wir plötzlich auf einer Plattform standen, die umkreist wurde, von einer großen hellen Kugel, ich musste aufpassen, dass sie mich nicht mitreisst und musste näher an den Rand der komischen Plattform gehen, es sah aus, als ob es ganz tief geht, sehr tief geht, wenn man da runter gefallen wäre.

Als sich endlich meine Aufregung legte, war ich sprachlos, ich erkannte Körper, die ich aus dem Buch meiner Großmutter kannte, nur mit dem Unterschied, dass sie sich bewegen und nicht aufgemalt waren.
Ich versuchte mich zu erinnern, wie die eine oder andere Kugel genannt wurde und plötzlich fiel es mir ein, als ob ich erst gestern die Bücher sah.

Es war der Mond, die Sonne, die Venus, meine Großmutter erzählte mir viel vom Mond und der Sonne und ein wenig über die Venus, meine Großmutter erklärte mir was es mit dem Mond auf sich hat, ich war nun meiner Großmutter ganz nah, ich fühlte es, so nah, war ich meiner liebsten, toten Großmutter noch nie.
Ich hörte förmlich die Geschichte, die sie mir oft erzählte, von Diana und ihrem Bruder Lucifer, dem Gott der Sonne und des Mondes, dem Gott des Lichtes und warum meine Großmutter in dem Mond ihre Göttin sah.

Es war der schönste Ort, den ich bis jetzt sah und irgendwie schien mir der Streit und die Anschuldigungen die Bent gegenüber mir äusserte belanglos, dieses Land steckt voller Geheimnisse und Magie, ich bin so froh, dass wir aus Ivendust diesen überaus wundervollen Ort gefunden hatten, ich war überwältigt, von dieser Anmut.

Afra erklärte mir, dass sie oft an diesem Ort meditiert, was ich ihr nicht verdenken kann, obwohl, die Luft da oben sehr, sehr knapp war, ich hatte große Schwierigkeiten da tief durchzuatmen, wie es schien Ly auch, sie japste nach Luft und starrte oft auf die kleine blaue Kugel, die um die Sonne kreiste.

Wenn Afra mir diesen wunderschönen Ort nicht gezeigt hätte, wäre ich glaube ich immer noch sehr ängstlich, wegen dem Bent, aber ja, es ist unerheblich geworden, diese Anmut, der Götter, die ich von meiner Großmutter kenne, sind viel größer, wie unsere kleine blaue Kugel und sind viel mächtiger, wie wir erahnen können, ja, jeder, jeder, der was böses im Schilde führt, wird gesehen auf der kleinen Kugel und bestraft werden, da bin ich mir nun ganz sicher, die Götter sehen alles, warum hatte ich so eine Angst?

Nach dem wir diesen überaus schönen Ort verlassen hatten, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch, ich weiss nicht was mit mir passiert war, aber ich war froh, Afra kennengelernt zu haben, so eine weise Frau, es hätte mir vieles gefehlt, wenn ich ihr nicht begegnet wäre, sie öffnete mir die Augen, was meinen Zorn und meine Angst betraf, so hätte es nur meine Großmutter geschafft.

Nach dem wir alle wieder draussen waren und ich endlich wieder tief durchatmen konnte, sahen wie Sandy, wir plauderten alle noch eine Weile bis ich mich verabschiedete und ich Afra noch mal versicherte, niemanden von dem Erlebnis zu erzählen, ich war müde, sehr müde und ging langsam nach hause, als ich mich auf eins der Felle legte und die Augen schloss, wusste ich, dass ich nun keine Angst haben brauch, egal, ob ich eingesperrt werde, oder nicht, es war belanglos, wirklich belanglos, da ich nun weiss, dass Hilfe da ist, egal auf welchem Weg, ob Götter oder meine neue Familie, die Amazonen und schlief seelenruhig ein.

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